In den ersten drei Teilen unserer Serie haben wir dir bereits die Grundlagen zum Wingsurfen in der Welle näher gebracht. Damit du Wellen wie auf einem Surfboard absurfen kannst, muss der Wing in die neutrale Position gebracht werden. Das Hinterherfliegen des Wings wird gemeinhin als “Off-Position” bezeichnet, alternativ spricht man auch vom “Driften” oder “Flaggen” des Wings.
Wingsurfen in der Welle – Wiederholung zur Fußstellung
Für das Wingsurfen in der Welle solltet ihr die Boardsteuerung, ohne Druck im Wing beherrschen. Wenn ihr euch dazu entscheidet, den Wing beim Abreiten “off” zu stellen, solltet ihr auf dem Board mit eurem gewohnten Bein vorne stehen (Regular/Goofy). Dies kann, je nach Windrichtung, bedeuten, dass ihr die Wellen auch in verdrehter Fußstellung abreitet (Switch Stance) (Exkurs zur Fußstellung: Teil 3). Dadurch habt ihr bei fehlendem Wingdruck ein besseres Boardgefühl und könnt so besser auf die Bewegungen des Boards reagieren.
Griffwechsel – den Wing “off” stellen
Um den Wing auf der Welle aus dem Wind zu nehmen und diesen hinter sich her zu ziehen, erfolgt nun der Griffwechsel. Dabei ist es egal, in welcher Fußstellung ihr auf dem Board steht. Zuerst müsst ihr euch vergewissern, dass die Welle auch genügend Schub hat und euch wirklich mitnimmt. Dafür lasst ihr zuerst die hintere Hand los, senkt den Wing auf Schulterhöhe ab und lasst ihn nach Lee driften. Wenn ihr merkt, dass die Welle genügend Schub produziert, greift ihr nun mit der hinteren freien Hand über Kreuz die Schlaufe an der Fronttube.
Den Griffwechsel gibt’s nochmal detailliert in der Bilderstrecke:
Dieser Kreuzgriff sollte flüssig, möglichst schnell und idealerweise “blind” ausgeführt werden – am besten am Strand vorüben. Wenn ihr euch beim Umgreifen zu sehr auf den Wing konzentriert, bringt das immer Unruhe in den Wellenritt und oft beginnt das Board dann unkontrolliert zu steigen. Tendenziell muss man die Boardnase mit dem vorderen Bein immer Richtung Wellental drücken, um auf der Welle zu bleiben und um nicht abgeworfen zu werden.
Pumpen auf der Welle
Gerade bei sehr kleinen, kraftlosen Wellen kann es vorkommen, dass man eine Sektion durch Pumpen überbrücken muss, um wieder auf Geschwindigkeit zu kommen. Dafür müsst ihr schräg zur Welle (wie beim Wellenreiten) fahren und durch Auf- und Abwärtsbewegungen des Boards wieder Geschwindigkeit aufbauen.
Für den Anfang kann man seine ersten Wellenritte ausklingen lassen, indem das Board langsam wieder auf das Wasser absackt und man erst dann wieder den Wing greift. Ziel sollte es aber natürlich sein, den Wing am Ende des Wellenritts wieder zu greifen, bevor das Board das Wasser berührt. Dafür müssen die Bewegungsabläufe durch Wiederholungen verinnerlicht werden.
Hier noch ein paar abschließende Tipps für das Wingsurfen in der Welle:
- Oberkörper immer über der Boardmitte halten, damit das Board nicht seitlich wegkippt
- Bleibt schön tief in den Knien, um die Flughöhe besser variieren zu können
- Schaut nicht auf den Wing, sondern in die Richtung, wo ihr hinmöchtet
- Falls sich der Wing beim Abreiten einmal drehen sollte, sodass Schlaufen/Boom nach oben zeigen, bleibt ruhig und versucht erst einmal weiterzufoilen. Manchmal dreht sich der Wing von allein zurück, andernfalls müsst ihr kurz mit der Hand nachhelfen
Im fünften Teil unserer Serie zeigen wir euch, wie ihr eure ersten Turns fahren könnt.
Ihr habt die ersten Teile verpasst? Hier geht es zu den Artikeln:
Wingen in der Welle Teil 1 (Spotwahl, Starten und Anlanden)
Wingen in der Welle Teil 2 (Wellen queren)
Wingen in der Welle Teil 3 (Boardsteuerung)