Bei der Olympia-Premiere der iQFoil-Flotte der Männer konnte bislang über zwei Tage nur ein Slalom absolviert werden. Das zweite Rennen musste in abflauenden Winden abgebrochen werden. Das war Sebastian Kördel nicht allzu traurig drüber, denn er hatte sich in dem Rennen den “bescheuerten Fehler” geleistet, bei wenig Wind um die Reach-Tonne zu halsen. “Das ging noch nie und ging auch da nicht gut”, sagte er lächelnd.
Auf die Frage nach seiner Olympia-Stimmung und danach, ob er schon persönliche olympische Momente erlebt hat, erzählte der 31-jährige Top-Athlet vom Norddeutschen Regatta Verein von zwei für ihn bemerkenswerten Erlebnissen: „Am Sonntag bin ich zeitgleich mit dem Franzosen Goyard rausgefahren. Da gab es – natürlich für ihn – Jubel und Sprechchöre von mehr als Zehntausend Menschen am Strand. Da stellt man sich dann für einen Moment vor, dass der Jubel auch für einen selber gilt. Ein toller Moment!"
Glück im Unglück für Sebastian Kördel
Nach dem Totalausfall der Windsurf-Auftaktrennen am Sonntag hatte Kördel am Montag noch einen zweiten glücklichen Moment. „Vor dem Rennen heute ist mein Trapez gerissen. Es war glücklich, dass wir es noch vor dem Start austauschen konnten.“ Nach einigen Erkältungstagen, so Kördel, habe ihm am Montag noch etwas “der Saft in den Muskeln gefehlt”. Er fühle sich aber auf gutem Weg. Das einzige olympische iQFoil-Rennen bislang gewann zur Freude der 12.500 zahlenden und unzähliger weiterer Fans am Strand und im Club 2024 Frankreichs Mitfavorit Nicolas Goyard vor dem amtierenden italienischen Weltmeister Nicolo Renna.
Ich denke immer: Wenn der erste Tag gut läuft, dann wird auch die Woche gut.” Theresa Steinlein
Sebastian Kördels Team- und Vereinskameradin Theresa Steinlein stieg an diesem Montag entschlossen in ihre und die Olympia-Premiere der iQFOiL-Frauen ein. Mit den Rängen 3 und 11 platzierte sich die Windsurferin vom Wörthsee als Fünfte direkt in der Weltspitze. Ihr Bericht vom Kurs nach Stunden der Startverschiebung und heißen Rennen: „Man darf nicht vergessen: Es war ein megaharter Tag, weil wir so lange warten mussten. Es ist schwer, da motiviert zu bleiben. Wir haben heute zwei Slalom-Races gemacht, die für mich ganz gut gelaufen sind. Für mich war das mega wichtig. Ich denke immer: Wenn der erste Tag gut läuft, dann wird auch die Woche gut.“
Für Tag drei der olympischen Regatta sind am Dienstag fünf Rennen für die Windsurfflotten der Männer und Frauen angesetzt. Die Skiffelder sind in jeweils drei Wettfahrten gefordert. Zum Live-Stream der ARD mit Peter Carstens und Susann Beucke am 30. Juli geht es hier.