Spot Guide OstseeDie besten Windsurf-Spots an der Eckernförder Bucht

Manuel Vogel

 · 01.09.2023

Gröhnwohld bei leichtem Westwind
Foto: Oliver Maier
Mit die besten Windstatistiken im Ostseeraum hat die Eckernförder Bucht. Dank ihrer Ausrichtung zieht es bei West- als auch Ostwind richtig durch: Zehn Spots mit Flachwasser, Bump & Jump und kerniger Brandung vor.

Spots in diesem Artikel:

17 Kilometer weit schneidet die Eckernförder Bucht ins Landesinnere­ Schleswig-Holsteins ein – unterm Strich macht das über 40 Kilometer Küstenlänge in bester Lage.

Das 23.000 Einwohner-Städtchen Eckernförde liegt am Westende der Förde und ist nicht nur aufgrund seines kilometerlangen Sandstrandes eine Reise wert. Am alten Hafen liegen die kleinen Boote der Ostsee­fischer, hier gibt’s das Fischbrötchen teilweise noch direkt vom Kutter auf die Hand und in den kleinen Werften werden heute die schicken Holzsegler der zahlungskräftigen Kundschaft wieder flott gemacht. Wer mit offenen Augen an der Kaimauer entlangschlendert, entdeckt auch die Spuren der katastrophalen Sturmflut, die 1872 die Ostseeküste heimsuchte und besonders in Eckernförde große Schäden anrichtete. Damals wurde fast das gesamte Stadtgebiet meterhoch überflutet, und auch die alte Holzbrücke am Hafen wurde komplett weggerissen – hier informiert heute eine Infotafel über dieses Jahrtausendereignis.

Ereignisreich für Windsurfer ist in den meisten Fällen ein Ausflug an das abwechslungsreiche Südufer der Eckernförder Bucht. Örtchen wie Stohl oder Dänisch-Nienhof lassen vor allem die Herzen von Wavefans höher schlagen – bei starkem Ostwind rollen hier amtliche Wellen ans Ufer und nagen teilweise heftig an den Steilküsten. Die Strände hier sind dementsprechend gespickt mit fußballgroßen Findlingen, welche die Gletscher der letzten Eiszeit hier vor rund 12.000 Jahren abgelagert haben und die nun aus den bröckelnden Kliffs auf den Strand purzeln.

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Perfekt für Camping und Windsurfen

Mit jedem Kilometer weiter Richtung Westen flacht sich die Küste zunehmend ab, die Strände werden breiter und vorgelagerte Sandbänke bieten vielerorts Schutz vor der Dünung, welche bei Ostwind in die Förde gedrückt wird. Auch wenn die Eckernförder Bucht natürlich touristisch erschlossen wurde, so hat sich die Region ihren ursprüng­lichen Charme glücklicherweise weitgehend bewahrt. Große Bettenburgen und All-inclusive-Hotels findet man hier nicht, abseits von Eckernförde verteilen sich die Unterkünfte auf kleine Ferienorte wie Schwedeneck, Noer oder Waabs sowie zahlreiche Campingplätze, die teilweise in unmittelbarer Spotnähe liegen. Wie in vielen Regionen an der Ostsee gilt: Wer die maximale Windausbeute haben möchte, sollte mobil sein. Wer seinen Camper hingegen möglichst wenig bewegen will, quartiert sich idealerweise auf einem Campingplatz am Südufer ein – Spots wie Surendorf, Lindhöft oder Grönwohld haben eindeutig das größte Windfenster und bieten sowohl bei West- als auch bei Ostwind gute Surfbedingungen. Nicht ohne Grund sieht man hier auch regelmäßig Slalom-, Freestyle- und Foil-Cracks, die sich in Form für die nächste Regattasaison bringen. Ein weiteres Plus: Vorgelagerte Sandbänke blocken an besagten Spots die Wellen etwas ab, wodurch auch Aufsteiger im Uferbereich sicher ihren Spaß haben können.

Und am Nordufer der Eckernförder Bucht? Auch wenn sich hier die Spots nicht wie an der Perlenkette aufreihen, ist auch dieser Küstenabschnitt einen Besuch wert. Sei es nur, um rund um Waabs an windlosen Tagen eine Wanderung entlang der schönen Steilküste zu machen, oder bei zünftigem Nordostwind dem Spot Langholz einen Besuch abzustatten.

Die Windsurf-Spots an der Eckernförder Bucht

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1 Stohl

Am östlichen Ende der Eckernförder Bucht befindet sich der Wavespot Stohl. Der kleine Parkplatz befindet sich etwa 600 Meter vom Wasser entfernt, man trägt sein Material durch ein kleines Wäldchen und über eine Holztreppe die Steilküste hinunter. Lohn für die Mühen ist ein wenig frequentierter Spot, der vor allem bei Wind aus Südost bis Ost einen Besuch wert ist. Dann bläst es hier schräg auflandig von rechts, je nach Windstärke entstehen dann Wellen zwischen knie- und kopfhoch, die an einer vorgelagerten Sandbank überraschend kraftvoll brechen und auch ambitionierte Waver glücklich machen. Bei Südost wird es selten höher als hüfthoch, Ostwind kann aber auch größere Walzen he­ranschieben. Die Bedingungen werden bei OSO bis Ost aufgrund des spürbaren Luvstaus, Shorebreak, Strömung und einiger Steine im Einstiegsbereich durchaus fordernd. Wird der Wind zu auflandig, lohnt eine Wei­terfahrt nach Dänisch-Nienhof.

surf/image_ef52b7d43951039a3885b88eb9800cf8Leon Jamaer im Wintersturm bei StohlFoto: Franziska DooseLeon Jamaer im Wintersturm bei Stohl

2 Dänisch-Nienhof

In Dänisch-Nienhof gibt’s mehrere Parkplätze, die aber allesamt einen kleinen Fußmarsch zum Strand erfordern. Hier nach einer Session die Nacht zu verbringen oder bei vollem Parkplatz im Halteverbot am Wegesrand zu stehen, ist keine gute Idee – es wird streng kontrolliert und konsequent abkassiert. Durch ein Wäldchen erreicht man den Strand zu Fuß in wenigen Minuten. Die besten Wavebedingungen gibt’s hier bei Ost bis Ost-Nordost, dieser weht sideshore von rechts und schaufelt schöne Wellen mit meist ein bis zwei Metern Höhe an den Strand, die in Ufernähe sauber zum Abreiten brechen. Weiter draußen beginnen die Wellen bei entsprechender Windstärke auch über der vorgelagerten Sandbank zu laufen, wodurch Dänisch-Nienhof ein schöner Kombispot zum Springen und Abreiten sein kann. Auch hier können im Uferbereich einige Findlinge im Wasser liegen und die Strömung ist spürbar. Wird’s am Hauptspot zu voll, kann man gut einige Schläge nach Luv aufkreuzen und an der Sandbank entspannt seine Turns ziehen. Westwind geht auch, aber es gibt ehrlich gesagt bessere Spots für diese Windrichtung.

surf/image_ada532dd51d043cbb1a4841e65dee23aDänisch-Nienhof bietet auch Rampen zum SpringenFoto: Oliver MaierDänisch-Nienhof bietet auch Rampen zum Springen

3 Surendorf

In Surendorf schlägt das Herz der Wassersportszene in der Eckernförder Bucht. Das liegt daran, dass hier Wohnmöglichkeiten, Campingplatz, Badestrand und eine Surfschule (Nordwind Wassersport) vorhanden sind. Geparkt werden kann kostenpflichtig direkt neben dem Campingplatz Schwedeneck, wird es voll, muss man auch hier sein Material ein Stück weit schleppen. Während der Ferienzeit sind viele Badegäste am Strand, bitte beachtet die entsprechenden Zonen und fragt im Zweifel an der Surfschule nach. Aufgrund der West-Ost-Ausrichtung ergibt sich ein breites Windfenster von West-Südwest über Nord bis Ost-Nordost. Westliche Richtungen wehen von links und bieten entspannte Foil-, Freeride- oder Freestylebedingungen mit kleinen Chops. Die vorgelagerten Sandbänke sind, je nach Windrichtung, teilweise auch flach, mit Foil oder langer Finne ist mitunter Vorsicht geboten. Welliger wird es bei Nordostwind, dann brechen an den Sandbänken sogar moderate Brandungswellen, die zum Springen einladen, aber nicht annähernd die Qualität anderer Spots der Region bieten. Frühsommerlicher Ostwind wird auch hier oft thermisch verstärkt, Nordwind kommt hingegen auflandig und ist nicht der Top-Tipp.

surf/image_169d013e7db384336a84afba7c2e7820SuhrendorfSuhrendorf

4 Grönwohld

Entspannter als in Surendorf geht es normalerweise in Grönwohld zu. Geparkt werden kann am Ende der „Krons­hörn” spotnah direkt am Campingplatz, auch hier befindet sich mit Wassersport Schwedeneck eine Surfschule vor Ort. Die besten Bedingungen gibt es hier bei Ost bis Nordost, vor allem im Frühsommer wird der Wind dann thermisch verstärkt und aus einer Sechs-Knoten-Vorhersage im Nu passabler Gleitwind. Der Einstieg erfolgt über einen schönen und flachen Sandstrand, im Uferbereich können auch einige Steine liegen. Ost- und Westwinde wehen sideshore, die ersten 150 Meter ist das Wasser stehtief und nach außen bilden flache Sandbänke einen natürlichen Riegel, der Aufsteiger und Kinder vorm Abtreiben schützt, Foilsurfer aber dazu zwingt, das Material ein Stück weit nach draußen zu schieben, um stressfrei starten zu können. Weiter draußen erwarten einen dann typische Flachwasser- bis Bump & Jump-Bedingungen, die Freeridern, Freestylern und Slalompiloten viel Freude bereiten.

surf/image_2b8e9ac548b156437ff7fd8f5e67d8cfFlachwassertraum GröhnwohldFoto: Oliver MaierFlachwassertraum Gröhnwohld

5 Noer

Ein ähnliches Set-up wie im nahen Grönwohld erwartet einen auch zwei Kilometer weiter westlich in Noer: Campingplatz am Spot, Sandstrand mit einigen Steinen und ein etwas kleinerer Stehbe­reich in Ufernähe lassen diesen Spot durchaus attraktiv erscheinen. Der Strand verläuft hier allerdings etwas mehr SW-NO orientiert, am besten funktioniert Noer bei West- und Nordostwind. Auch hier gibt’s einige Findlinge im Uferbereich und, je nach Windstärke, schöne Flachwasser- bis Bump & Jump-Bedingungen rechts der Steilküste.

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6 Lindhöft

Einer der beliebtesten Spots der Region ist Lindhöft, hier tummeln sich bei guter Vorhersage viele Slalom- und Freestyle-Cracks aus der nationalen Regattaszene. Auch in Lindhöft hat sich die Parksituation aufgrund einiger schwarzer Schafe in den letzten Jahren nicht gerade verbessert. Der Zugang zum kostenpflichtigen Parkplatz am Strand ist mit einer Höhenbeschränkung versehen (2,00 Meter), darüber hinaus gibt es nur wenige Parkplätze, die am Wochenende oder zur Ferienzeit schnell belegt sind. Während der Badesaison steigt man rechts und links der Badezone ein, der Zugang ins Wasser erfolgt über einen Strand aus Sand und gröberen Stei­nen. Die ersten 50 bis 100 Meter sind stehtief, auch hier liegt vorgelagert eine flache Sandbank, die Aufsteigern Sicherheit bietet, überengagierte Slalom- und Foilpilo­ten aber auch mal ausbremsen kann. Weiter draußen wird es dann tief, einzig die markierte Fahrrinne sollte man etwas im Auge behalten. Bei West bleibt es hier bei kleinen Chops, starker Ostwind kann eine nette Dünungswelle in die Bucht schieben, die zum Springen einlädt. Stichwort Ostwind: Vor allem im Frühsommer wird bei sonnigem Wetter Ostwind thermisch verstärkt, sagen Windfinder & Co einige Knoten Ostwind an, ist die Chance auf satten Gleitwind sehr groß. Toiletten, Kiosk/Imbiss und Campingplatz gibt’s direkt am Spot.

surf/image_9d3bcb353290946b6fe8ee71b413e8aeLindhöftLindhöft

7 Eckernförde Südstrand

Eckernförde kann mit einem veritablen Stadtstrand glänzen, der sich von der City mehrere Kilometer in südlicher Richtung erstreckt. Wer hier aufs Wasser will, sollte dies am Südstrand zwischen Mole und dem Restaurant „Treibgut“ tun, hier gibt’s auch Parkplätze. Zur Ferienzeit ist der Strand oft stark frequentiert, die ausgewiesenen Badezonen sollte man dann meiden. Ost- bis Nordostwind wird hier, schönes Wetter vorausgesetzt, thermisch deutlich verstärkt und weil der Wind lange übers Wasser wehen kann, schiebt es mitunter auch Brandungswellen in die Bucht. Einziges Manko: Wind und Welle laufen hier direkt in die gleiche Richtung, weshalb sich das Waveerlebnis auf Backsideritte und kleine Jumps beschränkt. Dreht der Wind aus Ost-Nordost richtig auf (>25 Knoten) wird der Spot zunehmend mühsam und die Welle sowie Shorebreak fordernd – Langholz, Dänisch-Nienhof oder Surendorf sind dann entspannter zu surfen.

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8 Langholz

Nicht wenige bezeichnen Langholz als den besten Wavespot der Eckernförder Bucht. Das stimmt, sofern die Rahmenbedingungen passen. Und diesbezüglich ist Langholz durchaus eine Diva. Ideal ist ein Windwinkel von 45 bis 60 Grad (NO-ONO), dann kommt der Wind leicht sideonshore von links am Strand an. Ein paar Grad mehr Nord ziehen dem Wind im Uferbereich den Stecker, ein paar Grad mehr Ost und man bekommt beim Abreiten und Springen kaum noch einen ordentlichen Winkel. Wenn alles passt und es mit über 20 Knoten weht, läuft Langholz aber zu Top-Form auf. Parken kann man hier am Spot, der Shorebreak ist an den meisten Tagen moderat und die Welle bricht kraftvoll auf einer vorgelagerten Sandbank. Wellenhöhen von ein bis zwei Metern sind die Regel, weil die Welle hier aber Kraft hat, kann man hier die Cracks auch regelmäßig bei 360ern und radikalen Wellenritten be­obachten. Vorsicht ist nur vor den kleinen Stummelmolen im Uferbereich geboten, Shorebreak und spürbare Strömung setzen etwas Waveerfahrung voraus. Wie überall gilt: Zum Übernach­ten einen offiziellen Stellplatz aufsuchen, z.B. den wenige Hundert Meter in Lee gelegenen Campingplatz. Von hier kann man theoretisch so­gar direkt starten und mit wenigen Schlägen zum Spot hochkreuzen. Auch bei Süd- bis Südwest kann man in Langholz aufs Wasser – dann weht es von rechts, bei unkomplizierten Bump & Jump-Bedingungen.

surf/image_8bb404c3067d678d24fc4cd10007db1dLangholzFoto: Oliver MaierLangholz

9 Klein Waabs

Wenn der Wind im benachbarten Langholz ein paar Grad zu nördlich weht und eine lästige Windabdeckung im Uferbereich entstehen lässt, kann Klein Waabs aufgrund der besseren Ausrichtung eine Alternative sein. Der Strand ist hier eine Mischung aus Sand und Stei­nen, im Uferbereich ist Vorsicht vor den Stummelmolen und einigen Findlingen im Wasser geboten. Weil der Untergrund hier recht steil abfällt, bildet sich schnell ein kleiner, aber kerniger Shorebreak. Bei moderaten Windstärken (<25 Knoten) bleibt einem zum Abreiten nur der Shorebreak, was aber schnell auf den Steinen enden kann und eher eine Sache für Cracks ist. Weiter draußen gibt’s dann Dünungs-
welle, die an starken Tagen auch mal kopfhoch werden kann und sich mitunter auf einer recht tief liegenden Sandbank in Form steiler Sprungrampen aufstellt. Geparkt werden kann hier direkt am Spot hinter der DLRG-Station. Meist ist hier wenig los auf dem Wasser – vermutlich liegt es daran, dass entweder Langholz oder Damp oft die besseren Bedingungen bieten.

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10 Wittensee

Wer fährt schon ans Meer, um dann auf einem kleinen Binnensee zu surfen? Ziemlich viele, denn der rund zehn Kilometer von Eckernförde entfernte Wittensee ist vor allem für südwestliche Windrichtungen eine richtig gute Alternative, da diese in der Eckernförder Bucht nicht wirklich frei ankommen. Aufs Wasser geht man am besten am Nordostende des Sees, unweit östlich von Groß Witten-
see im Bereich der Habyer Straße („Badestelle Hoheluft“). Parkplät­ze gibt’s direkt an der Straße, von dort geht’s einige Stufen hinab zur kleinen Aufriggwiese. Südwestwind ist ideal, dieser kommt sideonshore von links, weht frei über den rund fünf Kilometer langen See und bietet je nach Windstärke Top-Bedingungen zum Freeriden, Foilen, Freestylen und Slalomheizen. Wenn es richtig stürmt, baut sich im flachen Uferbereich sogar eine kleine Welle auf, die für Sprünge taugt. Ansonsten gibt’s hier am Spot keinerlei Infrastruktur, nur Wald & Natur.

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Eckernförder Bucht – allgemeine Infos

Anreise

Die Eckernförder Bucht ist über die Autobahn 7 in rund 1:15 Stunden von Hamburg aus erreichbar. Empfehlenswert ist in jedem Fall die Anreise mit dem Womo oder Campingbus, da man vor Ort mobil sein sollte, wenn man die persönliche Windausbeute maximieren möchte.

Wohnen & Campen

Die Region bietet eine Vielzahl von Übernachtungs­möglichkeiten, von Hotels, Ferienwohnungen bis hin zu spotnahen Campingplätzen ist alles dabei. Es ist relativ egal, ob man sich am Nord- oder Südufer der Bucht einmietet, denn beide Ufer sind ähnlich ausgerichtet und decken dadurch ähnliche Windrichtungen ab. Insgesamt bietet das Südufer aber etwas mehr Spotoptionen. Wer möglichst wenig Zeit im Auto verbringen möchte und kurze Wege favorisiert, sollte sich im Bereich Surendorf bis Noer positionieren, hier gibt’s mit den besten Wind, ufernahe Stehbereiche, ansässige Surfschulen und Unterkünfte in fußläufiger Entfernung. Wer mit dem Surfbus oder Camper anreist, wird eindringlich gebeten, die offiziellen Camping- und Stellplätze aufzusuchen. Bereits im Corona-Sommer 2020 war die Situation an manchen Spots teilweise chaotisch, aufgrund von Wildcampern und zugeparkten Zufahrtsstraßen wurden teilweise Spots gesperrt. Auch für den Sommer 2021 wird ein hohes Besucheraufkommen erwartet, bitte haltet euch an die Regeln: Müll mitnehmen, nicht Wildcampen und im Notfall einen weniger stark frequentierten Spot aufsuchen – die Auswahl ist zum Glück groß.

Hier eine Auswahl von Campingplätzen in Spotnähe:

Brandungsspot Langholz – ideal ist hier NordostwindFoto: Oliver MaierBrandungsspot Langholz – ideal ist hier Nordostwind

Wind, Wetter & Neoprenempfehlungen

Der große Vorteil der Eckernförder Bucht ist, dass sie aufgrund ihrer West-Ost-Ausrichtung sowohl bei Tiefdrucklagen mit westlichen Winden, als auch während Ostwindphasen bestens belüftet wird. Westwinde können in Norddeutschland ganzjährig auftreten und bringen oft wechselhaftes Wetter mit. Im Hochsommer liegt die Wassertemperatur der Ostsee meist zwischen 18 und 20 Grad, ein langer 4/3er-Neo sollte bei einem längeren Trip in den Norden also mindestens im Gepäck sein. Im Frühjahr und Herbst sind Schuhe und mitunter auch eine Haube empfehlenswert. Die besten Bedingungen gibt’s in der Eckernförder Bucht aber bei östlichen Windrichtungen. Vor allem im Frühjahr etablieren sich oft wochenlange Ostphasen, in denen der Wind bei sonnigem Wetter durch thermische Effekte deutlich verstärkt wird. Hinzu kommt die Trichterwirkung der Bucht, die den Wind zusätzlich beschleunigt – dies führt dazu, dass aus einer Vorhersage mit acht Knoten Ostwind schnell ein Tag mit 15 bis 20 Knoten wird. Generell gilt: Westwind weht im östlichen Teil der Bucht meist konstanter und stärker, Ostwind verstärkt sich umso mehr, je weiter westlich man sich innerhalb der Bucht orientiert – vor allem an Tagen mit grenzwertiger Vorhersage kann dies den Unterschied machen.

An vielen Spots liegen auch einige Steine im Wasser – Schuhe sind generell kein Fehler.

Wellen & Gezeiten

Die Gezeiten spielen an der Ostseeküste kaum eine Rolle. Allerdings hat die vorherrschende Windrichtung Einfluss auf den Wasserstand. Weht es stark und anhaltend aus West, drückt es das Wasser aus der Förde und die Sandbänke liegen teilweise sehr flach. Umgekehrt ist der Wasserstand bei starkem Ostwind schnell mal um 50 Zentimeter höher. Generell sollte man an Spots wie Surendorf, Grönwohld oder Lindhöft jeden Tag aufs Neue die Wassertiefe auf der Sandbank kurz checken, bevor man mit Vollgas darüber hinweg surft. Wellen entstehen in der Eckernförder Bucht ausschließlich bei Windrichtungen aus Nordost bis Ost. Sobald es auf der Ostsee mit mehr als 20 Knoten weht, kommen Spots wie Langholz, Stohl oder Dänisch-Nienhof in Wallung, je nach Windstärke gibt es dort dann Brandungswellen von knie- bis maximal logohoch. Das Gute: An Tagen mit Starkwind aus Ost findet man auf Wunsch auch immer geschützte Spots ohne Brandung.

Lindhöft in der Eckernförder BuchtFoto: Oliver MaierLindhöft in der Eckernförder Bucht

Surfschulen & Shops

Vor allem am Südufer der Eckernförder Bucht gibt’s Surfschulen, die mit aktuellem Material ausgestattet sind und Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene anbieten. Diese sind:

Wer Ersatzmaterial benötigt, bekommt dieses im rund 25 Kilometer entfernten Kiel – vermutlich die Stadt mit der höchsten Dichte an Surfshops und Segelmachereien in Deutschland.

Surfshops & Sail Repair

Suhrendorf mit OstseestrandFoto: Oliver MaierSuhrendorf mit Ostseestrand

Alternativprogramm

Der nette Hafen der 23.000-Einwohner-Stadt Eckernförde lädt zum Flanieren ein, hier gibt’s das Fischbrötchen teilweise noch frisch vom Kutter. Südlich der Innenstadt erstreckt sich der Stadtstrand, im Sommer ist hier richtig was los. Bei schlechtem Wetter macht ein Besuch des kleinen Meerwasser-Wellenbades (www.meerwasser-wellenbad.de) oder der Bonbon-Fabrik (www.bonbonkocherei.de) Sinn. Wer lieber draußen aktiv ist, kann sich im Hochseilgarten der Stadt austoben (www.hochseilgarten-eckernfoerde.de) oder entlang der Steilküste und rund ums Windebyer Noor nette Wanderungen unternehmen.

Gut zu wissen

Wie an fast allen Ostseepots ist auch hier Seegras zwischen Juli und Oktober ein großes Thema. Entsprechende Finnen sollten unbedingt ins Gepäck!


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