Fans schneller Cambersegel hatten bei Severne bislang die Wahl zwischen den Modellen Overdrive und Turbo. Die Qual der Wahl fällt zukünftig weg, das Moto ersetzt beide. Mit zwei Cambern versehen soll trotzdem ein leichtes Handling im Vordergrund stehen. Wie das gelingen könnte, erklärt Stefan Edtmayer.
Stefan, Severne lässt zwei sportliche Cambermodelle auslaufen und bringt stattdessen das Moto auf den Markt. Was ist der Hintergedanke des Modellwechsels?
Generell ging es darum, die Severne-Range schlanker und übersichtlicher zu machen. Das Moto ist das Ergebnis jahrelanger Testarbeit. Es sollte ein sehr leichtes Segel werden, das eine große Windrange abdeckt, ein sehr gutes Handling hat, mit viel Speed-potential. Wir haben also den Speed und die Stabilität vom Overdrive und das leichtgewichtige Gefühl vom Turbo im Moto zusammengeführt. Dabei handelt es sich um ein sportliches Performance-Freeridesegel, welches in den Größen 4,8 bis 8,4 verfügbar sein wird.
Ein Freeridesegel mit zwei Cambern? Wäre das Label „Race“ oder „Freerace“ nicht vielleicht passender?
Unser Moto ist nicht vergleichbar mit anderen 2-Cam-Segeln auf dem Markt, die ja teilweise sehr Performance-orientiert ausfallen – mit sehr breiter Masttasche und extrem straffem Profil. Beim Moto liegt der Fokus ganz klar auch auf leichtem Handling und einer großen Windrange. Dies erreichen wir auch, indem alle Größen auf RDM-Masten geriggt werden. Dadurch kann die Masttasche sehr schmal ausfallen und nimmt wenig Wasser auf – ein großes Plus beim Wasserstarten. Beide Camber befinden sich unter der Gabel. Dadurch ergibt sich ein tiefes Profil im unteren Bereich, während das Segel oben leicht und flach gestaltet werden kann. Im Vergleich zum Turbo ist das Moto stabiler und schneller, im Vergleich zum Overdrive, leichter und einfacher zu halsen.
Trotz der Camber liegt der Fokus ganz klar auf leichtem Handling
Mit welchen Boardtypen macht das Severne Moto Sinn?
Das Modell passt perfekt zu Freeride- und Freeraceboards. Vor allem die großen Größen sind auf frühes Angleiten optimiert, da sie ein tiefes Profil haben. Die kleineren Größen unter 6,0 qm kann man hingegen auch für Speed- und Slalomraces hernehmen. Wir haben versucht, die Palette so benutzerfreundlich wie möglich zu gestalten. Wer beispielsweise eine Gabel mit 160-210 Zentimeter Verstellbereich hat, kann alle Größen von 4,8 bis 8,4 damit fahren. Um die gesamte Range mit allen Größen abzudecken, sind nur drei Mastlängen notwendig.
Was machen Severne-Kunden, die ihren “alten” SDM-Mast weiterfahren wollen?
Das Moto ist auch für SDM-Masten passend. Nur die RDM-Camber muss man tauschen, aber das geht super easy innerhalb weniger Minuten.
Was gibt‘s zum Trimm zu sagen? Trimmt man das Moto eher wie ein Racesegel mit viel Vorliekspannung?
Auch hier ist das unkompliziert. Zwischen den obersten beiden Latten sollte sichtbar Loose Leech sein, an der Gabel wird das Moto nur locker eingehängt. Dadurch hat man Gleitpower, bei starken Böen halten die Camber das Profil aber trotzdem stabil.