NeilPryde Carbon Boom X-CS 150-200Supersteife Carbon-Gabel von NeilPryde im Test

Stephan Gölnitz

 · 29.03.2023

Beim Greifen an dünnen Holmen ermüden die Unterarme weniger schnell.
Foto: Stephan Gölnitz
Der NeilPryde Carbon Boom C-CS besticht durch die hohe Steifigkeit bei angenehm dünnen Holmen (27 mm). Auch Front- und Endstück sind solide verarbeitet.

In Tobago gibt es eigentlich nur Plastikgabeln, das ist furchtbar. Nach drei Wochen würde man sich selbst über das billigste Camping-Besteck zu Pommes, Gyros oder Gemüse-Wok freuen. Mit Carbon-Gabeln verhält es sich leider umgekehrt: Wer drei Wochen damit gesurft ist, wie wir beim diesjährigen Freeridetest, schmäht vermutlich anschließend auch die beste Alu-Gabel. Was preislich allerdings auch einem Umstieg von Fastfood auf 4-Sterne-Bio-Verpflegung entspricht. Da spielt die X-CS Carbongabel von NeilPryde: in der Liga der dünnsten Holme, mit ergonomisch angenehmen Durchmesser von nur 27 Millimetern (25 mm Rohr + Grip).

Der NeilPryde-Schriftzug ist nicht wie bisher eingeklebt, sondern eingestickt und erwies sich während des Tests als robust. Ebenso der Belag, der keine nennenswerten Beschädigungen zeigte – trotz recht aggressivem Korallensand am Spot. Die Bedienung der Varioverschlüsse gelingt einhändig pro Seite, so dass man beide Verschlüsse gleichzeitig öffnen und schließen kann. Kleiner Wermutstropfen hier: Der Spannhebel hatte nach drei Wochen karibischer UV-Bestrahlung einen Teil seiner kräftig orangefarbenen Leuchtkraft verloren.

Nach drei Wochen karibischer UV-Bestrahlung hatte der Spannhebel etwas an Farbe verloren.Foto: HerstellerNach drei Wochen karibischer UV-Bestrahlung hatte der Spannhebel etwas an Farbe verloren.

Neben den Varioverschlüssen – vereinzelte Korrosionsprobleme am Gelenk der Vergangenheit sind offensichtlich behoben – überzeugte auch das gesamte Endstück mit guter Tampenführung und soliden Klemmen. Die Breite des Endstücks passt gut zu Wavesegeln bis zu Freeride-Segeln.

Das Endstück mit den innenliegenden Klemmen ist sehr solide verarbeitet.Foto: HerstellerDas Endstück mit den innenliegenden Klemmen ist sehr solide verarbeitet.

Auf dem Wasser wirkte die Gabel extrem steif, auch mit fast vollem Auszug bei den 6,5er Freeridesegeln biegt sich da nahezu nichts: Die Holme liegen griffig in der Hand, das Kopfstück sitzt – bei geringen Hebelkräften – unverrückbar fest und wackelfrei am Mast. Zwischen RDM und SDM wird mit einer mitgelieferten Adaptermanschette gewechselt. Dadurch ändert sich die Innenlänge der Gabel minimal. Das Kopfstück bietet einige Grad axiale Beweglichkeit für spannungsfreie Montage bei unterschiedlicher Körpergröße oder Schothornhöhe.

Fazit zum NeilPryde Carbon Boom:

Eine griffige, supersteife Carbon-Gabel mit solidem und festsitzendem Kopfstück und einfach zu bedienendem Endstück inklusive Varioverstellung. Die 50 Zentimeter Verstellbereich können guten Gewissens komplett genutzt werden.

  • Preis: 929 Euro
  • Erhältliche Größen: 140-190 cm / 150-200 cm (getestete Größe) / 175-225 cm
  • Weitere Infos über NeilPryde

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