TestDas Foil- & Freestylebrett beStyler von Maui Ultra Fins

Manuel Vogel

 · 12.04.2021

Test: Das Foil- & Freestylebrett beStyler von Maui Ultra FinsFoto: Marius Gugg
Finne raus, Foil rein – der beStyler von Maui Ultra Fins soll nicht nur ein vollwertiges Freestyleboard sein, sondern auch mit dem Foil abheben können. Wir haben ausprobiert, ob ein vergleichsweise breites Freestylebrett mit einem Foil überhaupt Sinn macht.
Die Tuttlebox sitzt beim Maui Ultra Fins beStyler direkt unter der Schlaufe
Foto: Marius Gugg

An Land: Der beStyler 99, ein Hybridkonzept zum Freestylen und Foilen, stammt wie der ebenfalls schon vorgestellte beRacer (surf 8/2020) aus der ungarischen Custom-Schmiede Mojo. Die Deep-Tuttle-Box sitzt direkt unter der hinteren Schlaufe, trotzdem kann man alles recht unkompliziert montieren. Konstruktionsbedingt muss das Brett im Bereich der Box sehr dick ausfallen, die 65er Breite dürfte ein Zugeständnis an die Foiltauglichkeit sein, denn hier gilt: Je breiter ein Brett, desto einfacher die Kontrolle übers Foil.

Auf dem Wasser: Mit Finne bestückt, wirk­te der beStyler in der Angleitphase im Vergleich mit „normalen“ Freestyleboards etwas gedrosselter. Aufgrund der überdurchschnittlichen Breite benötigt das Board gefühlt ein bis zwei Zentimeter mehr Finnenfläche als bei dieser Volumenklasse üblich, damit es druckvoller auf Touren kommt und richtig frei läuft. Basic-Moves wie Spock und Flaka klappen auf dem beStyler tadellos, das Board slidet dabei eher kontrolliert und fehlerverzeihend als radikal schnell. Dass das Brett hinsichtlich des Pops nicht ganz mit reinen Freestyleboards mithalten kann, dürfte eine Folge des höheren Eigengewichts (surf-Messung: 7,54 Kilo) in Verbindung mit etwas niedrigerem Grundspeed bei Leicht- und Mittelwind sein. Trotzdem: Wer Powermoves draufhat, schafft diese natürlich auch mit dem beStyler – etwas mehr Wind oder Beinpower vorausgesetzt.

Um damit in die Luft zu gehen, tauscht man Tuttle-Box-Finne gegen Foil – idealerweise gegen das gutmütige Carbonfoil 4 All Com­plete von Maui Ultra Fins. Hier kann man sicher sein, dass die Abstimmung passt, denn Tuning-Optionen bei der Foilposition hat man bei einer Deep-Tuttle-Box natürlich nicht. Derart bestückt, hebt das Board gut ab, und nach kurzer Eingewöhnungsphase schwebt man zumindest auf der Geraden recht kontrolliert durch die Luft. Standardmanöver wie Halsen und Duck Jibes fallen aber deutlich wackliger und anspruchsvoller aus als wenn man z.B. das gleiche Foil im Freeride- & Foilboard beRacer fährt. Schuld daran ist natürlich die geringere (Heck-) Breite des beStylers im Vergleich zu Freeride-Foil-Konzepten.

Richtig gut gefallen hat uns das Brett hingegen zum Foil-Stylen, also für Sprünge und Freestyle-Tricks auf dem Foil. Sobald es in die Luft geht, wirkt der beStyler 99 natürlich viel kompakter und weniger massig als ein klassisches Foilbrett mit breitem Heck.

surf-Fazit: Ein Hybrid-Konzept wie der beStyler ist immer ein Kompromiss: Als 100 Prozent Freestylebrett etwas schwer und träge, als Einstiegsbrett ins Foilen zum gemütlichen Cruisen und Halsen zu schwer beherrschbar. Wer aber schon auf guten Niveau freestylt und ein „One fits all“ Konzept für 50 Prozent Freestyle und 50 Prozent Foilstyle sucht, der wird sich schnell reinfuchsen und mit dem beStyler seinen Spaß haben.

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen