Unmittelbar vor dem letzten World Cup 2022 in Japan gab der 25-fache Weltmeister Antoine Albeau bekannt, dass er sich vom PWA-Wettbewerb zurückzieht. Nach 30 Jahren auf der Tour, gespickt mit ungezählten Siegen und Erinnerungen, beschloss Albeau, dass es an der Zeit sei, seine PWA-Ausrüstung an den Nagel zu hängen und ein neues Kapitel in seinem Windsurf-Leben aufzuschlagen. John Carter hat sich mit Antoine getroffen, um über seine außergewöhnliche Karriere zu sprechen.
Die frühen Tage: 1979 begann Antoine Albeau zu surfen
Ich habe in jungen Jahren mit dem Windsurfen angefangen, weil mein Vater eine Windsurfschule auf der Île de Ré an der Westküste Frankreichs hatte. Er eröffnete die Schule 1972, als das Windsurfen gerade aufkam. Ich wurde am 17. Juni 1972 geboren und habe mit fünf Jahren mit dem Windsurfen begonnen. Als ich das Windsurfen lernte, war das Material für Kinder noch nicht so gut geeignet – es war schwer und eher für Erwachsene, um darauf zu lernen. Ich glaube, als ich zehn oder elf Jahre alt war, habe ich meine ersten Wettkämpfe an meinem Heimatrevier bestritten. Jedes Wochenende im Sommer hatten wir Veranstaltungen. Ich war Landesmeister in der Kategorie der unter Vierzehnjährigen, ich glaube, das war 1986. Danach besuchte ich eine Sportschule in La Rochelle, die Segel- und Wassersportunterricht erteilte. Damals habe ich in der olympischen Disziplin trainiert (Lecherner 390 Verdränger). Nebenbei surfte ich auch auf Funboards. Als ich 19 war, wurde ich Profi-Windsurfer. Ein Jahr zuvor surfte ich an 315 Tagen, da machte ich mir immer wieder Notizen zu jeder Session, die länger als dreißig Minuten dauerte.
Mein erstes PWA-Event war 1992 in Almanarre, Frankreich. Danach war ich auf Aruba, in Holland und auf Sylt. In Aruba habe ich eine Runde Slalom vor Bjorn gewonnen! Ich glaube, man kann dieses Rennen auf YouTube finden. Meinen ersten Weltmeistertitel holte ich 1994 bei der IFCA-Veranstaltung in Dänemark. Ich habe in diesem Jahr den Slalom, das Kursrennen und die Gesamtwertung gewonnen, das waren also drei Weltmeistertitel. Meinen ersten Weltmeistertitel in der PWA holte ich im Jahr 2001 im Freestyle. Ich konnte gut mit dem Segel herumspielen und war leichter als heute. Ich hatte ein episches Finale auf Gran Canaria gegen Matt Pritchard, um den Titel zu gewinnen. Zwischen 2001 und 2005 gab es keinen Slalom auf der PWA-Tour.
Als der Slalom zurückkam, habe ich den Titel von 2006 bis 2015 fast durchgängig gewonnen – mit Ausnahme von 2011, als Björn gewann. 2016 holte sich Matteo Iachino den Titel, aber 2017 und 2018 gewann ich erneut, 2019 war es Pierre Mortefon. In den Neunzigerjahren war ich auch ziemlich gut. In den Jahren 1996 und 1997 war ich bei fast jeder Veranstaltung unter den ersten fünf.
Geld regiert die Welt: Antoine Albeau über seine Sponsoren
Damals war alles offen, und es ging um jede Menge Kohle. Es gab viel Geld in der Branche, und die Jungs an der Spitze konnten sich die beste Ausrüstung leisten und mehr Boards und Segel mit sich herumtragen als die neuen Jungs auf der Tour. Solange man nicht die nötige Unterstützung hatte, war es schwer, zu konkurrieren. Björn hatte die gesamte, maßgeschneiderte Ausrüstung und war außerdem ein fantastischer Surfer, so dass er zu dieser Zeit dominierte. Ich konnte da nicht mithalten, weil ich gerade erst anfing und nicht über das nötige Budget verfügte. Als ich 1997 bei NeilPryde einen Vertrag bekam, erhielt ich spezielles Material. Damals habe ich angefangen, mir Boards und Segel maßschneidern zu lassen. Seit 26 Jahren fahre ich nun schon für NeilPryde!
