Crossoverboards – Glas halb voll, oder halb leer?
Bei diesem Test und seinen Resultaten landet man schnell in den Tiefen der Philosophie: Wenn ein Board mehrere Einsatzbereiche abdeckt, aber keinen wirklich weltmeisterlich, ist dann das sprichwörtliche Glas eher „halb leer“ oder „halb voll?“ Denn eines ist klar: Zwischen reinen Wingsurf-, SUP- oder Windsurf-Spezialisten würde keines dieser Boards dreimal Gold abräumen. Aber einmal Silber und noch zwei Plätze im vorderen Mittelfeld klingen auch nicht schlecht, oder? Und soviel vorab: Einige Crossoverboards zum Wingsurfen und Foilen sind tatsächlich in einer Disziplin top geeignet und ergänzen das mit einer wirklich guten Eignung für einen weiteren Einsatzbereich. Statt eines etwas übertriebenen Marketingspruchs wie „4 in 1“ würde ein „2 plus 1“ in vielen Fällen besser passen. Denn während zwei Disziplinen oft noch gut abgedeckt werden, reicht es für die dritte häufig nur zum Reinschnuppern. Doch auch das ist weniger ein Nachteil, als ein zusätzliches Plus. Denn wenn z.B. das drehfreudige Wave-SUP mit guter Windsurf-Foileignung auch noch die Möglichkeit bietet, das Wingfoilen zumindest auszuprobieren – ohne dabei den Wing-Experten zu begeistern – sollte man das vielleicht als zusätzliches Extra verbuchen – als „halb volles“ Glas eben.
Crossoverboards zum Wingfoilen, SUPen und Windsurf-Foilen – welche Größe Sinn macht
Geübte Wingfoiler fahren Boards von unter 90 Liter Volumen bei gerade mal 1,50 Meter Länge, alles über 120 Liter ist zum Wingen schon ein recht großes Brett. Zum Windsurf-Foilen und vor allem zum SUPen in der Welle braucht man hingegen etwas mehr Länge und Volumen. Vor allem wenn SUP-Surfen ohne Foil auf dem Wunschzettel steht, legt diese Disziplin die Eckdaten eines Crossoverboards fest, mit denen man für die anderen Sparten dann leben muss. Denn: Damit ein Board auch für Nicht-Profis in der Welle zu paddeln ist, sind mindestens 120 Liter Volumen sinnvoll, die Breite sollte nicht unter 75 Zentimeter liegen und zum Anpaddeln von Wellen liegt die Mindestlänge bei 2,20 Meter und mehr, für weniger geübte Paddler dürfen es gerne auch 2,30 bis 2,50 Meter sein – Längen, die beim Windsurf-Foilen und erst recht beim Wing-Foilen mittlerweile gigantisch klingen. Logischerweise haben damit die Boards mit der Wave-SUP-Option nicht die optimalen Startbedingungen für den Einsatz mit Segel oder Wing – aber auch nicht die schlechtesten...
Im Gegensatz zu den recht langen SUP-Boards knacken solche Crossoverboards, die den Schwerpunkt auf Windsurf-Foilen oder Wingfoilen legen, die magische Zwei-Meter-Marke teils deutlich – oder kratzen zumindest daran. Aus diesem Grund solltet ihr euch vor dem Kauf vergewissern, wie eure Schwerpunkte liegen: Wingfoilen, Windsurf-Foilen oder SUP?
Crossoverboards - oft die ideale Windsurf-Option für Kinder
Generell eignen sich viele Crossoverboards auch zum Windsurfen für Kinder perfekt, da Volumina von 120 bis 150 Litern für leichte Kids zwischen 25 und 50 Kilo meist ausreichend sind, um erste Starts und Manöver wie Wenden und Halsen darauf zu lernen. Damit dies der Fall sein kann, benötigt das Board, neben der obligatorischen Mastspur für die Befestigung des Mastfußes, allerdings auch eine Möglichkeit, eine Mittelfinne zu montieren. Diese ist wichtig, damit Kinder bei Leichtwind die Höhe halten können, Kreuzen wird sonst zur mühsamen Angelegenheit. Ist dies der Fall, sind diese Boards oft die ideale Plattform, da sie aufgrund ihrer kompakten Maße auch mit kleinen Segeln motorisiert bereits gut drehen. Tipp: Crossoverboards, die keine Möglichkeit bieten, eine Centerfinne zu montieren, können mit zusätzlichen externen Drift-Stoppern wie dem Slingshot SUP Winder oder dem Add On Drift Stopper von Arrows upgegraded werden.
Im Folgenden stellen wir euch Crossoverboards vor, welche den Mehrfachnutzen zum Wingsurfen, Windsurf-Foilen, als Windsurf-Kinderboard und teilweise sogar zum SUPen bieten. In den jeweiligen Einzelbeschreibungen erfahrt ihr, wo die Marken den jeweiligen Schwerpunkt setzen. Diese Liste wird ständig erweitert. Klickt also gerne immer mal wieder rein!