Foil BasicsMaterialhandling an Land und die ersten Starts auf dem Foil

Manuel Vogel

 · 19.04.2023

Foil Basics: Materialhandling an Land und die ersten Starts auf dem FoilFoto: Marius Gugg
Im zweiten Teil unserer Serie zum Foilsurfen geben wir dir den Masterplan für einen kontrollierten Abflug und verraten alles zum Handling des Foilmaterials an Land.

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Weitere Teile der Foil-Serie:

Flugplan: Ein in letzter Pumpzug an der Gabel, ein letztes Rauschen unter dem Board und dann: Stille! Keine Erschütterung rüttelt dich mehr durch, dein Segel steht still im Wind und alles was du spürst, ist das leise Zischen des Foils unter dir und den Wind in den Haaren. Wer das erste Mal für 100 Meter abgehoben hat, träumt in der folgenden Nacht von diesem Gefühl – Fliegen macht süchtig!

Aus pragmatischer Sicht ist vor allem die Tatsache attraktiv, dass beim Windfoilen der Spaß einfach ein paar Knoten früher beginnt als beim Windsurfen mit Finne, oder man bei gleicher Windstärke schon eine Segelgröße kleiner riggen kann.

Foil-Handling an Land

Wer von einer Finne auf ein Foil wechselt, spürt – zumindest an Land – erst mal nur Nachteile – ein Board samt Foil ist einfach sperrig und schwerer. Abhängig von Körpergröße und Konstitution gibt es mehrere Tragetechniken, mit denen du dein Board sicher und easy ans Wasser bekommst. Empfehlenswert ist es für Einsteiger immer, Board und Rigg getrennt ans Wasser zu bringen.

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Hier gibt’s Tipps zum Tragen des Materials:

Wie immer gilt: Zuerst das Brett, da dir dieses am Strand nicht so schnell wegfliegen kann. Greife mit einer Hand die vordere Schlaufe des Boards, die andere Hand greift an der Fuselage. Der Vorteil dieser Technik ist, dass du das Foil beim Laufen immer sehen kannst.
Foto: Marius Gugg

Der Weg mit dem Foil ins Wasser

Den Weg ins Wasser kannst du dir stark vereinfachen, wenn du einen Mastfuß mit Kardangelenk (z.B. von Chinook) verwendest. Sind Brett und Rigg verbunden, ist stets Vorsicht geboten, um sich am spitzen Foil nicht zu verletzen, oder das Material zu beschädigen. Worauf du achten solltest, erfährst du in der folgenden Bilderstrecke:

An Spots mit flachem Einstieg kannst du Brett und Segel idealerweise erst im Wasser verbinden. Wenn du, wie z.B. am Gardasee, direkt ins tiefe Wasser einsteigst, macht die Verwendung eines Kardangelenks Sinn (z.B. von Chinook), dann musst du das Brett nicht mühsam auf die Kante stellen, um Brett und Rigg zu verbinden.
Foto: Marius Gugg

Der erste Start auf dem Foil

Reine Foilboards haben im Vergleich zu Windsurfbrettern kompaktere Maße mit kürzerem Bug und viel Volumen im Heck. Achte deshalb beim Schotstart darauf, den Bug nicht zu sehr zu belasten, stehe mit dem hinteren Bein weiter hinten als gewohnt
Foto: Marius Gugg

Beim Windfoilen solltest du immer Schuhe tragen, um dich im Wasser nicht am Foil zu verletzen. Aus diesen Gründen empfiehlt es sich auch, auf Wasserstarts mit entsprechenden Schwimmbewegungen der Beine zu verzichten – Schotstarts sind sicherer. Ideal ist es zum Üben, wenn du die nötige Abhebegeschwindigkeit ohne größere Pumpanstrengungen erreichen kannst. Daher unser Tipp: Nutze zu Beginn eine Segelgröße, mit der du beim „normalen“ Windsurfen mit Finne gerade so ins Gleiten kommen würdest.

So verhindert man ein unkontrolliertes Steigen des Boards beim Foilen

Zu Beginn fällt es noch schwer, die Flughöhe konstant zu halten. Kommt das Foil an die Wasseroberfläche, reißt die Strömung ab und der Bug stürzt ab – die ersten Foilversuche erinnern daher meist eher an Flipper – den Delfin. Die Ursache in einem unkontrollierten Steigen des Boards liegt meist in einer zu starken Heckbelastung, in Verbindung mit zu großer Rücklage des Oberkörpers (Fehlerbild 1). Versuche deshalb im Moment des Abhebens zunächst mal aufrecht über dem Board zu bleiben. Halte den Oberkörper aufrecht und übe nur leichten Druck auf das Heck aus (zweites Bild).

So nicht: Die Ursache in einem unkontrollierten Steigen des Boards liegt meist in einer zu starken Heckbelastung, in Verbindung mit zu großer Rücklage des Oberkörpers. Versuche deshalb im Moment des Abhebens zunächst mal aufrecht über dem Board zu bleiben.
Foto: Marius Gugg

Die Verwendung eines kurzen Foilmasts (weniger als 75 Zentimeter Länge) wird immer wieder als Einsteiger-Tipp propagiert. Unserer Erfahrung nach fällt Neueinsteigern das Foilen mit Mastlängen von 75-90 Zentimetern am leichtesten, da man hier mehr Spielraum und damit Zeit hat, ein plötzliches Steigen oder Fallen des Foils auszugleichen – und an die Höhe, die letztlich ja auch den Reiz des Foilens ausmacht, gewöhnt man sich schnell!

So lagerst du das Foil-Material am Strand

Nach den ersten Foilsessions wirst du Muskeln spüren, von denen du nicht mal wusstest, dass du sie besitzt – zumal es zu Beginn auch sinnvoll sein kann, sich erst mal nicht ins Trapez einzuhaken. Der Wunsch nach einer Pause kommt also oft schneller als gedacht. Wie aber solltest du das Material sicher am Strand lagern?

Liegt das Brett alleine am Strand, z.B. wenn du mal das Segel tauschen musst, lege dein Board am besten mit dem Heck in den Wind und drehe das Foil auf die Seite (1). Stelle es nie aufs Foil und lasse es vor allem nie mit dem Foil nach oben am Strand liegen – es besteht die Gefahr, dass eine Windböe das Board umwirft und das Foil beschädigt wird. Außerdem stellt ein nach oben gedrehtes Foil an stark frequentierten Stränden ein erhebliches Verletzungsrisiko dar!

Liegt das Brett alleine am Strand, z.B. wenn du mal das Segel tauschen musst, lege dein Board am besten mit dem Heck in den Wind und drehe das Foil auf die Seite
Foto: Marius Gugg

Damit aus der Pause keine „Zwangspause“ wird, solltest du beim Foilsurfen ernsthaft über einen Helm (3) und über eine Prallschutzweste nachdenken. Auch wenn Foilsurfen nicht übermäßig gefährlich ist – die größere Fallhöhe und die Verletzungsgefahr am scharfen Foil oder an der harten Brettkante lassen sich nicht komplett wegdiskutieren. Einen aktuellen Test von acht Surfhelmen findest hier.


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