Test: Fanatic MambaFoto: Manuel Vogel
Test: Fanatic Mamba
Zum 40-jährigen Jubiläum holt Fanatic die Mamba zurück! Wie viele Gene des Vorgängers Stubby noch in diesem Board stecken und wie groß die Unterschiede zum Stallbruder Grip überhaupt sind, haben wir ausprobiert.

An Land: Die Mamba kommt in vier Größen mit 78/84/94 und 104 Litern und löst das Wavemodell Stubby ab. Bei genauerer Betrachtung stecken aber durchaus noch jede Menge Stubby-Gene in der neuen Mamba: Der Mittelbereich verläuft auch hier recht parallel, Heck- und Bugbereiche fallen hingegen deutlich schmaler aus. Mitentwickler Klaas Voget: „Die Mamba basiert in weiten Teilen auf dem Stubby, etwa hinsichtlich des Unterwasserschiffs und der Rails. Ziel war es, die Gleitpower des Stubby zu erhalten, das Board aber drehfreudiger in größeren Wellen werden zu lassen.“

Verglichen mit dem zweiten Wavemodell der Fanatic-Range, dem Grip, fällt die von uns getestete Mamba 84 (surf-Messung: 6,3 Kilo)etwas schmaler, kürzer und mit paralleler Outline aus. Statt eines Quad-Set-ups wird die Mamba 84 als Thruster (18/11 Zentimeter) ausgeliefert. Die Pads sind gewohnt griffig, die Schlaufen weich und bequem, werden aber überall nur einfach verschraubt und neigen etwas zum Verdrehen.

  Die Fanatic Mamba wird mit einem Thruster-Finnenset ausgeliefert Die Fanatic Mamba wird mit einem Thruster-Finnenset ausgeliefert

Auf dem Wasser: Draufsteigen, dichtholen, losgleiten – das war beim Vorgänger Stubby so und das trifft auch bei der Mamba un­ein­geschränkt zu. Das Board setzt Segelzug unverzögert in Speed um und wirkt auf der Geraden auch richtig schnell – beste Vo­raussetzung für Jump-Sessions bei typischen Euro-Bedingungen. Dabei läuft das Brett eine Ecke freier und sportlicher als der mehr auf Kontrolle getrimmte Grip (als Referenz verwendeten wir den in Ausgabe 11-12/2020 getesteten Grip 86; hier geht's zum Test-Video) und auch als der Vorgänger Stubby. Trotzdem hat man auch bei ruppigen, stürmischen Bedingungen nie das Gefühl, die Mamba wäre unkontrolliert oder nicht komfortabel genug – das Kon­troll-Niveau bleibt hoch. Auf der Welle ist die Mamba unserem Gefühl nach deutlich näher an den Grip herangerückt, sie hat deutlich mehr Drehpotenzial als der Vorgänger Stubby. In kleinen Wellen gelang es auf dem Stubby zwar gefühlt sogar noch etwas leichter, den Speed mit durch den Bottom Turn hoch zur Wellenlippe zu bringen, dafür präsentiert sich die Mamba spürbar looser und drehfreudiger, vor allem, wenn die Bedingungen größer werden und man mit viel Speed und Vorlage Turns über den vorderen Fuß vor die Welle carvt. Dann kann man mit der Mamba spürbar einfacher die Radien auch mal enger und vertikaler ziehen als dies auf dem Stubby der Fall war.

  In kleinen und mittleren Wellen fühlt sich die Fanatic Mamba besonders wohlFoto: Manuel Vogel In kleinen und mittleren Wellen fühlt sich die Fanatic Mamba besonders wohl

surf-Empfehlung: Bei kleinen bis mittleren Wellenhöhen (1-1,5 Meter) ist der Unterschied beim Drehen im Vergleich zum Grip kaum spürbar, beide Boards ziehen dann sehr eng über den hinteren Fuß. Erst wenn die Wellen größer werden und man in Side­shorebedingungen mit deutlich mehr Speed in die Turns geht, erkennt man das noch größere Drehpotenzial des Grip. Dafür punktet die Mamba bei schlappen Bedingungen mit top Gleitleistung und mehr Speed. Im Vergleich zum Stubby hat die Mamba die Stärken in Form von sehr guter Gleitleistung und einfachem Fahrverhalten bewahrt, legt jetzt aber bei den Dreheigenschaften eine ordentliche Schippe drauf. Unterm Strich ist die Neuheit ein Tipp für typische Nord- und Ostseetage, mit gelegentlichen Ausflügen ins Flachwasser oder auch dicke Wellen.

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen