Um die Kontrolle und Windrange zu verbessern, setzen immer mehr Hersteller auf besonders steife Materialien, welche den Wings eine hohe Formstabilität verleihen sollen. Auch PPC Foiling geht beim Modell M1 diesen Weg - wir haben die Größe mit 5,0 Quadratmetern getestet.
An Land
Alternativ zum Standardmodell Blend hat PPC Foiling mit dem M1 ein aus Dyneema-Laminat gefertigtes Modell im Programm. Front Tube und Mittelstrut bestehen hier aus einem hochfesten Material, welches für hohe Steifigkeit sorgen soll - auch, weil es einen hohen Fülldruck von elf Psi erlaubt. Dadurch kann der Durchmesser der Tube reduziert werden, was sich wiederum positiv in Form eines geringeren Luftwiderstandes und damit mehr Topspeed niederschlagen soll. Dieses Prinzip ist auch von Wings aus Aluula-Material bekannt - die sehr leichten Gewichte der Aluula-Wings erreicht der M1 mit gemessenen 2,98 Kilo allerdings nicht.
Generell ist der M1 vergleichsweise flach profiliert, die Tuchspannung ist hoch und das gesamte Grundgerüst wirkt außergewöhnlich fest und hochwertig. An der Hinterkante verhindern kleine Latten, dass der Wing flattert. Be- und entlüftet wird der Wing über zwei getrennte SUP-Ventile. Das Griffsystem besteht aus zwei festen Handles, die dank des griffigen Belags, dünner Dimensionierung und idealer Positionierung keine Wünsche offen lassen. Die eingebauten Fenster fallen schmal aus, die Sicht nach Lee ist dementsprechend mäßig. An der Front Tube gibt’s einen groß dimensionierten Griff, der erfreulich steif ist, allerdings etwas üppig dimensioniert erscheint.
Auf dem Wasser
Auch wenn der PPC M1 Wing an der Waage nicht zu den sehr leichten Modellen gehört, so liegt er doch gut ausbalanciert in den Händen. Mit seinem steifen Grundgerüst und dem recht flachen Profil erzeugt er am unteren Windlimit allerdings nicht sonderlich viel Lift. Wer den M1 aktiv anpumpt und eine gute Pumptechnik mitbringt, kann mit dem M1 trotzdem sehr passabel abheben. Weniger geübte Wingfoiler kommen aber erst mit etwas mehr Wind ins Fliegen als bei anderen Wings der Fall. Unser Tipp: Bei Leichtwind den Fülldruck von 11 auf 9-9,5 Psi reduzieren! Das verleiht dem M1 spürbar mehr Flex, wodurch sich dieser besser anpumpen lässt.
Einmal abgehoben, bringt der PPC M1 Wing seine Stärken sofort aufs Wasser: Er liegt mit guter Flugstabilität und wunderbar ruhig in der Hand, beschleunigt druckvoll und zeigt mit beachtlichem Topspeed den meisten anderen Wings die Rücklichter. Auch in starken Böen stört kein Flattern, Rütteln oder Knicken den Flug, mit dem M1 kann man sich voll aufs Gasgeben konzentrieren. Die Griffe bieten einen sehr direkten Kontakt mit dem Wing, weil diese aber nicht sonderlich weit von der Mittelstrut abstehen, muss man in Manövern etwas genauer greifen. Stichwort “Manöver”: Bei gegen den Wind gefahrenen Moves, z.B. Wenden, bietet der PPC Wing einen erfreulich geringen Luftwiderstand und punktet mit einem ausgewogenen und sehr berechenbaren Flugverhalten - er wirkt dann leichter, als man es angesichts des gemessenen Gewichts erwarten würde. Auch bei Foilmanövern wie Halsen, Foil-360s und anderen Spielereien lässt sich der Wing vorzüglich führen, wenngleich er dabei nicht so spielerisch und agil wirkt wie die absoluten Leichtgewichte auf dem Markt. Gleiches gilt für den Freestyle-Einsatz. Und in der Welle? Zum Abreiten von Dünungswellen eignet sich der M1 Wing durchaus passabel, da er sich stabil im Wind auspendelt, sobald man ihn nur an der vorderen Griffschlaufe führt. Weil diese allerdings ziemlich groß ausfällt - wodurch der direkte Kontakt mit dem Wing beim Driften etwas leidet - und die Hinterkante des M1 etwas früher absinkt, ist die Eignung für Downwinder und Welle nicht ganz auf Top-Niveau.
PPC M1 Wing - das Fazit
Der PPC M1 Wing punktet als schneller, flugstabiler und extrem kontrollierbarer Wing vor allem bei sportlichen Freeridern und Racern. Wer überwiegend mit kleinen Foils (<1000 cm2) und viel Geschwindigkeit unterwegs ist, bekommt hier genau das Richtige. Als Leichtwind-Waffe und Wing für Ein- und Aufsteiger geht der M1 hingegen nicht durch.
Speed, Kontrolle, Flugstabilität
Leichtwindpower