Diese Spots findet Ihr im Spot Guide Cornwall:
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Mitternacht. Geisterstunde. Genau um zwölf Uhr nachts steht Flo vor meiner Tür, der passende Zeitpunkt für einen Halloween-Trip nach Cornwall. Okay, immerhin sieht Flo zumindest in der Regel nicht ganz so gruselig aus.
Halloween hat aufgrund der keltischen Ursprünge in Cornwall noch einen weit höheren Stellenwert als bei uns. Entsprechend ausgiebig wird die Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November dort gefeiert. Fast jeder ist verkleidet, alles ist fantasievoll dekoriert und die teilweise urigen Pubs, alten Häuser und Kirchen mit ihren bemoosten und schiefen Grabsteinen bilden die perfekte Kulisse für eine gruselige Nacht, während die Kinder um die Häuser ziehen und „trick or treat“, also „Süßes oder Saures“ einfordern.
Wir waren weniger auf der Suche nach Grusel oder Saurem, eher nach etwas Süßem – nach cleanen Wellen zum Windsurfen. Gerade im Herbst stehen die Chancen ganz gut, diese in Cornwall zu finden. Nicht ohne Grund ist Cornwall als Mekka für Wellenreiter bekannt.
Cornwall ist eine Wellen-Hochburg
Wellenreiten ist Lifestyle in Cornwall, wobei die Boards tatsächlich nicht nur zu Deko-Zwecken im und auf dem Auto mitgeführt werden. Ganze Schulklassen tummeln sich zum Sportunterricht in den Wellen, die aufgrund der Auswirkungen des Golfstroms auch im Spätherbst noch erträgliche Temperatur haben. In Newquay, dem größten Ort in der Gegend, reihen sich in der Hauptstraße die Niederlassungen der Surffirmen wie an einer Perlenkette aneinander – und auch in jedem noch so kleinen Örtchen findet sich neben dem obligatorischen Pub auch mindestens ein Surfshop. Windsurftechnisch dagegen ist Cornwall eher unterentwickelt, zumindest was die Infrastruktur angeht.
Nicht dagegen, was das Niveau der Windsurfer auf dem Wasser angeht. Dale beispielsweise, einer der alteingesessenen Locals, springt saubere Cheeserolls – im Alter von 72 Jahren. Dale, den wir neben anderen einheimischen Windsurfern schon von früheren Reisen nach Cornwall kannten, versorgte uns auch mit Insiderwissen, wann welcher Spot am besten funktioniert. Denn nur ein paar Grad in der Swell- und Windrichtung können einen gewaltigen Unterscheid machen zwischen magischen Sessions und eher schwierigen Bedingungen. Als weitere Unbekannte in der Gleichung kommt die Tide ins Spiel. An manchen Spots geht bei Flut nichts mangels Strand, dann schlagen die Wellen direkt gegen die Felsen oder die Steilküste.
Fast immer funktioniert einer der Spots in Cornwall
Die gute Nachricht ist allerdings, dass fast immer irgendwo irgendetwas geht – und zwar für fast jede Könnensstufe. Und wer sucht, wird fündig, denn auf relativ begrenztem Raum finden sich eine ganze Reihe von Spots. Wir hatten offenbar eine perfekte Woche erwischt. Denn pünktlich zu unserer Ankunft gab das Lokalradio Pirate FM neben Hinweisen zu den besten Halloween-Partys in der stündlichen Swell-Vorhersage stetig steigende Wellenhöhen an. Und auch der Wind entschied sich, bei der Party dabei sein zu wollen.
Nach einem gemütlichen Tag zum Einfahren in Gwithian gab bereits der nächste Tag in der Watergate Bay mit amtlichen Wellen einen Vorgeschmack auf das, was pünktlich zu Halloween auf uns zukommen sollte. Der Spot Mexicos fordert bereits Commitment bei der Materialauswahl. Der lange Weg die Düne hinunter durch losen Sand und wieder herauf zum Parkplatz würde vermutlich Felix (Quälix) Magath als neues Trainingsgelände begeistern. Ein Materialwechsel fordert daher einiges an Willen und Kondition, wodurch die Windrange des gewählten Segels manchmal erstaunlich groß wird, bevor man sich letztendlich doch zum Umriggen genötigt sieht.