Damals war ich jeden Tag, wenn es windig war, auf dem Wasser. Zu dieser Zeit verbrachte ich viele Wochen auf Maui und in Neukaledonien. Ich surfte 320 Tage im Jahr, vielleicht sogar mehr. Auf Maui ist es fast immer windig, also trainierte und surfte ich jeden einzelnen Tag, den ich dort war.
Dunkerbeck, Naish und andere Rivalen
Als ich anfing, Wettkämpfe zu bestreiten, gab es neben Dunkerbeck und Naish auch eine Menge sehr guter französischer Surfer. Es gab Robert Teriitehau, Fabien Pendle, Eric Thieme und Patrice Belbeoch, die mir zu Beginn alle voraus waren. Ich hinkte noch ein bisschen hinterher. Ich schaffte es zwar in die Top Ten, aber sie waren alle vor mir. Nach vielen Jahren war ich dabei, der beste französische Segler zu werden. Das war, als ich anfing, mit Björn und Robby zu konkurrieren.
Um in der Rangliste nach oben zu kommen, ging es vor allem um die Erfahrung und die Anzahl der Stunden, die man surfte. Man musste auch in der Lage sein, mit dem Stress und der mentalen Seite umzugehen. Wenn du als Erster auf dem Slalomkurs bist und Dunkerbeck dir dicht auf den Fersen ist, war das mental nicht einfach. Man konnte sich keine Fehler leisten, um als Erster ins Ziel zu kommen. Es gab auch eine Menge Stress vor dem Start und auf dem Wasser. Wir haben im Laufe der Jahre viele Fahrer gesehen, die wirklich gut waren, aber damit nicht umgehen konnten. Von 2006 an war ich an der Spitze und habe jedes Jahr gewonnen bis 2018 –außer 2011 und 2016. In dem Jahr 2011, als Björn zurückkam, hatte ich ein Problem, weil er ein bisschen schneller war. Ich glaube, in dem Jahr war meine Ausrüstung vielleicht nicht die beste. Björn war sehr gut eingestellt und ist einfach geflogen. Ich habe mit ihm gekämpft, aber er hat gewonnen. In diesem Jahr kämpfte auch Ben van der Steen um den Titel und wurde Dritter, aber er war ein bisschen hinter unserem Niveau.
Nach 2011 war Björn immer noch da, aber ich dominierte die nächste Ära. Es gab Micah Buzianis, Finian Maynard und Arnon Dagan. Ich glaube, zu dieser Zeit war ich der Beste. In der Gruppe dahinter gab es nicht einen herausragenden Typen, der mit mir gekämpft hat. Es gab viele, die um den zweiten Platz kämpften, aber es gab keinen, der besonders herausstach. Vielleicht hatte ich zu dieser Zeit Glück. Ich war der Beste – und es gab keinen, der mit mir um den ersten Platz kämpfte. Es war trotzdem nicht einfach, an der Spitze zu bleiben. Es gab eine Menge Kämpfe. Ich musste die ganze Zeit konzentriert bleiben. Es gab stets harte Konkurrenz, auch wenn ich immer noch gewonnen habe.
Matteo Iachino und Pierre Mortefon waren die nächste Generation, die mich ab etwa 2016 herausforderte. Die Generation von Arnon und Finian war auch noch da. Ich erinnere mich, als Matteo anfing, an Wettkämpfen teilzunehmen. Er war da, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er jemals eine große Bedrohung sein würde. Dann stieg er in einem Jahr einfach an die Spitze auf und wir kämpften die ganze Zeit zusammen um den Titel.
Respekt untereinander ist sehr wichtig
Ich hatte ein paar Probleme mit Pierre Mortefon, weil er aufgrund seines Temperaments die Jungs, mit denen er kämpfte, nicht wirklich mochte. Ich hatte das Gefühl, dass er im Vergleich zu Matteo keinen Respekt vor mir hatte. Ich konnte spüren, dass Matteo großen Respekt vor dem hatte, was ich erreicht hatte. Ich denke, wenn man an der Spitze steht, ist es sehr wichtig, die anderen Jungs zu respektieren. Ich hatte schon viel gewonnen und eine lange Karriere hinter mir, als sie anfingen, mit mir zu kämpfen. Ich habe zum Beispiel Björn immer respektiert. Er war so viele Jahre lang führend– man kann nicht zur Seite schieben, was er erreicht hat. Ich glaube nicht, dass Pierre mich so respektiert hat. Wir haben uns ein paar Mal auf dem Wasser und am Strand gestritten. Mit Matteo ist das nie passiert. Wir hatten diesen epischen Slalom auf Fuerteventura, bei dem wir um den Sieg des Events kämpften. Es war ein hartes, aber faires Rennen. Ich hätte stürzen können, aber am Ende ist er gestürzt. Er hat das akzeptiert, es war ein faires Rennen, – und ich glaube, er hat großen Respekt vor mir.
Starkwind: “Ich mag 40 Knoten Wind”
Ich glaube, dass ich schon immer bei viel Wind stark war, aber ich habe es geschafft, mich anzupassen und auch bei wenig Wind konkurrenzfähig zu sein. Es gab ein Jahr, in dem wir nur vier Veranstaltungen hatten, und die waren alle ziemlich schwachwindig. Ich surfte die ganze Zeit mit 9,5 Quadratmetern, trotzdem habe ich gewonnen. Ich konnte mich an die Bedingungen anpassen, bei denen wir surfen mussten. Ich war eigentlich immer wettbewerbsfähig, obwohl ich bei Starkwind am besten abschnitt.
Reine Kopfsache?
Ich habe nie mit einem Mental- oder Psychotrainer gearbeitet. Ich weiß, dass viele moderne Sportler heutzutage am Mentalen arbeiten. Ich habe das nie gemacht. Ich glaube, mein Gehirn ist einfach für diese Art von Druck gemacht. Ich hatte das Glück, dass ich mich konzentrieren und mental ruhig bleiben konnte. Sicherlich hatte ich auch Stress. Aber ein großer Teil des Spiels besteht darin, damit umzugehen und einen klaren Kopf zu behalten, damit man auf dem Kurs die richtigen Entscheidungen treffen kann. Ich konnte mit meinem Stress immer gut umgehen.
Ich hatte früher ein aufbrausendes Temperament
Als ich jung war, wurde ich ein paar Mal wütend und warf meine Ausrüstung weg. Ich habe gelernt, dass es nur noch schlimmer wird, wenn man anfängt, seine Ausrüstung kaputt zu machen. Man ist dann in einer noch schlechteren Position, weil man sie reparieren lassen muss. Ich habe damit aufgehört und es vorgezogen, mich über mich selbst zu ärgern. In Israel bin ich im Jahr 2020 allerdings ausgerastet. Ich war wirklich sauer, denn ich hatte eine stressige Zeit hinter mir, während ich mein Haus baute. Das hat so viel Zeit in Anspruch genommen, dass ich drei Winter lang kaum aufs Wasser kam. Ich hatte nicht so viel Zeit zum Trainieren.
Vor dem Event war ich, glaube ich, drei oder vier Monate lang nicht im Wasser. Ich kam in Israel an, gleich nachdem ich mein Center gegründet hatte. Ich war körperlich müde. Als der Wettkampf begann, merkte ich aber, dass ich konkurrenzfähig war und um das Podium kämpfen konnte. Bei einem der Finals haben sie mit dem Start nicht auf mich gewartet, obwohl ich meine Ausrüstung wechseln wollte. Ich war sehr wütend. Sie sagten, ich hätte am Strand rumgetrödelt. Dabei wollte ich meine Slalomausrüstung wechseln und kam nicht vom Strand runter, weil es eine Windabdeckung gab. Trotzdem haben sie nicht auf mich gewartet. Ich saß am Strand fest, und meiner Meinung nach war ich zu Recht wütend. Ich wusste, dass ich im Kampf um die Spitze war – und das hat mich einfach ganz schön umgehauen. Wegen dieser Entscheidung habe ich alles verloren.
