Wir haben bei Jan Maixner von X-Booms nachgefragt, was dahintersteckt, und das Custom-Trapez ausprobiert.
Jan, ging es euch bei eurem neuen Custom-Trapez nur ums Gewicht? Oder auch um weitere Aspekte?
Ich windsurfe seit vielen Jahren und hatte selbst immer wieder Probleme mit Rückenschmerzen. Ich wollte daher ein Trapez bauen, das leicht ist und mir viel Rückenunterstützung gibt, ohne an den Seiten zu viel Druck auszuüben.
Stellt ihr das Produkt selbst her oder lasst ihr produzieren?
Wir stellen als kleines Familienunternehmen aus Tschechien selbst her, seit über zwölf Jahren auch eigene Carbongabeln. Die Entwicklung des Trapezes hat zwei Jahre gedauert, getestet wurde in Tarifa.
Was unterscheidet euer Trapez von anderen auf dem Markt?
Man spürt nicht, dass man überhaupt eines anhat! Das Material nimmt zudem kein Wasser auf. Außerdem hat es mehr Dämpfung aufgrund seines etwas flexenden Hakens. Wegen des breiteren Hakens wird kein Druck auf den seitlichen Rumpf ausgeübt. Die Form passen wir bei jeder Bestellung den Kundenwünschen und Maßen an, Farbwünsche können wir ebenfalls berücksichtigen.
Ihr verwendet für den Verschluss ein Klett, keine Gurte. Kann das halten?
Wir haben das lange getestet. Das Klett soll nach über tausend Nutzungen noch halten. Natürlich könnte man es notfalls auch austauschen.
Wir haben das Trapez von X-Booms einige Tage lang ausprobiert. Hier ist unser Eindruck:
Normalerweise bringt ein gängiges Hüfttrapez im Trockenzustand rund zwei Kilo auf die Waage, das X-Booms Modell wirkt mit gemessenen 550 Gramm dagegen wie eine Feder. Daran ändert sich auch im Wasser wenig, denn das Modell nimmt so gut wie kein Wasser auf. Das Trapez besteht aus einem harten Rückenpanzer aus Carbon-Kevlar-Gewebe, das mit Kork und einer vergleichsweise dünnen Gummierung auf der Innenseite zwar edel, aber auch etwas spartanisch daherkommt.
Der Haken besteht aus Carbon. Auf verstellbare Gurte wurde aus Gewichtsgründen verzichtet, die Größe wird bei der Produktion an die Maße des Kunden angepasst. Fixiert wird der Haken dann über ein doppeltes Klettsystem.
Fun Fact: Vor dem ersten Test ging uns das Trapez fast flöten, weil 20 Knoten Wind ausreichten, um es über den Strand kullern zu lassen – 550 Gramm eben!
Auf dem Wasser verteilte die starre Hülle die Kräfte erstaunlich angenehm über den gesamten Rücken, trotz seiner spärlichen Polsterung empfanden wir den Tragekomfort als gut. Auf höchstem Niveau ist die Bewegungsfreiheit beim Einsatz in der Welle oder Freestylen. Dass der Haken etwas zum Aufkippen tendierte, störte uns aber auf dem Wasser. Unserer Einschätzung nach fehlt hier eine Art Platte unter dem Haken, die dies verhindert.
surf-Fazit zum X-Booms Trapez:
Wie bei allen Hartschalentrapezen ist das Komfortempfinden recht subjektiv. In unserem Fall passte das X-Booms Trapez gut, die Bewegungsfreiheit jedenfalls ist herausragend, der Tragekomfort ganz ordentlich. Mankos sind allerdings das Aufkippen des Hakens und der ziemlich hohe Preis für das handgemachte Unikat – das Trapez kostet satte 550 Euro.
- Mehr Infos unter x-booms.com