Doch natürlich geht‘s auch eleganter, mit dem Kreuzen! Da man beim Windsurfen – wie übrigens auch bei allen anderen windgetriebenen Sportarten – eben nicht direkt gegen den Wind fahren kann, führt der Weg zurück nach Luv über einen Umweg: Mit mehreren aufeinanderfolgenden Amwindkursen geht es gewissermaßen zick-zack nach Luv.
Das Kreuzen bezeichnet man auch als Höhelaufen, man erarbeitet sich den durch Wind und Wellen verlorene Höhe im Vergleich zum Ausgangspunkt zurück. Zum Lernen des Kreuzens sind große Bretter mit einem Schwert oder Wind-SUPs mit einer Centerfinne ideal, denn Schwert bzw. Centerfinne hemmen, wie der Kiel eines Segelbootes, die seitliche Abdrift nach Lee.
Einer der häufigsten Fehler beim Lernen des Kreuzens ist es, direkt beim Start einen Kurs in die Richtung des gewünschten Ziels, also nach Luv, einzustellen. Das Problem: Das Brett zeigt dann zwar theoretisch in die gewünschte Richtung, kommt aber nie in Fahrt. Akzeptiere deshalb, dass du ein Ziel in Luv auf direktem Wege nicht erreichen kannst, sondern hole erstmal ein wenig Schwung und stabilisiere deine Fahrt.
In der Galerie oben erklären wir dir das Kreuzen Schritt für Schritt!
Der wichtigste Aspekt beim Kreuzen ist die Orientierung auf dem Wasser. Suche dir nach dem Anluven einen Fixpunkt den du konsequent anvisierst – dieser sollte sichtbar weiter in Luv liegen als der Kurs, den das Brett beim Start hatte, allerdings auch nicht zu weit in Luv.
Zum Umdrehen ist die Wende das Mittel der Wahl, auch diese bringt dich ein Stück weit nach Luv. Was es dabei zu beachten gilt, erfährst du hier.
Deine Checkliste fürs Kreuzen beim Windsurfen
- 1. Orientieren: Stelle die Grundstellung ein, das Segel steht genau auf der Seite und ist jetzt wie eine Fahne. Du hast dabei zwei Fixpunkte: Die Windrichtung und den Kurs, den dein Board automatisch einnimmt (Halbwindkurs). Suche dir einen Fixpunkt auf diesem Halbwindkurs, starte und hole Schwung.
- 2. Anluven: Luve an, lasse das Brett vom Halbwindkurs um 30–40 Grad nach Luv auf Amwindkurs drehen und stelle den Gabelbaum wieder waagerecht.
- 3. Fixpunkt suchen: Suche dir auf Amwindkurs einen neuen Fixpunkt und korrigiere deinen Kurs über kleine Steuerbewegungen, wenn dein Brett ungewollt vom Fixpunkt abweichen sollte.
Druck auf die Kante kann das Schwert ersetzen
Wenn dein Brett ein Schwert hat und du nicht im Gleiten bist, ist ein Ausklappen des Schwerts die effektivste Möglichkeit, die seitliche Abdrift zu verringern. Vor allem auf Brettern ohne Schwert kann das Höhelaufen zu Beginn aber mühsam sein, denn durch den fehlenden Widerstand im Wasser erhöht sich die seitliche Abdrift. Ein guter Trick für das Kreuzen auf Boards ohne Schwert ist es daher, die Luvkante bewusst etwas tiefer ins Wasser zu drücken. Setze dazu einfach den vorderen Fuß etwas von der Mittel-linie weg in Richtung Luvkante.