Antoine Albeau und der PWA-Rücktritt
Ich habe nicht wegen der Umstellung der PWA auf Foilracing aufgehört. Ich mag das Foilen und glaube, ich bin auch auf dem Foil schnell. Ich wollte in den letzten zwei Jahren bereits mit den Rennen aufhören. Covid hatte meine Pläne durcheinandergebracht und es für Racer und Sponsoren schwierig gemacht. Am Ende des Jahres 2020 hatte ich keine Sponsoren. NeilPryde und JP haben mich nicht mehr unter Vertrag genommen. Ich war bereit, zu unterschreiben – aber als Covid kam, wurden viele Budgets geändert. Im März war der Zeitpunkt für die Unterschrift gekommen, alles war in der Schwebe. Die PWA-Tour und alle Veranstaltungen wurden auf Eis gelegt. Im Juli bekam ich ein Angebot für eine kostenlose Ausrüstung. Ich wollte keinen Vertrag nur wegen der Ausrüstung unterschreiben. In dieser Zeit habe ich getan, was ich werbetechnisch konnte. Im Jahr 2021 sah ich, dass es wieder nicht so viele Veranstaltungen geben wird. Also beschloss ich, erst mal weiterzumachen. Als das Jahr 2022 kam, hatte ich entschieden, dass ich nach Ende der Saison nicht mehr auf der PWA-Tour fahren würde. Die Zeit war reif. Ich höre nicht mit dem Windsurfen auf, ich höre nur mit den Rennen auf der PWA-Tour auf.
Ich möchte viel an meinem Zephir-Speed-Projekt arbeiten und bei allen Defi-Wind-Events mitfahren. Ich denke, nächstes Jahr wird es davon vier oder fünf Events geben. Das ist meiner Meinung nach eine gute Werbung fürs Windsurfen – und wir kommen an neue Orte. Ich möchte auch an der Speed-Meisterschaft teilnehmen. Natürlich will ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und mich auch um mein Center kümmern können. Es wird toll sein, mehr Zeit mit meiner Frau Paola und meinen beiden Söhnen Alani und Adriel zu verbringen.
Ich weiß nicht, ob ich den Nervenkitzel der PWA-Wettkämpfe vermissen werde. Ich denke schon, aber ich hatte so viele tolle Jahre und ich glaube, ich habe meine Zeit hinter mir. Als Sportler weiß ich, dass es nicht mehr dasselbe sein wird, wenn ich nicht mehr ganz vorne fahren kann. Es wäre nicht gut, auf diese Weise zu konkurrieren. Im Moment bin ich auf dem Niveau, dass ich nicht unter die ersten fünf kommen könnte. Aber das wäre immer mein Anspruch, wenn ich an den Start gehe. Normalerweise bin ich da, um zu gewinnen! Nächstes Jahr möchte ich mir mehr Zeit fürs Training nehmen. Ich möchte wieder mehr aufs Wasser gehen und meine Ausrüstung besser abstimmen. Ich möchte wieder richtig schnell fahren und bei all diesen Langstreckenrennen um den Sieg kämpfen. Das wäre super schön für mich.
Geheimnisse des Erfolgs von Antoine Albeau
Letztendlich gibt es kein Geheimnis für meinen Erfolg. Entweder ist man dafür gemacht – oder eben nicht! Ich glaube, ich habe den Sport gemacht, für den ich gemacht bin. Und ich bin fürs Windsurfen gemacht. Sobald ich anfing zu gewinnen, wurde es immer schwerer für mich. In der Nebensaison war es mental sehr schwierig, weil der Druck für die nächste Saison so groß war. Du bist der Typ, den jeder schlagen will. Ich erinnere mich, dass ich im Januar jeder neuen Saison gestresst war und mich fragte, ob ich bereit bin, wieder zu gewinnen. Es gab so viel Arbeit mit der ganzen Ausrüstung und dem Training, um sich auf eine Saison vorzubereiten und sicherzustellen, dass man der schnellste Mann auf dem Wasser sein wird. Es war wirklich hart, derjenige zu sein, den es zu schlagen galt. Der Druck war enorm hoch. Das ist bei allen Sportarten so. Man muss mental stark sein. Man muss auch die Motivation aufrechterhalten, immer weiterzumachen, auch wenn der Weg mal nach unten führt.
Außerdem habe ich während eines Großteils meiner Karriere alle Disziplinen ausprobiert. Im Jahr 2001 habe ich in der Formula Windsurfing gewonnen und war gleichzeitig Weltmeister im Freestyle. Wenn du mehrere Disziplinen fährst, kann das von deinem Hauptaugenmerk ablenken. Es kann sein, dass du die Disziplin, die du eigentlich gewinnen willst, nicht gewinnst, weil du deine Zeit mit anderem Training verschwendest. Ich habe alle Disziplinen gemacht und war in allen gut.
Die Königsdisziplin: Speed
Ich wollte dieses Jahr nach Lüderitz zum Speed-Kanal fahren, aber die Veranstaltung in Japan fand zum gleichen Zeitpunkt statt. In Lüderitz muss man einen ganzen Monat lang fahren. Man kann auch nur zwei Wochen auf dem Kanal fahren, aber dann läuft man Gefahr, diesen einen epischen Tag zu verpassen. Aber man darf den besten Tag eben nicht verpassen. Dieses Jahr waren die stärksten Winde am Ende des Zeitfensters. Da muss man dabei sein. Ich will nicht viel Geld für nichts ausgeben.
Ich habe den Speedweltrekord am 1. November 2015 mit einer Geschwindigkeit von 53,27 Knoten gebrochen. An diesem Tag fuhr ich 15 Runs mit mehr als 52 Knoten und neun mit mehr als 53 Knoten! Jetzt möchte ich den Rekord mit dem Zephir-Projekt brechen. Wir sind auf der Suche nach einem großen Sponsor. Ich werde nicht mehr mit einer klassischen Finne fahren – es wird etwas anderes sein: eher halb und halb! Wir haben ein paar Ideen, aber wir brauchen einen Ingenieur, der an unseren Konzepten arbeitet. Das Zephir-Projekt konnten wir in Lüderitz nicht machen, weil es dort zu kurz und zu flach ist. Wenn ich 120 km/h fahre, habe ich ein Problem, am Ende der Strecke zu stoppen. Wenn ich noch schneller werde, wäre es unmöglich, anzuhalten. Wir werden es auf dem offenen Meer probieren. Wir wollen den Rekord über 500 Meter und die Seemeile brechen. Man muss die Läufe auch validieren lassen, also ist es schwierig zu organisieren. Es gibt nur zwei Orte, an denen man das machen kann. Lüderitz und La Palme in Südfrankreich. Derzeit liegt der Geschwindigkeitsrekord über 500 Meter bei 65,45 Knoten in den Händen von Paul Larson und Sailrocket 2. Ich möchte über 66 Knoten erreichen!
Antoine Albeau und seine Rivalen
Es gibt eine Menge Leute, die ich über die Jahre respektiere und gegen die ich angetreten bin. Ich hatte einige großartige Rennen und Saisons gegen Björn. Patrice Belbeoch und Micah Buzianis waren ebenfalls großartige Konkurrenten, Finian Maynard und Arnon Dagan respektiere ich ebenfalls. Ich habe auch viel mit ihnen gekämpft. In letzter Zeit haben Matteo und ich uns viele tolle Kämpfe geliefert. Mit all diesen Jungs hat es über die Jahre hinweg Spaß gemacht, Rennen zu fahren. Da gibt es viele tolle Erinnerungen. Es gab auch eine Menge talentierter Rennfahrer, die kamen und gingen. Leute wie der Schwede Christoffer Rappe. Er war ein sehr talentierter Racer – und um 2005 herum an der Spitze. Damals war er wirklich gut, aber dann hörte er auf, um zu studieren. Er war einer der besten Windsurfer der Welt. Eine Karriere im Windsurfen zu haben, ist wirklich hart. Ich hatte Glück, ich hatte tolle Sponsoren und habe viele Rennen gewonnen. Das hat mir alles ermöglicht. Wenn du meine Segel anschaust, gibt es keinen einzigen Aufkleber, für den ich nicht bezahlt werde. Meine größten Sponsoren sind nicht mehr NeilPryde und JP, ich werde jetzt von Sponsoren aus meiner Umgebung unterstützt.
Ein Haus voller Trophäen
Sie sind überall! Ich habe einige in meinem alten Haus und einige in meinem neuen Haus, ein paar stehen auch in meiner Garage. Du solltest mal das Haus meines Vaters sehen. Ich habe so viele unterschiedliche Pokale von Veranstaltungen und die PWA-Trophäen für die Titel.
