Das RRD (Roberto Ricci Design) in der Wood-Edition könnten sich auch Nicht-Paddler als Deko ins Wohnzimmer stellen – eine entsprechende Raumhöhe vorausgesetzt. Diese wird bei potenziellen Käufern bei einem Preis von über 3000 Euro aber vielleicht vorhanden sein. Das hochglänzend gefinishte Holzlaminat erinnert jedenfalls an luxuriöse Riva-Motorboote, aber ohne die Begleiterscheinung von Lärm und Gestank.
Ähnlich nobel bewegt man sich wohl nur auf einem Schärenkreuzer über den See. Das Board kommt dabei schon etwas hochnäsig daher, als wäre es sich seiner Schönheit bewusst. Der spitze Bug ist deutlich hochgezogen, schneidet dennoch leise plätschernd durchs Wasser, vermittelt ein Ambiente, das zum Genießen statt Gasgeben animiert. Dabei paddelt sich das Board kippstabil, mit sicherem Stand auf dem leicht konkaven Deck.
Im mittleren Touringtempo wirkt es besonders leichthändig zu paddeln, läuft gut geradeaus. Die ideale Standposition ist bei guten 80 Kilo Paddlergewicht knapp vor dem Griff, damit der Bug auch schön tief durchs Wasser schneidet. Bei Paddlern unter 70 Kilo schwimmen Heck und Bug bereits recht hoch oben. Das Deckpad geht weit bis ans Heck, hier ist viel Platz für Turns. Aus der Standposition in der Mitte dreht es sehr gut, beim Schritt zurück wirkt es agil, aber ausreichend kippstabil.
Theoretisch lassen sich an den vorhandenen eingelassenen Ösen zwei große Gepäcknetze spannen, doch vermutlich ist das Board viel zu schade für eine verschleißende Mehrtagestour, sondern wird bevorzugt für den Tagestrip oder die Sonntags-Spritztour mit kleinem Gepäck und Picknickkorb eingesetzt.
Fazit zum RRD GT Retrowood 12’6” x 28,5”:
Ein Nobeltourer, den man immer wieder anfassen muss.
Infos:
- Preis: 3099 Euro >> hier erhältlich
- Länge: 365,0 cm
- Breite: 81,3 cm
- Gewicht: 14,3 kg
- Volumen: 290 L