Den kräftigen Wellen fallen viele Masten zum Opfer
Commitment wird dann auch gefordert, wenn man auf die sich plötzlich auftürmenden Wasserwände beim Rausfahren zufährt – oder auf einer solchen Wand zum Bottom Turn ansetzt. Wie einer der Locals es treffend formulierte: „If you surf here, you will get your fair share of beatings.“ Übersetzt heißt das etwa, dass jeder mal einen Waschgang erleben darf. Und dass die Wellen ordentlich Kraft haben, kann man an den gebrochenen Masten erkennen, mit denen einige wieder an Land kamen. Die zahlreich anwesenden Robben hatten vermutlich viel Spaß mit den lustig anzusehenden und in Gummi gekleideten Gestalten, die hektisch und wenig stilvoll nach Waschgängen hinter ihrem Material her schwammen.
If you surf here, you will get your fair share of beatings.“
Apropos seltsame Gestalten – die finden sich angeblich auch in Vollmondnächten an den zahlreichen Steinkreisen und Menhiren ein, um wie die alten Druiden magische Rituale zu zelebrieren. Offenbar opferten sie auch den Windgöttern ausreichend, denn nach zehn Tagen mit guten Bedingungen wiesen nicht nur unsere Hände teilweise Auflösungserscheinungen auf.
Zwar hat sich auch in Großbritannien seit unserem letzten Trip nach Cornwall ein bisschen was verändert, was eigentlich als für immer und ewig festzustehen schien. Nachdem Queen Elizabeth gestorben ist, ist es aber tröstlich zu sehen, dass zumindest Cornwall seinen Charme bewahrt hat und auch nach wie vor einer der besten Wave-Windsurfspots in Europa ist, den wir kennen. Die Königin ist tot, lang lebe der König.
Die besten Windsurf-Spots in Cornwall für Experten und Einsteiger
1. Daymer Bay
Schöne Bucht in der Nähe der Mündung des River Camel mit Bedingungen für fast jeden. Je nach Wind- und Swellrichtung gibt es Flachwasser oder Welle, sowohl zum Abreiten als auch zum Springen. Funktioniert am besten bei SW und großem Swell aus nordwestlicher Richtung. Wenn die Welle an den anderen Spots zu groß wird, ist die Daymer Bay eine super Alternative, die immer noch perfekte Wave-Bedingungen bieten kann. Viel Strömung bei Gezeitenwechsel! Achtung: Gerade bei ablaufendem Wasser zieht die Strömung mit bis zu acht Knoten auf das offene Meer hinaus.
Eine Perle befindet sich von Daymer Bay aus in Richtung Flussmündung –die Doom Bar, eine legendäre Sandbank, auf der bei SW bis W optimale Bedingungen zum Springen herrschen können – funktioniert aber nur bei Low- bis Mid-Tide. Wenn der Wasserstand höher ist, brechen die Wellen nicht mehr. Wer passende Bedingungen vorfindet, kann eine der besten Jump-Sessions seines Lebens haben. Auf der Westseite des River Camel liegt die Hawks Bay – hier kann man ebenfalls bei NW und großem Swell epische Sprung-Bedingungen vorfinden. Niemals alleine zur Doom Bar oder in die Hawks Bay fahren – bei Materialbruch ist man auf Hilfe angewiesen, aufgrund der Strömung. Und weil es von der Westseite W Okeinen Weg um den Fluss herum zurück zum Parkplatz gibt.
2. Watergate Bay
Wer mal was anderes sehen will als die Spots in der St. Yves Bay, für den ist bei SSW bis SW die Watergate Bay eine gute Alternative. NNW-NW funktioniert ebenfalls mit Wind von rechts. Watergate fängt gerade bei südwestlichem Swell deutlich mehr Welle als die St. Yves Bay ein, so dass man an dem langen Beachbreak oft noch gute Wellen surfen kann, wenn sonst nicht mehr viel geht. Dafür wird es auch schnell sehr groß und die Wellen haben gewaltig Wumms. Der Beachbreak verändert sich je nach Tide, bietet aber immer gute Bedingungen zum Wellenreiten. Es gibt kaum Steine und Felsen und einen wunderschönen Sandstrand bei Ebbe. Dafür viele Wellenreiter und wenig Strand bei Flut. Unter Land, besonders bei Flut, gibt es einen starken Luvstau. Im Prinzip ist die Bucht nur zwei Stunden vor und nach Ebbe gut fahrbar. Einigermaßen großzügige Parkplätze (kostenpflichtig) und
3. Perranporth
Eindrucksvolle Kulisse mit hoher Steilküste, aber bei Ebbe bis mittlerer Tide und SW Wind sehr gut zum Springen – wegen der Steilküste und Strömungen aber nur für Experten. Auch bei NW Wind kann der Spot gute Bedingungen in atemberaubender Umgebung bieten. Geparkt wird am südlichen Ende des Spots, in einem Carpark mitten im Ort.
4. Gwithian
Am Three Mile Beach in der St. Yves Bay befinden sich drei Spots nebeneinander: Der nordöstlichste Spot heißt Gwithian. Hier gibt es einen großen Parkplatz (kostenpflichtig), ein Surf-Café mit Schule und einen Lifeguard Service. In Gwithian findet man eine Steilküste und einige Felsen. Bei Ebbe ist der Strand sehr groß und breit, bei Flut sind ein paar wenige im Wasser liegende Felsen nicht mehr zu sehen, so dass es gut ist, sich einmal bei Niedrigwasser ein Bild über deren Lage zu verschaffen. Bei hoher Flut klatschen die Wellen teilweise bis an die Steilküste und auf die Felsen. Dann ist auch wegen der Strömung und der Windabdeckung unter Land Vorsicht geboten. Bei hohem Wasserstand geht man daher vom Gwithian Carpark aus östlich ins Wasser. Bei niedrigerem Wasserstand kann man direkt unterhalb des Carparks surfen. Beste Windrichtung ist SSW bis SW. Gwithian fängt die größten Wellen in der St. Yves Bay ein – es wird schnell masthoch und größer, und die Wellen versetzen viel Wasser in Bewegung. Materialbruch ist nicht ausgeschlossen.
Das Sunset Surf Cafe bietet auch eine Webcam, auf der man die Bedingungen online checken kann: www.sunset-surf.com/gwithian-webcam
5. Mexicos
Dieser Spot ist ein Stück weiter südwestlich gelegen und über den Sandy Acres Car Park erreichbar, einem Platz mitten in den Dünen. Von hier muss man einen steilen und sandigen Weg zum Strand hinunterlaufen – und nach der Session wieder zurück, was manchmal anstrengender ist als das Surfen selber. In Mexicos gibt es keine Felsen, der Spot ist einer der wenigen in der Gegend, der auch und besonders bei Flut sehr gut funktioniert. Zwischen High- und Mid-Tide sind die Wellen oft am saubersten und am größten, SW ist die beste Windrichtung. Auch zum Wellenreiten ist Mexicos super für alle, die an einem normalen Beachbreak genügend Spaß haben. Bei kleinem Swell auch für Wellenreit-Anfänger tauglich.
6. The Bluff
Ganz am südwestlichen Rand des Three Mile Beach befindet sich dieser Spot direkt an der Mündung des River Hayle. Geparkt wird am Pub Bluff In oder auf der oberhalb gelegenen Wiese (beides kostenpflichtig). The Bluff funktioniert am besten bei niedrigen Wasserständen, dann findet man einen breiten Sandstrand ohne Felsen vor. Die Wellen sind meist etwas kleiner als an den anderen Strandabschnitten, da der Spot bei westlichen Swell-Richtungen noch etwas durch St. Yves abgedeckt wird. Dafür werden die Wellen oft umso sauberer, speziell bei Low- bis Mid-Tide und SW bis WSW Wind. Der Spot kann epische Bedingungen liefern, sowohl zum Wellenreiten als auch zum Windsurfen.
7. Carbis Bay
Eine der wenigen Alternativen bei NW-Wind. Typischerweise kommen hier nur kleine Wellen an und man findet oft eher Freeride-Bedingungen vor, da Carbis durch St. Yves komplett von den üblichen Swell-Richtungen abgeschirmt wird. Bei Ebbe gibt es hier einen sehr breiten Sandstrand ohne große Gefahren. Bei Flut wird der Strand kleiner, und der Wind dadurch in Ufernähe ein wenig böiger, ansonsten gibt es keine besonderen Gefahren. Parken ist schwierig, da wenige Plätze vorhanden sind.
8. Marazion
Ist der Wind in der St. Yves Bay zu westlich oder dreht er von SSW auf SE, kann man an die Südküste Cornwalls ausweichen. Meist sind die Wellen hier deutlich kleiner und fehlerverzeihender, oft auch weniger sauber. Dennoch kann man durchaus auf zwei bis drei Meter Swell treffen, der oft gut zum Springen geeignet ist. Vor der beeindruckenden Kulisse von St. Michaels Mount machen die Sessions hier immer Spaß. Vorsicht bei High- bis Mid-Tide: Dann entsteht hier ein mitunter heftiger Shorebreak, der den Ein- und Ausstieg bei entsprechender Welle anspruchsvoll machen kann. Bei niedrigerer Tide absolut kein Problem mehr. Parkplätze (kostenpflichtig), Toiletten und ein Café befinden sich direkt am Strand.
9. Praa Sands
Am besten bei Wind aus O und SO, dann bricht die Welle heftig, aber sauber über eine Sandbank. Oft viel Strömung und sehr kräftige Wellen. Hier riskiert man immer, den einen oder anderen Mast in die ewigen Jagdgründe zu schicken, daher gilt: for experts only. Kostenpflichtige Parkplätze, Café und Toiletten sind vorhanden. Praa Sands neigt vor allem an den Wochenenden dazu, sehr voll zu werden. Es wimmelt dann nur so von Wellenreitern – und die haben ja bekanntlich Vorfahrt.
Revierinfos Cornwall
Anreise
Cornwall ist eines der wenigen, richtig guten Wave-Reiseziele, die mit dem Auto gut und einfach zu erreichen sind – und nebenbei bis in die Wintermonate hinein in der Regel milde Temperaturen bietet. Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU benötigt man für einen Trip auf die Insel einen gültigen Reisepass. So gesehen fühlt es sich wie eine weite Reise an, auch wenn man relativ schnell hinkommt.
Es gibt drei Möglichkeiten für die Anreise: per Tunnel, per Fähre oder mit dem Flieger. Im letzten Fall ist ein Mietwagen vor Ort Pflicht, um mobil zu sein.
- Flugverbindungen, beispielsweise nach Newquay, findet man u.a. bei Ryan Air via London, mit der Möglichkeit, Windsurfmaterial als Sportgepäck anzumelden. Infos bei ryanair.com.
- Mietwagen, speziell Transporter, gibt es dann beispielsweise bei thriftys.com oder enterprise.co.uk/en/home.html zu vertretbaren Konditionen.
Da die Mitnahme des eigenen Materials absolut empfehlenswert ist – und man von Wellenreiter, kleinem Material für die Big Days bis zum großen Waveboard und großen Segeln für die Wobble & Ride Sessions wirklich alles an Spielzeug gut gebrauchen kann, scheint die Anreise mit dem eigenen PKW angesichts der kurzen Fähr- oder Tunnelverbindung von Calais nach Dover zumindest für Windsurfer sinnvoll.
