Klassische Vermieter
Seit Langem haben sich die Vermietportale der Hersteller etabliert. 1994 begann die Deutsche Reisemobilvermietung DRM mit der Vermietung von Eura-Mobilen. Auch die Erwin Hymer Group und Knaus bieten als große Hersteller ihre Fahrzeuge in eigenen Vermietportalen an. Über ihr Händlernetz verfügen sie über eine große Anzahl an Verleihstationen. Man mietet entweder über die Websites oder direkt bei den Händlern. Darüber hinaus haben auch viele Händler einen eigenen Pool an Mietfahrzeugen. Einen Überblick verschaffen die Seiten des Caravaning Industrie Verbands CIVD und des Deutschen Caravaning Handels Verbands DCHV. Auch der ADAC vermietet über seine Website Reisemobile und Caravans. Hier fungieren ebenfalls die Händler als Verleihstationen. ADAC-Mitglied muss man nicht sein.
- Rent and Travel (Knaus), Tel. 08583 21266, reservierung@rentandtravel.de
- Trigano Gruppe (Eura Mobil), Deutsche Reisemobilvermietung DRM, Tel. 08121 995-0, info@drm.de
- Rent easy (Hymer), Tel. 07562 91389-290, reservation@rent-easy.de
- McRent (Dethleffs) Tel. 07562 91389-150, reservation@mcrent.eu
- Crossrent (nur Campervans), Tel. 07562 91389-285, reservation@cross-rent.eu
Junge Vermietportale
Die Zeiten ändern sich und die Zielgruppen mit ihnen. Es gibt einige junge Vermieter, die mit neuen, unterschiedlichen Konzepten den Markt bereichern. Da gibt es Mieten ab 18 Jahren, Vollausstattung oder Langzeitmiete. Die Websites bieten neben dem reinen Mietportal oft Tipps zu Reisen, schönen Plätzen und Erlebnis-Blogs.
Am schnellsten gewachsen ist Roadsurfer. Das junge Unternehmen begann 2016 mit der Onlinevermietung von 25 VW California und bietet aktuell in zwölf Europäischen Ländern an über 50 Standorten 5000 Campingbusse an. Etwas kleiner lässt es Hannes Camper mit sechs Standorten und 90 Campervans angehen. Der Vermieter hat sich sogar zum Hersteller gemausert und bietet eigene Kastenwagen, die ein slowenischer Partner ausbaut, zum Kauf an. Die Gründer von Vantopia haben neben Hamburg einen zweiten Standort bei München eröffnet.
Ein klares Konzept mit drei Modellen: Auto mit Dachzelt, Bus und Kastenwagen werden mit der Vantopia Vollausstattung angeboten. Von der Microplane Universalreibe über frisch aufgefüllte Salz- und Pfefferstreuer bis hin zu Mülltüten befindet sich alles zur sorgenfreien Abfahrt bereits im Fahrzeug. Extras wie Solarpanel mit Router, Bettwäsche oder ein SUP können zugebucht werden.
Spannend für Windsurfer ist das Angebot von Activans: Derzeit fünf Campingbusse stehen an der Costa Brava für Mieter bereit, perfekt aus gestattet mit einer Windsurf-Ausrüstung nach Wahl von Fanatic und Duotone. Somit entfällt das oft stressige und teure Mitnehmen im Flieger oder eine lange Anreise auf eigener Achse. Es gibt verschiedene Pakete mit einem Board und zwei Segeln oder zwei Boards mit vier Segeln. Auch Bike-, Kite oder Wellenreit-Pakete sind im Angebot. Die Betreiber Nora und Ronan sprechen deutsch und sind auch gerne bei der Planung der Trips behilflich!
- Roadsurfer, Tel. 089 21541678, kontakt@roadsurfer.com
- Hannes Camper, Tel. 05172 5889611, post@hannes-camper.de
- Vantopia, Tel. 040 36036990, info@vantopia.de
- Activans, Tel. + 34 661 132 750, info@activans.com
Portale für Privatvermietung
Das Konzept eines Portals für die Vermittlung privater Campervans und Wohnmobile scheint hervorragend zu funktionieren. Das australische Unternehmen Camplify übernahm für knapp 31 Millionen Euro das 2013 gegründete Portal Paul Camper. Über dessen Website werden über 13.000 verschiedenste Vans, Kastenwagen und Wohnmobile von Privatleuten vermietet. Man kann sich sein Wunschmobil online aussuchen, kommt direkt mit dem Vermieter in Kontakt und kann das Mobil begutachten. Der Vorteil: keine Wohnmobile von der Stange, sondern persönlich eingerichtete oder sogar selbst ausgebaute Schmuckstücke. Im Schadensfall ist man über Paul Camper abgesichert. Weitere Portale sind Campanda, Yescapa und Indie Campers. Im Gegensatz zu den klassischen Vermietern, deren Flotten in der Regel alle zwei Jahre erneuert werden, vermieten Privatanbieter auch betagte Modelle. Der Nachteil: Das Pannenrisiko auf der Reise ist höher.
Übergabe und Rückgabe
Vier Augen sehen mehr als zwei. Wenn möglich, kommt man zur Übergabe zu zweit! Die Einweisung ist sehr umfangreich, und schnell sind wichtige Details vergessen. Notizen sind hilfreich. Vorschäden innen und außen sollten genau protokolliert werden. Ein paar Smartphone-Fotos sind schnell gemacht. Am Ende der Reise muss das Fahrzeug in sauberem Zustand zurückgegeben werden. Dafür sollte man Zeit zum Ausräumen und Reinigen einplanen. Wird das Fahrzeug außerhalb der Geschäftszeiten abgestellt, sollten zur Sicherheit auch noch Fotos des Fahrzeugs am Abstellort gemacht werden. Wer mietet, möchte kein Zubehör kaufen, das er nur einmal braucht. Folgende Teile sollten bereits in der Miete inbegriffen sein oder dazugebucht werden können:
- Verbandskasten, Warndreieck, Sicherheitswesten (für jeden Mitfahrer)
- 25 Meter CEE-Kabeltrommel
- Campingtisch und Stühle für jeden Mitreisenden
- mindestens eine gefüllte Gasflasche (im Herbst und Frühjahr besser zwei)
- Küchenutensilien wie Töpfe, Pfannen, Geschirr und Besteck
Wohin mit dem Windsurf-Material bei einem Wohnmobil?
An vielen Mietmobilen sind die Fahrradträger bereits montiert oder können gebucht werden. Bei schweren E-Bikes bietet sich ein Fahrzeug mit Heckgarage an. Die Windsurf-Ausrüstung muss bei einem Miet-Mobil meist auf dem Dach transportiert werden. Kläre vorher mit dem Vermieter, dass du ein für den Dachtransport geeignetes Fahrzeug brauchst und bring Gurte und Polster mit! Bei Fahrzeugen mit großer Heckgarage ist es unter Umständen möglich, kleinere Wave-Ausrüstungen dort zu verstauen. In einem Van kann selbst ein SUP schon zu Platzproblemen führen. Bereits vor der Auswahl des Fahrzeugs solltest du wissen, welche Ausrüstung mit auf Reisen geht.
In der Praxis
Als Mieter sollte man vorplanen und früh genug buchen, um die bestmögliche Auswahl an Fahrzeugen zu guten Preisen zu haben. Manch einer hat Respekt, mit einer großen Kiste auf Reisen zu gehen. Aber gerade Einsteiger müssen sich erst an die Enge des Wohnraums gewöhnen und treten sich schnell auf die Füße, bis sich das Leben im Wohnmobil einspielt. Miete daher lieber eine Nummer größer als geplant und meide auf der ersten Fahrt kleine Bergstraßen und Altstadtgassen! Der Parkplatz am Ortseingang ist meistens die bessere Wahl. Tipp: beim Rückwärtsfahren immer eine Person aussteigen und nach hinten absichern lassen. Äste hängen oft tiefer als im Seitenspiegel oder der Rückfahrkamera vermutet. Fahr die Markise jeden Abend und beim Verlassen des Campers ein! Eine Windböe kann ausreichen, und das ausgefahrene Tuch reißt den Markisenkasten vom Dach. Auf Campingplätzen begutachtet man seinen Stellplatz besser erst zu Fuß. Der Nachbar wird es danken, wenn neben ihm nicht lange rangiert wird. Übrigens: Vermieter erneuern ihre Flotte regelmäßig und verkaufen ihre jungen Gebrauchten. Vielleicht ist nach der Miete ja vor dem Kauf.
Tipps zum Packen
Miete kostet Geld, und man möchte lieber sofort losfahren, als den ersten Tag mit Packen zu verbringen. Koffer gehören auf keinen Fall ins Wohnmobil. Besser packt man seine Kleidung in Packwürfel, die man wiederum in großen Shoppern, wie der bekannten blauen IKEA-Tüte, zum Mietmobil transportieren kann. Die praktischen Kleidertaschen werden vor der Abfahrt einfach in die Schränke verstaut und die Shopper platzsparend bis zum Ende der Reise verwahrt. In Vans und VW-Bussen fehlen Schränke, hier eignen sich weiche Reisetaschen am besten zum Verstauen der Packwürfel. Den ersten Lebensmitteleinkauf erledigt man am besten auf der Fahrt.
Im Gegensatz zum Hotelurlaub wird im Camper gekocht. Daher Spülmittel, Schwamm, Bürste, Geschirrhandtücher und Feuerzeug nicht vergessen. Kinder lieben Schlafsäcke, Erwachsene können einfach ihr Bettzeug von zu Hause mitnehmen. Man braucht nur halb so viel Kleidung wie geplant. Auf fast jedem Campingplatz gibt es Waschmaschinen und Trockner. Also lieber unterwegs einmal waschen, als große Mengen schmutziger Wäsche durch die Gegend zu fahren. Hierfür fehlt fast immer der nötige Platz.
Regenjacken, Handtücher, Bademäntel und -schlappen sind beim Camping Pflicht. Das wichtigste Tool ist eine Stirnlampe. Auf Werkzeug und Reparaturmaterial kann man als Mieter verzichten. Camper sind wahre Bastel- und Werkzeugfetischisten. Sollte man etwas brauchen, hilft sicher gern der Stellplatznachbar. An das Fachsimpeln der Camper-Community muss man sich aber erst gewöhnen!
Das restliche Equipment entspricht dem, was man für jede andere Reise auch einpacken würde.