SpotguideDie besten Windsurfspots am dem Stettiner Haff

Mathias Genkel

 · 22.04.2023

Auch in Wolin gibt‘s die typischen Haff-Bedingungen: Kleiner Chop und Platz ohne Ende!
Foto: Miriam Junge
Nur zwei Stunden von Berlin entfernt liegt das Stettiner Haff. Auf dem Weg zur Touristeninsel Usedom wird es aber meist einfach rechts liegen gelassen. Für Mathias Genkel war das Grund genug, dem Binnenrevier einen Besuch abzustatten. Im großen Guide wird klar: Im Osten gibt‘s viel Neues zu entdecken!

Spots in diesem Artikel:

Hier geht es wirklich nicht mehr weiter! Wir befinden uns auf einem holprigen Feldweg inmitten einer sumpfigen Graslandschaft. Das Navi hatte bei der Routenplanung lapidar vermeldet, dass die Strecke „unbefestigte Straßen“ enthalten kann. Doch das ist hier eine ganz neue Dimension! Ich steige aus dem Auto und laufe die Strecke entlang, um zu sehen wie es weitergeht. Wenden in 20 Zügen wird daraus. Immer wieder schauen wir, ob der Untergrund das Fahrzeug trägt. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es geschafft. Nun heißt es, wieder zurück und den großen Umweg über die Landstraße nehmen, um nach Wolin zu kommen, denn da wollten wir eigentlich hin.

Man könnte auch dort rausgehen, wo man die Spots auswendig kennt. Aber das hier ist das Leben! Wie sehr habe ich diese Mini-Abenteuer in diesen schwierigen Zeiten vermisst. Zugegeben, der Blick über den persönlichen Tellerrand ist manchmal mit Aufwand und ungewollten Überraschungen verbunden. Doch erlebt man auf solchen Trips oft unvergessliche Dinge – so wie hier am Haff. Das Haff liegt geografisch etwas abseits und wurde deshalb von mir bisher stiefmütterlich vernachlässigt.

Wir fuhren zunächst nach Usedom, um hier notfalls auf andere Spots ausweichen zu können – nur, falls das Haff ein Flop werden sollte. Der erste Spot, den ich am Stettiner Haff ansteuerte, war das abgelegene Dörfchen Kamminke. Kurz vor der polnischen Grenze gelegen, ragt hier eine kleine Landzunge in das Haff und bietet so freien Wind für verschiedene Windrichtungen. Auffällig war, dass es hier Buhnen gab. Sollte sich auf dem Haff eine so starke Welle aufbauen, dass man den Strand manchmal vor ihr schützen muss?

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Bizarre Kontraste am Stettiner Haff

Das Stettiner Haff ist anders als alle Windsurfspots, die ich bisher angesteuert habe. Da sind diese bizarren Kontraste zwischen der Weite der Sumpflandschaft des Oderdeltas und der Stille der Natur auf der einen Seite. Aber auch die lauten polnischen Volksfeste, die selbst in den entlegensten Orten schrill gefeiert werden. Da sind die modernen Hochhäuser der Studentenstadt Stettin und ein paar Straßen weiter alte, zerfallene Gebäude, die wahrhaftig noch aus der Kriegszeit zu stammen scheinen. Da hat man so belebte Ostseebäder wie Swinemünde, aber auch so abgelegene Oasen der Ruhe wie Czarnocin.

Am Haff selbst fanden sich hin und wieder einzelne Mitstreiter, aber so eine richtige Surfszene konnte man hier nicht entdecken. Nun ja, wir haben das Haff jedenfalls mehrmals umrundet. Auf der Suche nach Abenteuer oder etwas ganz Neuem? Ich weiß es nicht. Ein paar Meter stehtiefes Wasser, dann viel brauner Chop, vielleicht etwas wie am Neusiedler See, nur höher, dazu sehr warmes Wasser und kaum Seegras. Das vergleichsweise flache Haff erwärmt sich bereits im Frühjahr sehr schnell und die hohe Wassertemperatur wird im Sommer zum echten Problem für Flora und Fauna. Schon bei unseren Trips im Frühjahr war das Wasser angenehm warm und bei den Sessions machte sich fast schon Sommerfeeling breit.

Stettiner Haff - Ein Windsurf-Revier für die ganze Familie

Für wen ist das Stettiner Haff also als Urlaubsdestination oder Wochenendtrip geeignet? Es ist definitiv ein Revier, bei dem die ganze Familie auf ihre Kosten kommt. Denn die meist sehr wassernahen Campingplätze bieten perfekte Voraussetzungen für einen gelungenen Surfurlaub. Nach der Session den Grill anzuschmeißen oder zu picknicken – das funktioniert hier wirklich gut. Des Weiteren kommen Menschen, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen, voll auf ihre Kosten.

Während sich an Usedoms Stränden die Menschenmassen drängen, bietet das Haff einen beruhigenden Kontrast. Mystisch dunkle Waldlandschaften, sumpfige Wiesen, auf denen morgens der Nebel tanzt, ein sanfter Wind, der durch das grüne Schilf streift und braune Wogen, die auf dem weiten Haff tanzen.

Der folgende Guide soll euch bei der Reise ins Unbekannte helfen und ermutigen, Neues kennenzuleren. Und sicherstellen, dass ihr euch nicht irgendwo festfahrt.


Die besten Windsurf-Spots am Stettiner Haff

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1 Mönkebude

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Wenn ihr in der Ortschaft Mönkebude der Beschilderung in Richtung des Hafens folgt, könnt ihr den Spot nicht verfehlen, geparkt wird entweder links des Yachthafens auf einer Wiese oder am Camping Strandblick. Eine Grünfläche zum Aufriggen, ein Spielplatz für die Kinder, Duschen, Toiletten und Strandkörbe – hier gibt es die passende Infrastruktur für einen entspannten Aufenthalt. Von dem Restaurant „Strandhalle Münkebude“ hat man zudem einen schönen Blick auf den Spot. Im Sommer gibt es hier viele Badegäste, so dass man sein Material besser ein paar Meter rausschiebt, bevor man aufsteigt. Mönkebude funktioniert am besten bei Nordwest bis Ostwind, wobei nördliche Winde auch etwas Chop zum Springen bieten. Bei reinem Westwind muss man recht weit rausfahren, um konstanten Wind zu bekommen, dann ist Bellini Beach die bessere Alternative. Südliche Winde sind ablandig und weniger gut geeignet, wobei Südost noch funktioniert.

2 Grambin

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Der Ostsee-Campingpark Oderhaff verfügt über einen eigenen Zugang zum Haff mit feinem Sandstrand und einer Wiese zum Auf- und Abbauen. Ähnlich wie in Mönkebude sind Winde von Nordwest über Nord bis Ostsüdost am besten. Die Bedingungen gleichen denen der anderen Spots an der Südseite des Haffs: Kleine Chops, die bei starkem Wind auch steil und hüfthoch werden können und locker für einige Jumps taugen, braunes Wasser, etwas Stehbereich bis hinter die Schilfkante. Wer also mit Familie reist und einen relaxten Cam­pingtrip erwartet, kann in Grambin sein Glück finden, da auch hier alle Annehmlichkeiten eines modernen Campingplatzes vorzufinden sind. Für die schnelle Session nach der Arbeit empfiehlt es sich eher, nach Mönkebude zu fahren.

3 Ueckermünde

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Der Hauptstrand der Stadt ist nach Nordosten ausgerichtet. Dem­entsprechend funktionieren auch hier nordwestliche bis südöstliche Winde am besten, wobei der Spot noch etwas mehr Süd verträgt als z.B. Mönkebude oder Grambin. Zwar befindet sich ein großer, zahlungspflichtiger Parkplatz direkt hinter der Promenade und sogar für Wohnmobile wurden ein paar Stellplätze geschaffen, jedoch wird es hier zur Ferienzeit oft sehr voll. Im Wasser befinden sich eng stehende Buhnen und als Windsurfer hat man es hier nicht wirklich leicht, sich einen Weg zum Wasser zu bahnen. Wer dann weiter raussurft, kann sich jedoch über entspannte Slalom- oder Bump & Jump-Sessions auf dem Haff erfreuen. Bei Westwind kommen dann nur kleine Chops an, mit nördlichem Einschlag wird daraus dann wieder jener steile Chop, den man auch bereits von anderen Spots kennt.

4 Bellini Beach

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Strandbar mit Cocktails, feiner Sandstrand und dichter Wald: Das Ambiente am Bellini Beach lädt zu Sundowner Sessions ein. Man muss jedoch einige Hundert Meter vom Spot entfernt parken, hat dafür aber einen exklusiven Zugang zum Stettiner Haff. Westwind weht sideshore und man kann so direkt von dem doch recht engen Strand hinaussurfen. Die ersten Meter sind dann zwar recht böig, draußen gibt’s dann schöne Freestyle-, Freeride-, oder Foilbedingungen. Nordwestliche bis nordöstliche Winde funktionieren ebenfalls, bringen dann aber höheren Chop mit.

5 Altwarp

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Am Ende der Welt, mit Blick auf Polen gelegen, erwarten euch hier unberührte Natur und ein paar kleine Strände für die verschiedenen Windrichtungen. Altwarp befindet sich auf einer Halbinsel. Östlich und auf der anderen Seite des Neuwarper Sees gelegen, befindet sich schon der polnische Schwesterort Neuwarp, Nowe Warpno. Die umgebende Landschaft ist so atemberaubend wie einsam. Es gibt seltene Binnendünen, dichten, tiefgrünen Wald sowie Schilf- und Moorlandschaften. Hier zu Windsurfen, fühlt sich fast schon exotisch an. Dabei kann man hier im Prinzip für jede Windrichtung einen passenden Strand finden. Die Zugänge sind allerdings nicht immer ganz einfach.

Nördlich der „Siedlung Altwarp“ befindet sich der gleichnamige Strand, der gut bei südwestlichen bis nördlichen Winden funktioniert. Weht es hingegen aus Ost, lohnt ein Ortswechsel zum unweit gelegenen Ort Altwarp, dort gibt es einen Strand mit Wohnmobilstellplatz, bei dem östliche Winde frei ankommen. Bei Ost bis Südost werden die Chops überwiegend geblockt, dreht der Wind auf Nordost kommen auch hier Kabbelwellen an, die zum Springen einladen. Schließlich gibt es im Süden der Stadt einen Spot für südliche Winde auf dem Neuwarper See, der Einstieg befindet sich im Bereich des „Resort Stettiner Haff“. Damit sind in Altwarp nahezu alle Windrichtungen fahrbar. Die Spots scheinen allesamt eher für entspanntes Cruisen oder Slalomaction gemacht, Labor-Freestylebedingungen mit spiegelglattem Wasser findet man hier weniger. Im Ort Altwarp findet man auch entsprechende Infrastruktur wie Unterkünfte und etwas Gastronomie.

6 Trzebiez

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Der Ort mit dem unaussprechbaren Namen bietet neben einem Spot auch einen kleinen Skatepark direkt am Strand. Hier befinden wir uns an der Odermündung und schon auf polnischer Seite. Das Attribut „abgelegen“ scheint auf fast alle Spots am Stettiner Haff zuzutreffen. Trzebiez stellt diesbezüglich keine Ausnahme dar. Nichtsdestotrotz ist mit spotnahem Campingplatz, Spielplatz und Ferienunterkünften einiges geboten, um es hier länger als nur für eine Session auszuhalten. Der Wind sollte aus idealerweise West-Nordwest über Nord­ost bis Südsüdost wehen. Dabei nur nicht zu weit in die Fahrrinne fahren und auf die Badegäste Rücksicht nehmen!

7 Czarnocin

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Wir erwarteten so etwas wie das Wulfen Polens und waren glücklich darüber, zwei weitere Windsurfer anzutreffen. Der Spot liegt beinahe direkt am Ende einer alten Landstraße, auf der man mit gemütlichen 60 km/h durch die Sumpflandschaft des Oderdeltas cruist. Im Ort gibt es einen Wegweiser mit „Plaza Windsurfing“. Diesem folgend, fährt man durch ein kleines Waldstück und findet schließlich ein paar kostenfreie Parkplätze, das Clubhaus eines Surfvereins und einen schönen Sandstrand vor. Idyllisches Postkartenambiente mit schönen Sonnenuntergängen über dem Haff sollten einem die vereinzelten Steine, die nah am Schilf und knapp unter der Wasser­oberfläche liegen, nicht vergessen lassen. Der Spot funktioniert bei allen westlichen Richtungen, hier weht es dann schräg auflandig bis onshore und es können bei entsprechender Windstärke durchaus veritable Chops ans Ufer rollen. Etwas ruhiger geht es bei Süd oder Nord-Nordost zu, diese Windrichtungen kommen dann sideshore am Spot an. Etwas Stehbereich versüßt hier nicht nur Aufsteigern den Aufenthalt

8 Wolin/Dzika Plaza

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Aus Czarnocin kommend dürft ihr auf keinem Fall dem Navi folgen, wenn es eine Strecke mit unbefestigten Straßen empfiehlt, die deutlich kürzer als der Umweg über die Autobahn oder die Landstraße 111 aussieht. Wir hätten hier beinahe unser Auto an den Sumpf verloren! Der letzte Kilometer zum Spot führt aber zwangsweise über einen Feldweg mit Schlaglöchern. Hier gilt es gut aufzupassen! Man kann dafür direkt am Wasser aufbauen und sogar übernachten. Am bei Kitern beliebten Spot Wolin kommt Wind aus West auflandig und frei rein, südliche und nördliche Windrichtungen wehen dann tendenziell mehr sideshore. Zudem bietet der Spot auch einen Stehbereich, der das Starten vereinfacht und dafür sorgt, dass hier meist gute Flachwasserbedingungen vorherrschen. Im nahen Ort Wolin gibt’s auch Infrastruktur und Einkaufsmöglichkeiten.

9 Kamminke

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Kurz vor der polnischen Grenze auf der Insel Usedom gelegen, bie­tet Kamminke einen nach Südwesten ausgerichteten Sandstrand, hinter dem sich eine Steilküste befindet. Im Wasser gibt es ein paar Buhnen, die nach ein paar Hundert Metern Richtung Norden aber aufhören. Bei auflandigem Südwest hat der Wind eine Anlauffläche von über 15 Kilometern und es kann fast schon Bedingungen wie auf der Ostsee geben. Gut ist auch Wind aus Süd, dieser weht nahezu sideshore von links am Spot und bietet gute Bedingungen zum Springen. Unterm Strich funktionieren hier von West-Nordwest bis Ost-Südost alle Windrichtungen. Nur wenn es aus Nordost weht, sind die Strände der Insel Usedom oder die Südseite des Stettiner Haffs die bessere Wahl.


Spot Infos Stettiner Haff

Anreise

Über die A11 und die A20 ist man aus Berlin kommend in zwei Stunden an den deutschen Spots des Stettiner Haffs. Für die polnischen Spots muss man, je nach Lage, ein bis zwei Stunden dazurechnen. Man sollte mit dem eigenen Auto, Camper oder Wohnmobil anreisen, wenn man spontan an die Spots mit dem besten Wind fahren möchte. Aufgrund der oft zahlreich vorhandenen Radwege und der schönen Natur mit viel Freiraum bieten sich jedoch auch Abenteuertrips mit Fahrrad und Anhänger an.

Wohnen & Campen

Für Wochenendtrips und auch längere Aufent­halte bieten sich die sehr modernen, famili­enfreundlichen Campingplätze auf deutscher Seite an. Meist liegen die Stellplätze unter Schatten spendenden Bäumen. Es gibt Spiel­plätze und exklusive Strandzugänge zum Haff.

  • Ein relativ zentral gelegener Ausgangspunkt mit vielen Spotoptionen ist Ueckermünde an der Südseite des Haffs. Hier bietet sich der Campingpark Oderhaff bei Grambin an (www.campingpark-oderhaff.de). Man kann theoretisch den gesamten Urlaub hier verbringen und kurze Ausflüge nach Altwarp und Mönkebude machen, um alle Windrichtungen abzudecken.
  • Die „Ferienanlage Bellin“ (www.ferien-bungalow-bellin.de) ist ebenfalls sehr zentral gelegen und bietet Bungalows und Ferienwohnungen zu guten Preisen.
  • Bei Altwarp gibt es einen Wohnmobilstellplatz in der Nähe des Fähranlegers, in Neuwarp, auf polnischer Seite, auch einen Campingplatz.
  • Weiter westlich und weniger zen­tral, dafür näher an Usedom ist der Campingplatz Strandblick in Mönkebude (www.moenkebude.de).

Wen dann das Abenteuer lockt, der fährt von Ueckermünde über Ahlbeck nach Hintersee und erreicht dann nach unzähligen Kilometern auf härtestem Kopfsteinpflaster die deutsch-polnische Grenze. Nun kann man sich entscheiden, einen Abstecher nach Neuwarp zu machen und über Trzebiez nach Stettin zu fahren. In Trzebiez gibt es viele Unterkunftsmöglichkeiten, da viele Menschen aus der Agglomeration Stettin (777.000 Einwohner) hier Urlaub machen. In Wolin und Czarnocin kann man, zumindest in der Nebensaison, problemlos wild campen. Natürlich sollte alles sauber zurückgelassen werden. Zudem wird man es z.B. mit einem Wohnmobil kaum über die holprige Sandpiste nach Wolin schaffen. Man sollte also lieber einen der offiziellen Stellplätze zur Übernachtung nutzen (z.B. Wohnmobilstellplatz Wolin).

An der Ostsee in Richtung Misdroy und auch in Swinemünde ist das Angebot an Unterkünften deutlich größer. Gerade auch in Swinemünde findet man noch gute Hotelangebote, besonders in der Nebensaison.

Wenn man sich die Entwicklung an den po­pulären Spots der westlichen Ostsee in den letzten Jahren vor Augen führt, wird deutlich, dass zunehmend reglementiert und eingeschränkt wird. Gerade der wilde, verlassenere östliche Teil des Stettiner Haffs bietet im Vergleich dazu noch viele Freiheiten und Raum zur individuellen Entfaltung und sicher auch noch weitere Spots als die im Folgenden beschriebenen.

Wind, Wetter & Neoprenempfehlungen

Am Stettiner Haff sind alle Windrichtungen fahrbar. Aufgrund seiner doch etwas besonderen Lage, sehr östlich und ziemlich südlich, kommen Tiefdruckgebiete mit westlichen Winden weniger stark an, als z.B. auf Rügen. Das kann aber durchaus von Vorteil für Anfänger und Aufsteiger sein. Östliche Winde kommen hingegen oft sehr gut durch und diese Wetterlagen können lange anhalten, vor allem im Frühjahr. Dabei bietet das Haff einen großen Vorteil gegenüber der Ostsee: Das Wasser des flachen Gewässers erwärmt sich sehr schnell und im Sommer kann man regelmäßig im Shorty surfen. Umgekehrt kühlt das Haff im Herbst und Winter aber auch schneller wieder ab. Ein guter 4/3er-Neo gehört im Frühjahr und Herbst auf jeden Fall ins Gepäck.

Surfschulen & Shops

Bei Czarnocin gibt es einen Surfclub, in Wolin einen Kiteclub. Fündig wird man auf der Insel Usedom (www.surfboxusedom.de). Die einzigen Surfshops am Haff gibt es in Stettin und Swinemünde, diese heißen www.blowmykite.com und www.kitefort.pl – zumindest Letzterer bietet auch Windsurfmaterial an.

Alternativprogramm

Westpommern lässt sich am gemütlichsten auf dem Fahrrad oder zu Fuß erkunden. Der 310 Kilometer lange Stettiner-Haff-Rundweg führt zudem direkt an einigen Surfspots vorbei. Bei Altwarp gibt es eine Binnendüne. Schiffsrundfahrten und Badeausflüge nach Usedom sind ebenso Flautenprogramm wie ein Städtetrip nach Stettin. Auf dem Haff dem Sonnenuntergang entgegen zu SUPen ist ebenso möglich wie eine Runde auf der Skaterbahn in Trzebiez.

Gut zu wissen

Da das Wasser des Stettiner Haffs braun ist und deshalb kaum Sonnenlicht durchlässt, ist das Algenwachstum vermindert. Trotzdem sollte im Sommer für den Notfall eine Seegrasfinne mitnehmen. Mit Glück findet man aber hier einige der wenigen Spots in Ostseenähe vor, an denen man im Sommer keine Seegrasplage hat.

Local-Tipp: Wählt für eure Sessions am Haff idealerweise Spots, an denen der Wind auflandig bzw. schräg auflandig kommt. Im Umkreis gibt es viele Wälder und nur so kann sich der Wind nur über dem freien Haff gut entfalten.


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