FahrtechnikHelitack - alle Knackpunkte des Windsurf-Manövers

Manuel Vogel

 · 01.08.2023

Die Helitack - auch auf Shortboards schnell und elegant wenden
Foto: Oliver Maier
Die Helitack ist die stilvolle Alternative zur schnellen Wende – nur ohne den lästigen Gang über den Bug. Wir zeigen dir, wie es geht!

Der Wechsel der Segelseite vorne um den Mast gehört zu den absoluten Knackpunkten der normalen Wende – vor allem auf kleinen Boards. Bei der Helikopterwende, auch Helitack genannt, entfällt dieser – auch Worldcupper packen daher die gute alte Helitack auf Freestyle- und Waveboards immer mal wieder aus. Zum Üben ist leichter Wind zwischen fünf und zehn Knoten ideal. Wie bei jedem Manöver gilt: Mit einem großen Board, z.B. einem Longboard oder einem WindSUP, steigt die Erfolgsquote vor allem am Anfang deutlich. Segel mit Cambern sind zum Üben ein absolutes No-go!

Wie jede Wende ist auch die Helitack eine Drehung zum Wind hin, die durch Anluven eingeleitet wird. Das charakteristische schnelle Umschlagen des Segels am Ende verleiht dieser Wendenvariante ihren Namen. Das Manöver lässt sich grob in vier Phasen unterteilen: Anluvphase, mit dem Anluven bis in den Wind. Scheitelpunkt, in dem das Anluven in eine Abfallbewegung und die Backfahrt übergeht. Die eigentliche Backfahrt, bei der du auf der Leeseite des Segels stehst und das abschließende Segelschiften.

Oben in der Galerie erklären wir die Helitack Schritt für Schritt

Knackpunkt: Timing im Scheitelpunkt

Schnelle Wende und Helitack scheitern oft am Timing. Hat das Board vor dem Seitenwechsel, bzw. der Abfallbewegung des Segels, den Scheitelpunkt der Kurve noch nicht erreicht, kann der zweite Teil des Manövers nicht klappen. Achte deshalb darauf, das Brett in der Anluvphase komplett bis in den Wind drehen zu lassen. Dies ist der Fall, wenn die Geschwindigkeit des Boards gen Null geht und das Unterliek des Segels dein Schienbein berührt.

surf/20170510_M0A6971_bea19df4e989a22d812fec715476be73Foto: Oliver Maier

Knackpunkt: Gegendruck in Backfahrt kontrollieren

Wer das Backfahren schon mal versucht hat, kennt das Problem, vom Segel nach hinten ins Wasser gedrückt zu werden. Die Ursache ist leicht auszumachen: Drückst du mit der Segelhand ins Segel (Bild unten rechts, hinterer Arm gestreckt), gleicht dies einer Dichtholbewegung. Der Gegendruck wächst an, der Mast steigt nach oben.

Bleibt das Segel hingegen während des Backfahrens geöffnet – der Segelarm ist gebeugt und liegt nur locker auf dem Gabelbaum auf, der Mastarm ist durchgestreckt und hält den Mast auf Distanz – schwebt das Segel nahezu schwerelos auf dem Wind (Bild rechts).

Der Segelarm muss bei der Helitack gebeugt seinFoto: Oliver MaierDer Segelarm muss bei der Helitack gebeugt sein

Knackpunkt: Segelschiften

Die abschließende Rotation des Segels beendet die Backfahrt, verleiht der Helikopterwende ihren Namen und stellt den letzten Stolperstein des Manövers dar. Während der vorangegangenen Backfahrt war es wichtig, den Mast mit gestrecktem Mastarm auf Distanz zu halten, um nicht nach hinten vom Brett gedrückt zu werden. Wer sein Segel aber mit langem Mastarm rotieren/schiften lässt, landet unvermeidlich in Lee auf dem Segel:

Falsch: Beim Rotieren ist der Mastarm gestrecktFoto: Oliver MaierFalsch: Beim Rotieren ist der Mastarm gestreckt

Daher gilt: Sobald das Segel rotiert, hole den Mast wieder in die Senkrechte – der Mastarm zieht das Segel zum Körper:

Richtig: Mit gebeugtem Mastarm das Segel zu sich ziehenFoto: Oliver MaierRichtig: Mit gebeugtem Mastarm das Segel zu sich ziehen

Die Helitack im Video

Im folgenden Clip zeigen wir euch alle Knackpunkte der Helitack. Viele weitere Videos zu Manövern, dem Gleiten oder Themen rund ums Windsurf-Material findet ihr regelmäßig auf dem YouTube-Kanal von “surf” - klickt mal rein!


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