Severne Foil FreekWarum ein Foil-Segel auch mit der Finne Sinn machen kann

SURF Redaktion

 · 29.05.2024

Das Profil des Foil Freek entwickelt bereits bei Leichtwind viel Power – egal, ob man  mit Finne oder Foil unterwegs ist.
Foto: Meg Kelly
Das Severne Foil Freek wurde zum Foilstylen entwickelt, kann aber auch zum Freestylen mit Finne Sinn machen – weiß surf-Redakteur Julian Wiemar.

Julian, was sind bezüglich der Abmessungen und des Profils die Unterschiede zwischen einem Foil Freek und einem normalen Freek?

Das Foil Freek ist wie eine gestreckte, leichtere Version des Freeks mit nur vier Latten. Es lässt sich bauchiger trimmen, und die größere Hebelwirkung nach oben verbessert grundsätzlich die Leichtwind-Effizienz. Die Gabelbaumlänge ist dementsprechend kürzer, und das Segel fühlt sich in der Hand kleiner an, als es eigentlich ist.

Bei welchen Bedingungen setzt du das Foil Freek ein?

Ich nutze das Segel bei absolutem Leichtwind. Da habe ich mit dem Segel nur Vorteile. Und das sind, wie ich finde, oftmals die schönsten und belohnendsten Foil-Sessions – wenn die Kollegen an einem Sommerabend schon am Strand sitzen und den Grill anschmeißen, es mit dem passenden Equipment auf dem Wasser jedoch noch für ein paar mühelose Bahnen reicht.

Ist das Segel nur zum Foilen geeignet? Oder kannst du es auch mit Finne fahren?

Ich würde sagen, das Foil Freek bietet im unteren Windbereich auf der Finne sehr ähnliche Vorteile wie auf dem Foil. Frühes Gleiten durch viel Power und schön viel Lift nach oben in geduckten Manövern zeichnen das Segel auf der Finne aus. Es zieht einen auch schön konstant durch Windlöcher durch, was das gesamte Leichtwind-Erlebnis auf dem Wasser dynamischer und spaßiger macht.

Für Tricks bei Leichtwind ist das Foil Freek sehr effizient.”

Was sind die Schattenseiten des Konzepts, und wie machen sich diese auf dem Wasser bemerkbar?

Die Windrange nach oben ist begrenzt. In strammen, böigen Bedingungen, wenn das normale, straffere Freek mit seinen fünf Latten noch mehr als genug Druckpunktkontrolle und Agilität bietet, bläst sich das Foil Freek schnell auf. Es wird dadurch träge und fühlt sich schneller überpowert an, das liegt auch daran, weil es generell weich abgestimmt ist und den Dampf nicht ablassen kann. Dieser Effekt tritt auf der Finne allerdings schneller ein als auf dem Foil, da man mit der Finne bei insgesamt stärkerem Wind unterwegs ist. Es bringt dann auch nichts, das Foil Freek brettflach zu ziehen – das spricht gegen das Konzept und funktioniert nicht. Man sollte dann zügig eine Nummer kleiner aufriggen oder ein normales Freek verwenden – das ist Geschmackssache.

Wie kann man ein Foil Freek also sinnvoll in die eigene Segelrange integrieren?

Für diejenigen, die freestylen und Manöver machen wollen und viel und gerne am unteren Windlimit unterwegs sind, ist ein Foil Freek als Leichtwind-Waffe eine gute Ergänzung. Sobald der Wind ausreichend stark ist und man sich keine Gedanken über frühes Abheben oder An- und Durchgleiten machen muss, werden die meisten mit einem normalen Freek als Allrounder mit großer Windrange gut bedient sein. Ich persönlich habe als größte Freestylesegel ein 5,2er und 5,6er Foil Freek, darunter fahre ich normale Free­stylesegel – das hat sich die letzten zwei Jahre für mich so bewährt.

Technische Daten Severne Foil Freek

  • Größen: 4,0/4,4/4,8/5,2/5,6 qm
  • Vorliek: 401/416/434/445/457 cm
  • Gabel: 144/149/152/162/170 cm
  • Preis: 767 bis 842 Euro
  • Infos unter severnesails.com

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