WavesegelNeutral & kontrollierbar - das Simmer Blacktip im Test

Manuel Vogel

 · 03.05.2024

Wir haben das Simmer Blacktip mehrere Tage lang ausprobiert
Foto: Manuel Vogel
Neue Materialien, mehr Power, günstigerer Preis - das Simmer Blacktip 2024 hat Einiges zu bieten. Im Test verraten wir euch, was das Segel kann - und was nicht.

Das Modell Blacktip ist bereits ein Klassiker innerhalb der Simmer-Range. Zur Saison 2024 wurde das Modell deutlich überarbeitet. Dies betrifft in erster Linie die verwendeten Materialien, zudem wurde der Lattenabstand im mittleren Bereich des Segels etwas vergrößert, wodurch das Blacktip ein tieferes Profil und damit mehr Gleitpower generieren soll.

Simmer Blacktip mit guter Ausstattung

Das Segel ist in Größen von 3,1 bis 5,9 Quadratmetern und in zwei Farbvarianten erhältlich, wir haben die Größe mit 4,5 Quadratmetern getestet. Diese fällt mit von uns gemessenen 3,13 Kilo weder auffällig leicht noch sonderlich schwer aus. Ebenfalls erwähnenswert ist die Preisgestaltung, Simmer hat die Verkaufspreise im Vergleich zum Vorjahr signifikant gesenkt. Der hohe Ausstattungsstandard, den die Marke über Jahre praktiziert hat, wird aber auch beim neuen Blacktip so fortgeführt. Die verwendeten Materialien wirken durchweg hochwertig und solide, vom Schothorn als auch im Vorlieksbereich ziehen sich integrierte Kevlarfäden zum Topp, was die Form des Profils über einen langen Zeitraum stabil halten soll. Auch der Mastprotektor lässt keine Wünsche übrig offen, ist er doch lang genug, gut gepolstert, und einfach hoch zu klappen.

Das Simmer Blacktip im Einsatz auf der OstseeFoto: Manuel VogelDas Simmer Blacktip im Einsatz auf der Ostsee

Große Windrange, viel Neutralität

Auch das 2024er Blacktip gehört, das zeigt sich im Vergleich mit einigen Konkurrenzprodukten relativ schnell, noch nicht zu den absolut kraftvollsten Segeln auf dem Markt. Dennoch wirkt das Konzept nun spürbar ausgewogener, denn jetzt zieht sich mit dem ersten Dichtholen ein deutlich tieferes Profil ins Segel, als man das noch von vor einigen Jahren kennt. Unterm Strich will das Simmer etwas feinfühliger angestellt werden, dann kommt man mit dem Blacktip durchaus gut ins Gleiten. Angepowert lädt sich das Segel dann sehr gut auf und liegt absolut ausgewogen und ohne störende Lastwechsel in der Hand. Unser Tipp: So trimmen, dass das Segeln nur wenig sichtbares Loose Leech zwischen den beiden oberen Segellatten aufweist. Auch an der Gabel sollte man mit vergleichsweise moderater Spannung zu Werke gehen und das Segel nicht übertrimmen.

Die hervorragende Druckpunktstabilität, die das Blacktip seit Jahren so auszeichnet, wurde glücklicherweise auch in die neue Saison mitgenommen. Damit ergibt sich in Summe eine erfreulich große Windrange, lästiges Umtrimmen ist bei diesem Segel auf ein Minimum reduziert. Ebenfalls überzeugend ist die Neutralität des Segels: In Manövern rotieren die Latten trotz der recht straffen Abstimmung des Segels ziemlich geschmeidig, beim Wellenabreiten und Springen zieht sich das Profil auf Knopfdruck flach und bietet somit maximale Kontrolle. Umgekehrt gehört das Segel beim Abreiten nicht zu den absoluten Kraftpaketen, die einen mit unbändiger Power durch den Bottom Turn und hoch zur Wellenlippe ziehen.

Das Simmer Blacktip lässt in der Luft hervorragend neutral stellenFoto: Marius GuggDas Simmer Blacktip lässt in der Luft hervorragend neutral stellen

Simmer Blacktip - das Fazit

Das Simmer Blacktip wirkt deutlich ausgewogener als noch in der Vergangenheit und punktet mit einer großen Windrange, mit besonderen Stärken bei Mittel- bis Starkwind. Handling und Neutralität sind auf sehr hohem Niveau, was auch Experten keinerlei Limits setzt. Nur wer ein Segel für absolute Leichtwindbedingungen sucht, oder erst ins Wavesurfen einsteigt, wird sich manchmal ein wenig mehr passive Gleitpower wünschen.

Simmer Blacktip - technische Daten

  • Verfügbare Größen: 3,1/3,4/3,7/4,0/4,2/4,5/4,7/5,0/5,3/5,6/5,9 qm
  • Vorliek: 329/340/352/364/377/382/389/402/417/432/443 cm
  • Gabelbaum: 128/132/143/147/152/158/163/166/172/174/179 cm
  • Gewicht Testsegel: 3,13 kg
  • Preis Testsegel: 700 Euro
  • Info: Zur Website

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen