Schätzungsweise 100 Millionen Tonnen Plastikmüll schwimmen in den Ozeanen, Plastik ist die Seuche unserer Generation. Einmal im Meer, ist es sehr aufwändig, dieses wieder zu entfernen. Mit treibenden Barrieren, welche die natürlichen Strömungen nutzen, hat das Projekt „The Ocean Cleanup“ ein System entwickelt, das den schwimmenden Müll im Meer mithilfe der natürlichen Strömungen konzentriert, entfernt und einem Recycling-Kreislauf zuführt. Doch damit nicht genug. In einer groß angelegten Untersuchung wurde ermittelt, woher das Plastik im Meer überhaupt stammt. Das Ergebnis: Über 80 Prozent des Mülls wird über nur ein Prozent der Flüsse eingetragen, der Großteil davon in Entwicklungs- und Schwellenländern mit großer Bevölkerungszahl und schlechtem Müllmanagement.
“Wir sammeln den Müll ein, bevor er überhaupt ins Meer gelangt.
Das ist das fehlende Puzzlestück für saubere Meere” (Boyan Slat)
Die Lösung soll „Interceptor“, heißen, schwimmende Müllsammelschiffe, welche solargetrieben und komplett autonom in entsprechend belasteten Flüssen auf die Jagd nach dem Plastikmüll gehen sollen. Verankert werden sollen diese an strategischen Stellen im Flusslauf, an denen die Strömung den Müll natürlicherweise konzentriert. Ist dies nicht möglich, sollen schwimmende Barrieren den Müll gezielt zum Interceptor leiten, ohne die Schifffahrt zu behindern. Der Interceptor selbst befördert den Müll per Förderband aus dem Wasser, 50 bis 100 Tonnen am Tag. Sind die Container voll, meldet sich das System und wird geleert. Weil große Teile abgehalten werden und das System wartungsarm sein soll, beziffert Slat die Kosten auf „niedriger, als bei allen anderen Systemen und vor allem günstiger als die entstehenden Schäden für Fischerei und Tourismuswirtschaft. Nichtstun ist teurer als handeln!“, betont Slat.
Die ersten Interceptors sind bereits im Betrieb, zum Beispiel in stark belasteten Flüssen in Malaysia, Indonesien und Vietnam – mit vielversprechenden Ergebnissen. Das Ziel: Bis 2024 soll Interceptor in den 1000 dreckigsten Flüssen schwimmen und 80 Prozent des Plastikeintrags ins Meer verhindern.
Wer das großteils spendenfinanzierte Projekt unterstützen oder sich informieren will, klickt rein unter www.theoceancleanup.com