Aus dem Ruhrgebiet fährt man etwa vier bis fünf Stunden bis nach Calais (Frankreich), in UK angekommen benötigt man von Dover bis in die St. Yves Bay in Cornwall noch mal ca. sechs Stunden bei gemütlichem Tempo (Speedlimits beachten).
Infos zu Preisen und Abfahrtszeiten der Fähren findet man auf den Seiten der Fährbetreiber (P&O Ferries, DFDS Seaways, Irish Ferries) oder in der kompletten Übersicht über alle Anbieter (inkl. des Autozuges durch den Eurotunnel) unter directferries.de/calais_dover_faehre.html.
Die Überfahrt mit einem VW Bus kostet je nach Reisezeit in etwa 150 bis 190 Euro pro Strecke mit zwei Personen – und dauert ca. 1,5 bis zwei Stunden, je nach Anbieter. Tagsüber geht ca. jede Stunde eine Fähre, so dass man zeitlich flexibel ist. Zudem kann man einen 4-Stunden-Flex-Tarif buchen, so dass man keinen Stress bei der Anreise hat oder auch bei passender Vorhersage noch mal schnell eine kleine Windsurfsession in Wissant einlegen kann, bevor man auf die Fähre geht.
Etwas schneller geht es durch den Eurotunnel (eurotunnel.com/uk/), hier beträgt die Fahrzeit mit dem Autozug nur 35 Minuten, allerdings kostet die Überfahrt mit ca. 235 Euro pro Strecke auch fast 50 Prozent mehr als per Fähre.
Alternativ kann man auch aus den Niederlanden eine Fähre nehmen, Abfahrt von Hoek van Holland nach Harwich. Mit Stena Line variieren die Fahrtzeiten von ca. 7,5 bis 9,5 Stunden. Dafür gehen einige Verbindungen sogar über Nacht, so dass man an Board ausschlafen und anschließend weiterfahren kann. Von Harwich sind es noch ca. 6,5 Stunden bis nach Hayle in die St. Yves Bay.
Allgemein
Die früher abschreckend hohen Preise in Großbritannien sind inzwischen nicht mehr dramatisch teurer als in Deutschland. Diesel kostet derzeit noch etwa fünf Prozent (10 bis 15 Cent) mehr, Lebensmittel sind nur unwesentlich teurer, es gibt einige gute Unterkünfte in der Preisregion um 30 bis 40 Euro pro Person. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. In Pubs und günstigen Restaurants bekommt man meist zwischen 10 und 20 Pfund ordentliche Mahlzeiten. Eine echte Tradition sind Pies: Blätterteigtaschen mit verschiedensten Füllungen, von Fleisch über Gemüse mit Käse bis hin zu veganen Füllungen ist für jeden etwas dabei. Ein Pie ersetzt im Prinzip eine komplette Mahlzeit und kostet ca. 5 Pfund. In Hayle ist Philps eine echte Institution in Sachen Pies und absolut zu empfehlen (philpspasties.co.uk). Unser Lieblings-Pub in der Gegend ist der Bucket of Blood, bei dem bereits das Türschild ein kleines Highlight ist, das bestens zur Halloween-Zeit passt. Neben gutem Pub Food finden auch musikalisch immer wieder coole Events statt (facebook.com/Bucketofbloodpub).
Rund um die St. Yves Bay gibt es mehrere Camping Parks mit vielen Beach Chalets, teilweise mit Meerblick und so dicht am Strand, dass man zumindest zum Wellenreiten zu Fuß gehen kann. Alternativ bieten sich die Orte Hayle und Lelant als Ausgangsbasis an, wenn man nicht zu weit zu den Spots fahren möchte. Wir können folgende Webseiten und Vermieter empfehlen, selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
- Tom’s Holidays – Chalet Park oberhalb von The Bluff. Teilweise Unterkünfte mit Meerblick, Wellenreiten geht zu Fuß.
