Freestyle Pro Tour ViesteReichlich Action bei wenig Wind – Lennart Neubauer gewinnt Foilstyle und Tow-in

SURF Redaktion

 · 26.05.2024

Lennart Neubauer dominiert beim Tourstopp in Vieste im Foilstyle und Tow-in.
Foto: @freestyleprotour / Miles Taylor
Zu einer klassischen Freestyle-Elimination kam es aufgrund von Windmangel leider nicht. Die Disziplinen Foilstyle und Tow-in sorgten beim Tourstopp der FPT in Vieste aber trotzdem für reichlich Action auf dem Wasser. Lennart Neubauer war in beiden Disziplinen nicht zu stoppen.

Tow-in: Spektakuläres Finale vor der Altstadt von Vieste

Zehn Fahrer konnten sich für das Finale, das am Samstagnachmittag vor der Altstadt von Vieste ausgetragen wurde qualifizieren: Lennart Neubauer, Bodhi Kempen, Dudu Levi, Yentel Caers, Kiri Thode, Tigo Kort, Youp Schmit, Foivos Tsoupras, Jamie Howard und Tim Gerdes.
Dudu Levi konnte dabei leider nicht an den Start gehen, da er sich im letzten Lauf der Qualifikation am Fuß verletzte.

Damit blieben neun Fahrer im Rennen, wobei Youp Schmit (GA-Sails/Tabou) der Favorit war. Der Fahrer aus Bonaire erreichte in der Qualifikation die höchste Punktzahl und ist dank seines tadellosen Stils immer ein Publikumsliebling. Leider hatte Youp im Finale Probleme, seine Moves zu landen, einmal wäre er sogar fast auf dem Strand gelandet.

Der Tow-In-Showman aus Kiel Foivos Tsoupras (Duotone) setzte seine exotische Reise abseits der ausgetretenen Pfade im Finale fort. Er ist immer für eine Überraschung gut, was er auch vor kurzem wieder mit einem dritten Platz im Tow-in-Wettbewerb auf dem Surf-Festival auf Fehmarn unter Beweis stellte. Doch nachdem er bei einen hohen Skopu stürzte, war er gezwungen, einen sicheren Move zu zeigen, um wenigstens seine Punktekarte zu füllen. Mit einem sauberen Air Flaka Shaka, der ihn wieder in die vorderen Ränge brachte, versuchte er in seinem letzten Lauf einen weiteren Skopu – leider ohne Erfolg. Der Deutsche musste sich somit mit Platz fünf begnügen.

Der Niederländer Bodhi Kempen verbesserte sein Repertoire im Finale kontinuierlich. Er begann mit einem Culo, dann einem nassen Double Culo und beendete das Finle mit einem der saubersten Double Culos, der jemals in einem Tow-in-Wettkampf gezeigt wurde. Mit 8,67 Punkten musste er sich dennoch mit Platz drei zufriedengeben, denn der Brite Jamie Howard konnte mit ein bisschen Wind in der Bucht einen Skopu mit 9,33 Punkten zeigen und sich damit den zweiten Platz sichern.

Den ersten Platz sicherte sich der griechische Europameister von 2023, Lennart Neubauer.
Der 20-Jährige hatte genug gesehen, um zu wissen, dass Skopus unter den aktuellen Bedingungen machbar waren. Er entschied sich, diesen noch mit einem Funnel am Ende aufzupeppen, um zu zeigen, wie viel Geschwindigkeit er aus dem ersten Trick herausholen kann. Mit 9,67 Punkten holte er sich mit einem Skopu into Funnel den Sieg.

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HIER gibt’s die Tow-in-Highlights im Video:

Drei Damen gingen im Tow-in an den Start

Maaike Huvermann zeigte saubere Culos in der beim Tow-in riskanten Regular Stance und gewann im Tow-in vor den beiden deutschen Damen Lisa Kloster und Elena Dominick. Auch Lisa Kloster (MB-Boards/Sailloft) lernte wie Foivos Tsoupras bei den German Freestyle Battles das Tow-In und vertrat in Vieste die Szene. Die derzeitige Führende der Freestyle-Tour bei den Damen rotierte durch einige Funnels, hatte aber zunächst Mühe, den Tow-In-Funken überspringen zu lassen und so zu zünden, wie wir es von ihr von vorherigen Events in dieser Disziplin gewohnt sind. Im allerletzten Lauf ließ sie ihn dann wieder aufblitzen, als sie den bisher einzigen Spock im gesamten Wettbewerb zeigte.

Das lange Warten auf Foilstyle-Wind hat sich gelohnt

Nachdem die Disziplin Tow-in bereits am Samstag abgeschlossen war, kam es heute, am letzten Tag des Events, zum Showdown im Foilstyle. An den ersten beiden Event-Tagen wehte bloß ein laues Lüftchen am Strand von Vieste, das nicht einmal zum Foilen reichte. Ab einer Windstärke von rund zwölf Knoten können Heats im Foilstyle gestartet werden.
Gestern Abend, im Anschluss an das Tow-in-Finale, konnten bereits die ersten Runden der Single-Elimination ausgefahren werden – heute wurde es in den finalen Runden dann richtig spannend.
Für eine vollständige Double Elimination hat der nachlassende Wind anschließend nicht mehr gereicht und die FPT beendete den Tourstop in Vieste gegen 17 Uhr mit einer vollwertigen Single Elimination.

Lennart Neubauer dominiert im Foilstyle

In der jungen Disziplin gibt es im Prinzip noch nicht so viel Auswahl an Manövern, wie im klassischen Freestyle auf der Finne. Dass die Wettfahrtleitung die Anzahl an Moves, die beim Foilstyle in die Gesamtwertung einfließen, dieses Jahr von zwei auf drei Moves pro Seite erhöht hat, machte es für die Fahrer nicht einfacher. Es war der Shifty, den Neubauer im Winter auf dem Foil ausgiebig trainiert hat, der in dieser Elimination mehrmals den entscheidenden Unterschied gemacht hat. Mit der riskanten Rückwärtsrotation konnte er sich auch im Halbfinale und Finale gegen seine härtesten Konkurrenten, die Belgier Yentel Caers (zweiter Platz) und Steven van Broeckhoven (dritter Platz) durchsetzen.

Zudem gab es heute hohe Shakas, Paskos, sogar Backloops und geduckte Powermoves aller Art zu sehen. Es ist beeindruckend und zugleich ungewohnt, bei so wenig Wind, solch radikale Manöver zu Gesicht zu bekommen. Eine generell spannende Entwicklung für die Disziplin Freestyle.

Besonders Interessant, doch gleichzeitig sehr anspruchsvoll für die Fahrer auf den Foils, machte es heute der hereinlaufende Swell, der zum einen für reichlich Airtime aber auch für harte Abgänge beispielsweise beim wackeligen Umsteigen auf Switch sorgte.
Die Locals vom Brouwersdam, Tim Gerdes und Tigo Kort, kamen gut damit klar und vervollständigen die Top Fünf nach der Single Elimination. Wenn die beiden jungen Nachwuchsfahrer aus den Niederlanden so weitermachen und sich im Foilstyle weiterhin so sehr puschen, könnten sie bei zukünftigen Events für einige Überraschungen in der jungen Disziplin sorgen.

Im Stream der Freestlye Pro Tour könnt ihr alle Foilstyle-Heats des heutigen Tages rückwirkend schauen:

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