Die neue Generation
Ich war nicht überrascht, dass Maciek den Titel gewonnen hat. Ich habe ihn 2020 gesehen, als ich zum Training nach Teneriffa fuhr. Ich sah, dass eine neue Generation im Kommen war. Die Jungs aus ihr sind nicht gänzlich neu auf der Tour, aber sie haben sich durch harte Arbeit stark verbessert. Typen wie Maciek und Enrico Marotti. Sie sind noch nicht so alt, aber sie sind die neuen Anwärter auf den Titel. Sie fuhren schon eine Weile mit, sehr schnell und heiß auf Siege. Aber wegen Covid konnten sie der Welt nicht beweisen, wie sehr sie sich verbessert haben. Es gab keine Veranstaltungen, bei denen sie ihr Niveau hätten zeigen können. Ich glaube, es gab zwei Veranstaltungen, aber wenn man bei einer nicht gut abschneidet, ist man für das Jahr erledigt.
Ich dachte eigentlich, Bruno Martini würde auch in diesem Jahr unter den ersten drei sein. Doch es war Maciek, der es irgendwie geschafft hat. Auf Sylt hat er fast gewonnen, in Japan surfte er auch sehr gut. Ich war froh, dass er gewonnen hat, denn er hat es verdient. In den letzten drei Jahren hat er sehr hart gearbeitet. Das habe ich gesehen – und ich denke, wenn man viel arbeitet, hat man es auch verdient. Ich hätte nicht gedacht, dass Matteo so schnell ist wie in Teneriffa, als ich ihn beim Training gesehen habe. Aber er ist ein außergewöhnlicher Racer und hat es geschafft, mit Maciek gleichzuziehen. Als ich hörte, dass sie punktgleich waren, wusste ich nicht, wen ich lieber als Sieger sehen wollte.
Ich habe auf vieles verzichtet
Um Weltmeister zu werden, muss man viele Opfer bringen und sein ganzes Leben dem Sport widmen. Als ich mit den Wettkämpfen begann, habe ich alle meine Freunde zu Hause verloren. Ich hatte zwar noch Kontakt, aber ich hatte keine Zeit mehr, um die Kontakte zu pflegen. In den ersten Jahren habe ich alle meine Schulfreunde verloren. Man verliert diese Beziehungen, wenn man so viel unterwegs ist. Ich hatte keine Zeit, damals gab es ja auch noch keine Handys oder Internet. Jetzt ist es ein bisschen einfacher. Es gab drei oder vier Jahre, in denen ich nicht mit meiner besten Freundin gesprochen habe. Damals war ich das ganze Jahr über auf Reisen. Ich war kaum zu Hause. Das war ungefähr 15 Jahre lang so. Ich hatte das Glück, dass meine Eltern mir sehr geholfen haben, den ganzen Papierkram zu erledigen und die Dinge zu Hause zu regeln. Dank meiner Mutter musste ich wenigstens nicht über diese Dinge nachdenken.
Unvergessliche Momente für Antoine Albeau
In den letzten dreißig Jahren gab es so viele schöne Momente. Ich habe aber auch ein paar Siege verpasst, als ich gegen Björn kämpfte. Es gab einige Events, bei denen ich den Titel im letzten Rennen der Saison gewonnen habe, wie in Noumea gegen Cyril Moussilmani. Auch gegen Matteo hatte ich so ein Rennen. In einem Jahr habe ich den Titel in Fuerteventura gewonnen und es standen aber noch zwei Events in der Türkei und auf Sylt an. Ich hatte trotzdem schon gewonnen, ich hätte fast noch zwei weitere Titel geschafft. Im letzten Rennen habe ich gegen den Polen Wojtek Brosowski in Brasilien in der Formula Windsurfing verloren, was mich den Titel um 0,7 Punkte gekostet hat. Außerdem habe ich im letzten Rennen auf Sylt einen Titel um 0,3 Punkte gegen Kevin Pritchard verpasst. Diese Vorsprünge waren ja weniger als nichts. Ich habe immer noch 25 Titel. In einem Jahr wurde ich sogar Fünfter beim Aloha Classic in der Welle von Hookipa auf Maui, wo ich Dave Kalama und Josh Stone geschlagen habe. Und schließlich gewann ich auch einen Titel in der Disziplin Super X.
Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich vom Windsurfen zurückziehe, sondern nur ein neues Kapitel meiner Karriere aufschlage. Ich fühle mich gut in Form und ich weiß, dass ich immer noch Rennen fahren und schnelle Geschwindigkeiten erreichen kann. Ich will aufs Wasser – und ich will verdammt schnell sein.