RegattaklassenWas bedeuten eigentlich PWA, IWT, IFCA und Co.?

Der bekannteste Worldcup wird von der Professional Windsurfers Association (PWA) organisiert. Neben Slalom (Bild) gibt es noch die Disziplinen Waveriding und Freestyle
Foto: Carter/pwaworldtour.com
PWA, IWT, IFCA, EFPT, GWA – die Regatta-Szene im Windsurfen mutet bisweilen ähnlich unübersichtlich an wie das Verbands-Chaos beim Profi-Boxen. Hier wie dort werden von diversen Organisationen und Klassen Titel vergeben, und nicht nur Außenstehende fragen sich, was einen IFCA-Slalom-Weltmeister von einem PWA-Slalom-Weltmeister unterscheidet. Wir versuchen, ein wenig Ordnung ins Wirrwarr zu bringen.

In diesem Artikel:

World Sailing

Über allen Organisationen im Segeln und Windsurfen schwebt der Welt-Segelverband World Sailing mit Sitz in London, dem wiederum die nationalen Segelverbände angeschlossen sind. Er schreibt Wettkampfregeln fest, autorisiert die Weltmeisterschaften und kontinentalen Wettkämpfe (z.B. EM), er erkennt die diversen internationalen Segel- und Windsurfer-Klassen an und darf auch als vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) anerkannter Fachverband über das olympische Segeln entscheiden. Das heißt, World Sailing bestimmt über das olympische Windsurfen mit Board und Disziplin.

Deutscher Segler-Verband (DSV)

In Deutschland organisiert der Deutsche Segler-Verband (DSV) in Hamburg das Geschehen. Der DSV verwaltet die Mitglieder inklusive der Beiträge, legt die Meisterschaften fest, fördert Nachwuchs und unterhält die Leistungskader mit ihren Trainern. Ihm sind die jeweiligen Segel- und Surf-Clubs angeschlossen und auch die diversen Klassenvereinigungen.

Im Windsurfen sind dies:

  • German Windsurfing Association (GWA)
  • Deutsche Windsurfing Vereinigung (DWSV)
  • Verein Deutscher Speedsurfer (VDS)

Sie organisieren den Sport in ihren jeweiligen Boardklassen und Disziplinen.

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Professional Windsurfers Association (PWA)

Aus der Taufe gehoben wurde der Worldcup schon 1983 von einem Hersteller-Pool, der sich später in eine Fahrervereinigung wandelte. 1996 ging aus der überschuldeten Professional Boardriders Association (PBA) die Professional Windsurfers Association (PWA) hervor, sie betreut die PWA World Tour, die im allgemeinen Sprachgebrauch als Worldcup bezeichnet wird. Schon dem Namen nach wird klar: In der PWA organisieren sich die Fahrer selbst. Seit Beginn steht eine Disziplin, der spannungsgeladene Slalom, immer auf dem Programm. Die PWA wird von World Sailing als „Special Event“ eingestuft, das heißt, sie ist anerkannt und darf offizielle WM-Titel vergeben, genießt gleichzeitig relativ große Freiheiten bezüglich der Regeln und Disziplinen. Ein Beispiel dafür ist die „No Rules“-Regelung im Slalom, die es in anderen Klassen so nicht gibt.

Bei den Segelnummern sind innerhalb der PWA weiterhin die alten Länderkürzel (zum Beispiel G für Deutschland oder K für Großbritannien) sowie die olympischen Nationenkennzeichen (GER bzw. GBR) im Gebrauch. Hintergrund ist, vor allem die Waverider und Freestyler mögen in ihren kleinen Segeln diese kurzen Nummern, wo hingegen die offiziellen Segelnummern vorwiegend in den großen Tüchern der Slalomracer zu sehen sind.

Während es früher noch einen Overall-Titel gab, werden seit 2001 nur noch die Weltmeister der einzelnen Disziplinen gekürt.

Slalom

2020 wurde der Slalom, vorwiegend im Downwind-Format um fünf bis sieben Bojen gefahren, auch für Foils geöffnet. Das bedeutet, dass die Fahrer je nach Bedingungen selbst entscheiden können, ob sie mit dem Foil oder einer normalen Finne surfen wollen. Nur in Ausnahmefällen wird es dazu Vorgaben der Rennleitung geben, wie etwa auf Fuerteventura (nur Highwind-Slalom mit Finnen) oder in Revieren, wo das Wasser zu seicht für die langen Foils ist. Diese Regelung könnte jedoch in Zukunft wieder dahingehend geändert werden, dass Finne und Foil getrennt in separaten Wertungen gefahren werden.

Seit Jahren ist der Worldcup im Slalom auf Serien-Material unterwegs, neue Boards und Segel müssen von den Herstellern bei der IFCA zu Jahresbeginn angemeldet werden, das auf den Events regelmäßig und unangekündigt von den Judges vermessen wird.

Waveriding

Die hohen finanziellen Orga-Hürden für Veranstalter haben im Laufe der Zeit dazu geführt, dass die PWA World Tour vor allem im Waveriding recht Europa-lastig geworden ist, weil auf Gran Canaria, auf Teneriffa oder auf Sylt potente Sponsoren und viel Engagement große Events ermöglichen. Leider standen öfter Anfang des Jahres Contests auf dem Plan, die dann später wegen wackelnder Finanzierung abgesagt werden mussten. Exotische Spots mit vermeintlich besseren Bedingungen, aber wenig Budget, haben es damit schwer, in den PWA-Kalender zu kommen.

Freestyle

Als Worldcup-Disziplin mit leider schwindender Bedeutung präsentiert sich in den letzten Jahren das Freestyle innerhalb der World Tour der PWA. Nur noch zwei Events bei den Herren und seit Jahren nur ein Wettbewerb bei den Damen (mit geringer Beteiligung) stehen auf dem Terminkalender. Immer mehr lokale Veranstalter sparen sich gerne das Preisgeld und nehmen diese Disziplin aus dem Programm.

International Funboard Class Association (IFCA)

Was unterscheidet einen PWA-Slalomtitel von einem Slalomtitel der International Funboard Class Association (IFCA)? Zu den Regeln der PWA gehören auch hohe Anforderungen an die Event-Veranstalter, vor allem in Sachen Preisgeld und Infrastruktur wie Livestream und freie Unterkunft für die Top-Fahrer. Dadurch ist die World Tour für Fahrer und Sponsoren reizvoll und lockt traditionell die großen Namen an. Ein IFCA-Weltmeister erhält hingegen ein vergleichsweise niedriges Preisgeld und hat sich in einem schwächeren Feld durchgesetzt – auch in den Medien genießt dies weniger an Aufmerksamkeit. Allerdings kommt der IFCA eine große Rolle zu, denn sie führt die „Production List“ für die serienmäßige Zulassung von Boards und Segeln. Und sie organisiert jährlich diverse IFCA-Slalom-Weltmeisterschaften, darunter eine eigene für Youth/Junioren und Master. 2019 gab es auch einen IFCA-Wave-Event und die IFCA-Foil-WM im Engadin, in Zukunft konzentriert sich der Verband aber ausschließlich auf den Slalom, streng getrennt in die Klassen Finne und Foil.

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Deutscher Windsurfcup (DWC) und German Windsurfing Association (GWA)

Bedeutendste Regatta-Serie in Deutsch­land ist der Multivan Windsurf Cup, der von der German Windsurfing Association (GWA) gemeinsam mit der Agentur Choppy Water veranstaltet wird. In mehreren Events werden die Ranglistensieger und auf Sylt die deutschen Meister in den Disziplinen Slalom und Wave gekürt. Außerdem gibt es eine Overall-Wertung.

Im Rahmen des Multivan Windsurf Cup werden national bei allen geplanten Veranstaltungen inklusive der deutschen Meisterschaft auf Sylt die Foil-Rennen als „Up and Down“ angesetzt, was taktisch eine größere Herausforderung darstellt. Gefoilt wird auf umgerüsteten Formulaboards oder auf reinen Foilboards und auf dem olympischen iQFOiL, alle aus der Serie.

Das Waveriding im Multivan Windsurf Cup findet in der Regel als Stand-by-Disziplin statt: Wenn bei einem der geplanten GWA-Events, darunter zweimal auf Sylt, die Vorhersage gute Wellen-Bedingungen verspricht, wird noch rechtzeitig „Wave-Alarm“ gegeben und das Programm kurzfristig erweitert.

International Windsurfing Tour (IWT)

Den Mangel an Events an wirklich herausragenden Wave-Spots füllt mit einem gegensätzlichen Konzept zur PWA seit einigen Jahren recht erfolgreich die International Windsurfing Tour (IWT) aus, die aus der American Windsurfing Tour (AWT) hervorgegangen ist. Hier stehen gute Wave-Bedingungen im Mittelpunkt, mit Contests zum Beispiel in den legendären Wellen von Pacasmayo (Peru), Topocalma (Chile) oder Pistol River (USA) und dem finalen Aloha Classic vor Hookipa auf Maui/Hawaii. Das Preisgeld ist ebenso wie das Set-up an Land minimal, dafür bieten diese Events häufig spektakuläre Down-the-Line-Action. Ehemalige Worldcupper wie Kevin Pritchard oder Levi Siver ziehen diese Contests schon länger der PWA World Tour vor, andere Fahrer wie Antoine Martin treten auf beiden Touren an. Einen offiziellen Titel gibt es bei der IWT aber nicht zu holen.

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European Freestyle Pro Tour (EFPT)

Mit der Reduzierung im Worldcup kommt immer mehr Bedeutung der European Freestyle Pro Tour (EFPT) zu, die mit mehr Events pro Jahr seit 2003 an europäischen Spots auftrittDie EFPT ist von der IFCA anerkannt und darf somit den offiziellen EM-Titel an den besten Europäer in der Jahresrangliste vergeben. Über einen Sponsoren-Pool (elf Brett- und Segelhersteller) wird der Tour-Manager und die Administration finanziert, auch Live-Scoring und hochwertiges Video-Material gehören inzwischen zum Standard. Das Preisgeld rangiert allerdings unterhalb PWA-Niveau. Aber immer bedeutender, die EFPT fungiert als Qualifikation für die Freestyle-Contests der PWA.

German Freestyle Battles (GFB)

Auf nationaler Ebene sind die Tricksurfer bei den German Freestyle Battles (GFB) unterwegs. Einige Fahrer haben dieses Format 2009 ins Leben gerufen, weil es keine adäquaten deutschen Contests für diese Disziplin gab. Die meisten GFB-Veranstaltungen werden als Stand-by-Events angesetzt und nur bei passenden Bedingungen an einem Wochenende gestartet. An Land gibt es nur ein minimales Set-up, die Fahrer judgen sich gegenseitig. Seit 2015 kooperieren die GWA und das Team der GFB, einige GFB-Contests finden im Rahmen von Windsurf-Cup-Events statt. Dennoch darf sich der Ranglistensieger der GFB-Jahreswertung nicht offiziell als deutscher Meister feiern lassen. Der Titel wird nur dann vergeben, wenn im Rahmen der deutschen Meisterschaft bzw. DWC-Event auf Sylt auch Freestyle gestartet wird – das war allerdings zuletzt 2017 der Fall.

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Racer of the Sea

Titel kann man bei den nationalen Racer of the Sea-Regatten nicht gewinnen, dafür aber jede Menge Erfahrung und neue Freunde. Die Organisatoren Leon Delle und Oliver-Tom Schliemann wollen die Hürde für Neueinsteiger möglichst niedrig halten und bieten meistens zwei Events pro Jahr an. Der Spaß steht dabei im Vordergrund. Auch prominente Fahrerinnen und Fahrer gehen immer mal wieder an den Start.

International Formula Windsurfing Class Association (IFWCA)

Die International Formula Windsurfing Class Association (IFWCA), die früher das klassische Racing auf den bis zu 100,5 Zentimeter breiten Formulaboards bei zahlreichen internationalen Meisterschaften wie EM und WM organisierte, hat sich in den letzten Jahren komplett dem Foil zugewandt. Hier werden Wettbewerbe wie WM und EM jedoch weiterhin als taktische Course Racings oder Slalom austragen, wie immer natürlich auf Boards und Segeln aus der Serie.

iQFoil Class

iQFOiL, im November 2019 von World Sailing als neue Olympiaklasse für die Spiele 2024 in Paris beziehungsweise Marseille bestimmt, hat sich schnell eine eigene Klasse mit wenigen nationalen, aber vielen internationalen Regatten aufgebaut. Das Material ist hier One Design, die Aussicht auf einen Olympia-Start lockte auch einige PWA-Worldcupper und Fahrer aus anderen Klassen. Bei Kursen (Slalom, Up-and Down, Marathon) wird einiges praktiziert, auf „No Rules“ wie beim PWA-Slalom wird hier verzichtet. Der Nachwuchs startet mit schmäleren Boards (nur 85 cm breit) und kleineren Segeln (5, 6, 7 und 8 qm) in der iQFOiL-Junior-Klasse (U15/U17) und Youth-Klasse (U19) bei eigenen Regatten und Meisterschaften (EM/WM).

International Speed Windsurfing Class (ISWC)

Etwas speziell ist die Speed-Szene, hier zählen Rekorde mehr als Titel. Auf internationaler Ebene hat World Sailing dem Speed-Windsurfen eine eigene Klasse gegeben, organisiert in der International Speed Windsurfing Class (ISWC). Die letzten offiziellen Weltmeisterschaften wurden einige Jahre im Rahmen der Dunkerbeck Speed Challenge durchgeführt, 2023 soll es in Frankreich (La Palme) wieder eine geben. Die wichtigste Veranstaltung des Jahres ist jedoch seit einiger Zeit die Lüderitz Speed Challenge in Namibia, denn hier verspricht der eigens ausgebaggerte Kanal die besten Bedingungen und liefert jedes Jahr neue nationale Rekorde und persönliche Bestzeiten. Einen offiziellen Titel gibt es in der Sandwüste jedoch nicht zu holen, die Zeiten und Geschwindigkeiten auf dem 500-Meter-Strip werden aber von einem Vertreter des World Speed Sailing Record Council (WSSRC) überwacht und offiziell bestätigt.

Verein Deutscher Speedsurfer (VDS)

In Deutschland organisieren sich die Speeder im Verein Deutscher Speedsurfer (VDS) unter dem Dach der DWSV und tragen jedes Jahr eine vom DSV autorisierte Deutsche Speed-Meisterschaft aus. Im Vorfeld gibt es noch einige Qualifikations-Events. Hauptspot dafür ist die Orther Reede auf der Ostseeinsel Fehmarn, wo sich neben dem Hafen oft ideale Speedbedingungen finden lassen. 2022 fand die Deutscher Meisterschaft erstmals auf dem Saaler Bodden statt.

Daneben haben sich in den letzten Jahren mehrere GPS-Wertungen etabliert, wie etwa der German Speed King, der Bayerische Speed-Kini und der SAX Speedking. Dabei kann jeder mit einem zugelassenen GPS-Gerät seinen Speed an einem beliebigen Spot in Europa (außer künstliche Kanäle) bzw. Bayern oder Sachsen messen und die Werte auf einer Webseite hochladen. Am Ende der Saison wird dann der schnellste Fahrer des Jahres gekürt.

Techno 293/Techno Wind Foil

Für weltweit die stärksten Regattafelder bei Welt- und kontinentalen Meisterschaften sorgt ein One-Design-Brett, das bisher auch bei den Olympischen Jugend-Spielen eingesetzt wurde – der Techno 293. Bis zu 400 Jugendliche und mehr in den Altersklassen U13/U15 und U17 treten meistens an. Für die Altersgruppe U19 wird das Board zum Techno 293+ mit 8,5er-Segel und 50er-Finne aufgemotzt und soll nun vom Weltsegelverband, ganz aktuell, für die nächsten drei Jahre bei der eigenen Jugend-Weltmeisterschaft eingesetzt werden. Das Bic wurde mittlerweile aus der Bezeichnung gestrichen, seit dem Tahe Outdoors die Wassersportgruppe übernommen hat. Seit einiger Zeit gibt es auch eine Foil-Variante, den Techno Wind Foil

Auch in Deutschland findet der Techno 293 nach anfänglicher Zurückhaltung immer mehr Zuspruch. Die internationale deutsche Jugend-Meisterschaft, von der Deutschen Windsurfing Vereinigung (DWSV) betreut, sieht bereits an die 40 Nachwuchs-Piloten am Start, die unterm Jahr auch parallel bei den Regatten in der Surf-Bundesliga/Raceboard-Cup antreten.

International Raceboard Class (IRC)

Kaum zu glauben, aber bis 1989 surften noch alle Worldcupper beim Kursrennen lange Raceboards mit Schwert. Diese Brettgruppe erfreut sich nach wie vor Beliebheit, auch wenn viele Boards (z.B. Fanatic Ultra Cat, F2 Race 380, Mistral Equipe II) nicht mehr hergestellt werden. Bei Welt- und Kontinental-Meisterschaften der International Raceboard Class (IRC) und in Deutschland beim Raceboard-Cup mit bis zu 20 Regatten, federführend von der DWSV betreut, sieht man sie noch vereinzelt, das Geschehen beherrscht mittlerweile aber das Starboard Phantom sowie Segel bis maximal 9,5 Quadratmeter. Damit können auch ohne Gleitwind Wertungen eingefahren werden.

Auf dem Wasser sind taktisch anspruchsvolle Up-and-Down-Kurse, manchmal das „olympische Dreieck“ oder ein Surf-Marathon zu absolvieren. Die Regatten sprechen Einsteiger ebenso an wie leistungsorientierte Fahrer, Ranglistenfaktoren sorgen für eine unterschiedliche Bewertung der Veranstaltungen. Die deutsche Meisterschaft, kombiniert mit der German Masters (Ü40) ist einer der Saisonhöhepunkte. Der zweite ist das Finale der Surf-Bundesliga der besten Club-Teams. Zwei bis vier Fahrer treten unterm Jahr als Team bei mehreren Raceboard-Cup-Regatten in den Regionen Nord/Ost, West und Süd an, die besten Teams sind qualifiziert und surfen beim Finale den Bundesliga-Meister aus.

International Windsurfer Class Association (IWCA)

Angefangen hat alles 1967 mit dem original Windsurfer, 1973 gab’s auf Sylt die erste EM, Weltmeisterschaften mit fast 500 Teilnehmern (Bahamas 1976, wo sich Robby Naish seinen ersten WM-Titel holte) sorgten für enorme Popularität, die allerdings Mitte der 80er stark nachließ, als die kurzen Funboards aufkamen. Nun gab’s 2018 mit dem neuen modifizierten Windsurfer LT ein Comeback. Die International Windsurfer Class Association (IWCA) brachte bei zwei Regatten am windreichen Gardasee (World Trophy/WM) bis zu 170 Starter aufs Wasser. Seither verbreitet sich der 15 Kilo leichte LT, der bei Cobra produziert wird, von Italien ausgehend in Europa. Auch Australien hat schon eine große Flotte. In Deutschland wird der Windsurfer LT von der DWSV betreut, die Regatten finden meistens in Kombination mit den Veranstaltungen im Raceboard-Cup statt.

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KONA One Design

Vorwiegend in Skandinavien und den USA ist das schwedische Schwertboard KONA One Design verbreitet, das 2019 mit einer tollen WM am Gardasee für Aufmerksamkeit sorgte. Die Orga versucht über Gewichtsklassen mit unterschiedlichen Segelgrößen für fairen Ausgleich im Feld zu sorgen. In Deutschland sind frühere Startversuche wieder eingeschlafen, sollen aber wiederbelebt werden.

Div. II Class Association (ID2DA)

1988 und 1992 waren die Div.II-Verdrängerboards olympisch, anschließend verschwanden die Rundschiffe von der Bildfläche. Oder in Garagen von Liebhabern, ab 2019 hat die International Div. II Class Association (ID2DA) einige davon wieder für offizielle Regatten reaktiviert.

International Tandemwindsurfer Class Association (ITCA) und Deutsche Tandemsurfer Klassenvereinigung (DTK)

Fred Ostermann baute 1974 das erste Windglider-Tandem, in den 80ern gingen Felder mit bis 50 Zweimaster an den Start. Auch heute sieht man noch vereinzelt einen dieser Dinosaurier, etwa bei der aktuell noch größten Veranstaltung, der Engadiner Tandem-Surfmeisterschaft Ende August. Dort tritt auch Dr. Alex Maucher an, in Personalunion Präsident der International Tandemwindsurfer Class Association (ITCA) und der Deutschen Tandemsurfer Klassenvereinigung (DTK). Drei bis vier Regatten, vorwiegend in Westdeutschland, und als Höhepunkt das Rennen auf dem Silser See, so sehen die Aktivitäten aus. Vielleicht gibt’s nun ein Revival mit dem neuen teilbaren Lechner TD 580, das nun easy zu transportieren ist.

International Windsurfing Association (IWA)

Um die Interessen möglichst vieler Regatta-Klassen zu koordinieren, wurde 2001 die International Windsurfing Association (IWA) gegründet, die als Informationspool („To unite, to assist and to serve“) auf ihrer Webseite die verschiedenen Regatta-Veranstaltungen ankündigt, Ausschreibungen veröffentlicht und anschließend berichtet. Viele Links sorgen für umfassenden Zugriff, auch wenn noch nicht alle Organisationen der IWA angeschlossen sind.

Windsurfing Austria

Mit Österreich und Schweiz findet bei den diversen Regatten ein reger Austausch statt. Windsurfing Austria organi­siert eine Slalom- und Foil-Tour, einige Events laufen im umliegenden Ausland. Außerdem betreut sie Speedsurfer und den Windsurfer LT.

Swiss Windsurfing

Swiss Windsurfing konzentriert sich in der Schweiz mit einer eingespielten Orga auf die neue Disziplin Foil-Racing sowie den Slalom und kann mit Engadinwind (Marathon, Foil-WM, Freestyle) sowie der SM eine renommierte Großveranstaltung im Doppelpack innerhalb seiner Serie anbieten.

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