An Land:
Das erste Ausrufezeichen setzt Severne traditionell schon beim Ermitteln des Segelgewichts an der Waage - mit 2,90 Kilo ist es fast ein halbes Kilo leichter als die schwersten Segel der Testgruppe. Den Gewichtsvorteil erreicht das Segel aber auch durch “Weglassen”: Der verwendete Film ist etwas dünner dimensioniert und auch im Bereich des Achterlieks wirkt das Gator etwas flatterig. Das Gator wird ebenfalls auf einem 400er Mast geriggt, das Gabelbaummaß fällt bei diesem Modell deutlich kürzer aus als im Schnitt. Der Protektor lässt sich gut umklappen und reicht weit genug nach unten.
Auf dem Wasser:
Das Severne Gator ist einfach zu trimmen, es funktioniert mit moderatem Loose Leech zwischen den oberen beiden Latten und leichtem Zug an der Gabel am besten. Auf keinen Fall sollte man es an der Gabel übertrimmen, dann killt man schnell das Profil und das Segel wird ein wenig zappelig. In der Angleitphase dauert es etwas länger, bis sich das Segel richtig auflädt, der passende Anstellwinkel zum Wind will hier mit mehr Feingefühl eingestellt werden. Mit guter Gleittechnik und etwas gefühlvollem Fächeln kann aus dem Gator aber eine ebenfalls sehr gute Angleitleistung rausholen. Wer hingegen nur passiv an Deck steht und weniger geübt ist, braucht ein wenig mehr Grundwind, um die Gleitschwelle zu überschreiten als bei anderen Segeln der Gruppe. Angepowert knattert man mit absolutem Topspeed dahin und zeigt so manchem Konkurrenten die Rücklichter. Das Tolle dabei: Auch im oberen Grenzbereich liegt das Segel ohne Lastwechsel oder Druckpunktwanderungen in Händen. Kein Segel fühlt sich voll angepowert leichter an als das Gator, nur das Achterliek beginnt in starken Böen gelegentlich zu flattern. In Manövern setzt das Severne Gator ebenfalls die Messlatte in punkto Handling, wenngleich das weiter ausgestellte Unterliek bei Moves wie der Duck Jibe etwas hinderlich ist. Zum Loopen, Wellenabreiten und für Classic Moves ist das Segel aber eine Wucht, zum Herumrasen bei Starkwind sowieso.
Severne Gator - das Fazit
Das Severne Gator ist nicht die Angleitkanone des Jahres, punktet dafür aber als überdurchschnittlich leichtes, agiles und sauschnelles Allroundsegel. Damit passt es sowohl zu sportlichen Freeride- und Freemoveboards mit Singlefin, als auch zu drehfreudigen Multifinboards.
Topspeed und Handling
Leichtwind-Power; teilweise Flattern im Achterliek
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Technische Daten Severne Gator
- Verwendeter Mast: Severne Blue RDM 400, 75 % Carbon, Gewicht 1,72 kg*
- Segelgewicht: 2,90 kg*
- Gabelaussparung: 94–156 cm*
- Infos unter severnesails.com
*surf-Messung