Pffft...pffft...pffft, wer mal ein SUP-Board aufgepumpt hat, kann beim "Aufbau" des DUO Wind 129 nur milde lächeln. Bei deutlich weniger Volumen und nur 12 bis 13 psi ist das Board schneller startklar, als wenn du es erst vom Autodach holen müsstest. Denn das zusammengeklappte Board kommt mit einem Handgriff aus dem Kofferraum. Dann liegt es da, schneller als erwartet: Hinten ein ganz normales Hardboard, an das vorne – mit ordentlicher Überlappung zum festen Segment – der aufblasbare Teil angeflanscht und verklebt wurde. Der Übergang vom Laminat zur Gummihaut sieht harmonisch aus, überhaupt wirkt das Ganze wie ein richtiges Windsurfboard. Klar, bei 9,5 Kilo Gewicht, knapp bemessener Länge und auch nicht überdimensionierter Breite, erwartet man keinen Frühgleiter.
In Dümpelfahrt mit dem 7,5er-Segel, wir haben die hintere Mastfußposition gewählt, wirkt das Board erstmal etwas kleiner als ein breiter 130er-Freerider – etwas kippeliger. Du musst weiter hinten stehen, damit die Nase nicht eintaucht, und mit aktiver Segelsteuerung das Board auf Kurs halten. Ein leichter Hang, in den Wind zu drehen, ist nicht zu verleugnen – ähnlich wie auf einem kurzen Freestyler. Aber Gummigefühl? Fehlanzeige. Lediglich beim Wenden spürst du das weichere Deck, ansonsten wirkt alles ganz normal. Dann die erste Böe: Segel dicht, Druck aufbauen, und mit etwas mehr Segelzug als vielleicht gewohnt, geht es zügig in die Gleitphase. Beim Beschleunigen spürst du kurz ein leichtes, wirklich minimales Vibrieren. Also ab in die Schlaufen, das Board gleitet jetzt – sehr ähnlich wie ein normales Board. Der aufblasbare Teil touchiert nur ab und an leicht das Wasser, auch die Ankopplung zum Mastfuß, der immerhin im Gummiteil fixiert ist, wirkt absolut direkt und straff. Mit Anpumpen lässt sich das Angleiten noch beschleunigen – das war auf reinen aufblasbaren Boards bisher sinnlose Energieverschwendung.
Klar gleitet das Board nicht so gut durch Windlöcher wie ein 130-Liter-Leichtwind-Freerider, aber im Vergleich zu anderen Windsurfern stehst du bei böigem Leichtwind auch nicht viel mehr rum. Die Vorzüge des laminierten Hinterteils (die Schlaufen sind richtige Schlaufen, das Deck ist angenehm geformt) enden auch nicht in der Gleithalse. Bis weit über den Scheitelpunkt gleitest du auch bei Leichtwind durch die Kurve, erst wenn die vordere Gummirail einsetzt, wirst du spürbar langsamer im Turn. Bei konstant gutem Wind dürfte das noch deutlich besser gehen.
Fazit: Das Konzept liegt auf dem Wasser weit vor allen bisherigen Aufblasbaren. Der 129er ist nicht ganz so easy zu surfen, was aber am Shape und nicht an der Konstruktion liegt.
PLUS Transportabel; nahezu normales Gleitgefühl trotz Gumminase; robust gegen Schleuderstürze NEUTRAL keine Erfahrung mit Haltbarkeit MINUS (Noch) schwerer als viele Hardboards; leichte Gleitdefizite;
Länge: 2,28* Meter Breite: 73,5* cm Volumen: 129 Liter Gewicht: 9,5* Kilo Preise: 1499 Euro (Elite); 1399 Euro (Eco) Finne: k.A. Infos: www.duo-boards.com
*surf-Messung