Egal, ob ein Sommertag in heimischen Gefilden oder eine Surfsession unter tropischer Sonne, den Kopf und die Augen vor Sonne zu schützen, ist für Wassersportler oft ziemlich schwierig. Hüte, Kappen, Sonnenbrillen – alles, was an Land prima funktioniert, fliegt einem ab Windstärke vier oder dem ersten Schleudersturz um die Ohren, um anschließend auf Nimmerwiedersehen in den blauen Tiefen zu verschwinden. Dennoch gibt es auf dem Markt einige Lösungen, die recht praktikabel sind.
Zum Thema Sonnenschutz sollte man wissen: Jeder hat ein individuelles Kontingent an Sonnenstrahlung, welches man pro Tag ohne gesundheitliche Folgen wie Sonnenstich oder Sonnenbrand verkraften kann. Wie hoch dieses ist, hängt maßgeblich vom Hauttyp, aber z. B. auch von Ernährung und Flüssigkeitshaushalt ab. Das bedeutet, dass es oft nicht nötig sein muss, den gesamten Surftag mit Brille oder Hut auf dem Wasser zu verbringen. Wer sich bereits früh morgens eincremt, diesen Schutz regelmäßig auffrischt und in der sonnenintensiven Mittagszeit die folgenden Accessoires nutzt, sollte gut durch den Sommer kommen.
Hüte und Mützen zum Surfen
Ja, über den Style-Faktor mancher Kopfbedeckungen kann man streiten. Andererseits gibt es nichts weniger stilvolles als einen fetten Sonnenbrand oder eine verpasste Session, weil man gerade einen sonnenbedingten Brummschädel auskurieren muss.
Modelle wie der ION Beach Hat (1) oder der Surf Hat von Surflogic (2) bieten nicht nur einen gepolsterten Gurt ums Kinn, mit dem ein Abheben verhindert wird, sondern auch eine extrasteife Krempe, die einem auch bei 15 Knoten nicht vor den Augen herumflattert.
Gleiches gilt für die Surf Cap von ION oder die vergleichbare Surf Cap von FCS. Für moderate Windbedingungen ist man damit gut gerüstet und vor der Sonne geschützt.
Strammer am Kopf sitzen sogar Bandanas, die auch unter Bikern sehr beliebt und schon für unter zehn Euro erhältlich sind.
Tipp: Hüte, Caps und Bandanas mit einem kleinen Band gegen Verlieren sichern, z. B. am Zipper des Neos!
Wird es windiger oder geht es in die Brandung, kommen Hüte und Caps an ihre Grenzen. Für solche Fälle sind Neopren-Accessoires klar im Vorteil, da sie normalerweise fest am Kopf sitzen.
Die Neopren Beanies von ProLimit beispielsweise gibtʼs in unterschiedlichen Dicken schon ab rund 25 Euro.
Noch besser am Kopf sitzt dank des Kinngurtes die Dawn Patrol Surf Cap von Rip Curl. Zwei Millimeter dünnes Neopren lässt den Kopf auch im Sommer nicht glühen, ideal eignet sich die Cap aber vor allem in der Übergangszeit in Kombination mit einem Neo ohne feste Haube. Einziges Manko: Den Wärmeeffekt will man in den Tropen nicht unbedingt haben.
Sonnenschutz für Augen, Nase und Hände
Augen, Nase und Hände sind der Sonne beim Windsurfen voll ausgesetzt. Vor allem an Spots mit Gegenlicht werden die Augen malträtiert.
Einzige Option sind dann ausgewiesene Sportbrillen, zum Beispiel von Adidas: Diese lässt mit gebogener Form Wassertropfen nach hinten abperlen, ist mit nur 43 Gramm Gewicht extrem leicht und polarisiert. Allerdings sollte man diese unbedingt mit einem Brillenband aus Neopren schwimmfähig machen und das Band zusätzlich mit dem Neo verbinden, um ein Verlieren zu verhindern.
Für Nase und Hände sind spezielle Sonnencremes ein Tipp. Die Cremes von New Layer ziehen schnell ein, sind wasserfest, frei von Mikroplastik sowie Stoffen, die für Meeresorganismen schädlich sind.
Populär sind unter Wassersportlern seit Langem die sogenannten Rashguards, die aus dehnbarem Material bestehen. Über einen Kurzarm oder Shorty gezogen bringen sie angenehme Kühlung und schützen vor Sonnenbrand.
Ein großes Problem sind die Hände, die am Gabelbaum der Sonne meist voll ausgeliefert sind. Einzige Option sind hier Accessoires wie die Amara Gloves von GunSails. Innen schützt widerstandsfähiges Material die Finger vor Blasen, oben blockt dünnes Material die Sonne. Einzig der Griffkomfort leidet etwas.