Das I-99 Winger Ride Wingfoilboard im Test

Manuel Vogel

 · 21.04.2022

Das I-99 Winger Ride Wingfoilboard im Test
Das I-99 Winger Ride Wingfoilboard soll Freerider, Racer und Wave-Winger gleichermaßen ansprechen. Wir haben getestet, ob dieser Plan aufgeht.

Der italienische Hersteller I-99 hat gleich mehrere Wingfoil-Modelle im Programm, wobei das Testmodell Winger Ride den Anspruch hat, ein Allrounder für eine große Zielgruppe zu sein.

An Land:

Das I-99 Winger Ride ist in zwei Größen mit 75 und 95 Litern Volumen verfügbar. Der auffällig designte Bug soll weniger windanfällig sein, vor allem im Heckbereich hat Shaper Cesare Cantagalli dem Brett sehr voluminöse Kanten verpasst. Cutouts und harte Abrisskanten im Heck sollen einen sauberen Wasserabriss garantieren und verhindern, dass sich das Board in der Angleitphase festsaugt. An Deck wurden spezielle Leichtschlaufen montiert, die in fester Größe montiert werden. Ein schnelles Verstellen der Größe ist damit nicht möglich und mit großen Füßen (> Größe 45) und Schuhen kommt man bereits an Ende des Verstellbereichs. Dafür spart man damit im Vergleich zu Standard-Schlaufen auch einige hundert Gramm Gewicht ein. Apropos Gewicht: Dieses fällt beim I-99 Winger Ride mit 6,49 Kilo für ein Brett dieser Größe erfreulich gering aus. Ein kleines Manko stellt die Position der Box dar, diese befindet sich vergleichsweise weit hinten. Selbst High-Aspect-Foils mit eher langen Fuselages (z.B. RRD Dynamic Alu, Axis HPS 980), montierten wir beim Testen bereits im vorderen Bereich der Box. Sitzt bei Foils hingegen der Frontflügel aufgrund einer kurzen Fuselage unmittelbar vor dem Mast (wie z.B. bei einigen Foils von Naish und AK Durable Supply der Fall), lassen sich diese nicht mehr ideal im Board positionieren. Die weitere Ausstattung kann, abgesehen vom recht kleinen Tragegriff, voll überzeugen, vor allem die Bauweise mit großflächig sichtbarem Gewebe macht einen hochwertigen Eindruck.

Auch dieses Board stellen wir euch wieder in einem Clip auf dem WING-YouTube-Kanal vor.

Auf dem Wasser:

Mit seinen voluminösen Rails und dem breiten Heck liegt der Winger Ride ausgesprochen stabil im Wasser, auch weniger geübte Winger können sich ohne viel Gewackel auf einen sauberen Start konzentrieren. Dieser gelingt dann ebenfalls flott, denn das I-99 Board kommt hervorragend auf Touren. Pumpzüge werden 1:1 in Geschwindigkeit umgesetzt, die harten Abrisskanten im Heckbereich verursachen keinen spürbaren Fahrwiderstand - unterm Strich fällt die Performance des Boards bei Leichtwind überdurchschnittlich gut aus, vor allem, wenn man noch nicht über die perfekte Pumptechnik verfügt und eher passiv an Deck steht. Die Schlaufen sind weich und bequem und auch das Pad vermittelt einen guten Kontakt zum Brett.

I-99 Winger RideFoto: Manuel VogelI-99 Winger Ride

Ungewolltes Absetzen auf der Geraden verzeiht der Shape problemlos, die im vorderen Bereich angeschrägten Kanten schicken einen sanft wieder in die Luft. Die Form des Decks erwies sich im Test ebenfalls als überaus komfortabel, in Manövern bietet das flache Deck reichlich Platz für den Fußwechsel. Sobald man mit dem Brett springen oder tricksen möchte, profitiert man vom vergleichsweise geringen Gewicht des Boards - trotz 95 Litern und einem voluminösen Heck sind erste Rotationen wie 360s locker drin.

I-99 Winger Ride 95 - das Fazit:

Der I-99 Winger Ride 95 überzeugt als extrem gleitstarkes und leichtes Board Wingsurf-Aufsteiger, Freerider und Racer gleichermaßen. Ideal passt das Board zu flotten High-Aspect-Foils mit längerer Fuselage und weiter vorne sitzendem Frontflügel. Eingeschränkt ist die Nutzbarkeit in Verbindung mit Foils, deren Frontflügel direkt am Foilmast und damit weiter hinten sitzt.

Leichtwind-Performance; Gewicht

Tragegriff klein; Position der Box

Schlaufen unpassend für große Füße (>45 + Schuhe)

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