- airbnb – bekannte Plattform, auf der man auch in Lelant, Hayle und Gwithian gute Angebote findet.
- Cornish Cottage Holidays/Gwithian Towans Beach – deckt ähnliche Angebote ab wie airbnb.
- Forever Cornwall/Gwithian hat viele Angebote im östlichen Teil der St. Yves Bay – und ist damit in bester Lage eine Wassersport-Basis für die wichtigsten Spots Godrevey, Gwithian, Mexicos und The Bluff.
Beste Reisezeit ist Frühjahr oder Herbst. Im Sommer ist es oft zu voll, weil halb England in Cornwall Urlaub macht, und auch die Windwahrscheinlichkeit ist im Frühjahr und Herbst deutlich besser. 4/3er oder 5/3er Neo passt in der Regel, Schuhe sind an den meisten Spots nicht zwingend erforderlich, da es vielerorts feinsten Sandstrand gibt.
Wind und Wetter
Wie immer ist es oft besser, einfach aus dem Fenster aufs Meer zu schauen – als lange Vorhersagen am Rechner zu studieren. In Cornwall können die Vorhersagen auch mal komplett danebenliegen, so dass man zu spät an den Spot kommt. Oder trotz 30-Knoten-Vorhersage höchstens Wellenreiten möglich ist (auch keine schlechte Option). Dennoch nutzen auch wir selbstverständlich die Online-Wettermodelle zur Planung des Tagesablaufes.
Windfinder und Windy funktionieren gut in Cornwall (abgesehen von wenigen Tagen), aber die Locals schwören alle auf die Vorhersage von MagicSeaweed (auch als App). Wir fanden zudem den Regenradar von WetterOnline (App) hilfreich – wenn auch die Genauigkeit nicht unbedingt auf die Minute passt.
Neben der Windvorhersage ist auch die Tide zu berücksichtigen – nicht alle Spots funktionieren bei allen Tide-Ständen. Mehr dazu findet ihr im Spot Guide.
Parkgebühren
In der gesamten Saison bis Anfang November sind quasi alle Parkplätze gebührenpflichtig, einige wenige (The Bluff) auch ganzjährig. An wenigen Spots werden Kreditkarten von den Automaten genommen, meist braucht man Münzen oder kann per Handy zahlen. Die App JustPark funktioniert fast überall und macht das Leben wesentlich leichter, als wenn man ständig Münzen sammeln muss.
Shops, Board- und Segelreparatur
Grundsätzlich ist, wie schon beschrieben, die Versorgungslage für Windsurfer in Cornwall eher schwierig. In Hayle gibt es allerdings immerhin einen Segelmacher, falls mal mehr zu Bruch gegangen ist als nur der Mast. RB Sails findet man im Industriegebiet des Ortes (RB Sails).
Windsurfshops sucht man rund um die gesamte St. Yves Bay vergebens. Aber in den größeren Surfshops kann man zumindest für Boardreparaturen Hilfe bekommen, so beispielsweise bei Tombstone Surf. Auch Reparaturmaterial wie Epoxy oder Solarez findet man hier.
Alternativen an Land
Neben Wellenreiten oder SUP bietet das Land der Rosamunde-Pilcher-Filme für die wenigen Tage, an denen auf dem Wasser wirklich nichts geht, unzählige kleine, verwinkelte Orte wie etwa Mousehole, traumhafte Landschaften, einen Küstenwanderweg, der komplett um Land‘s End herum geht, einsame Buchten und spektakuläre Steilküsten. St. Michaels Mount bei Marazion ist, wie Mont Saint Michel in der Bretagne, nur bei Ebbe über einen Fußweg erreichbar. Zahlreiche alte Minen zeugen von der Bergbauvergangenheit Cornwalls, teilweise kann man die Minen sogar besichtigen. Das Eden Project diente als Kulisse für einen James-Bond-Film, in Falmouth gibt es ein hervorragendes maritimes Museum (nmmc.co.uk). Die Liste ließe sich endlos weiterführen.