30-35 Knoten Wind sorgten für Top-Bedingungen zum Auftakt des World Cups auf Fuerteventura. Die komplette Single Elimination der Damen konnte am ersten Tag durchgezogen werden, bei den Herren ist die erste Runde durch.
Sarah-Quita Offringa erzielte in ihrem ersten Heat mit 28,5 Punkten die höchste Punktzahl des Events bislang und zeigte dadurch allen Konkurrentinnen, dass sie in ihrer gewohnten Form ist. Im Finale unterliefen ihr dann aber einige untypische Fehler, und ein paar Minuten vor Schluss brauchte die Arubanerin immer noch einen Porttack-Move, um ihr Punktekonto zu füllen. Am Ende konnte Offringa einen Vorwärtsloop landen, durch den sie das Finale gegen Oda Brødholt mit nur 0,4 Punkten Vorsprung gewann. Mit dem Sieg in der Single Elimination steht die Windsurf-Queen aus Aruba kurz vor ihrem unglaublichen 15. Freestyle-Weltmeistertitel, und wenn ihr jemand diesen streitig machen will, muss er sie jetzt zweimal in der Double Elimination schlagen.
Lisa Kloster auf Podiums-Kurs
Für Oda Brødholt ist der zweite Platz jedoch ebenfalls ein Erfolg, dank einer soliden Leistung bei schwierigen Bedingungen. Die Norwegerin hatte das gleiche Kunststück bereits in der vergangenen Saison vollbracht, und wird entschlossen sein, es auch dieses Mal zu schaffen. Brødholt konnte sich im Halbfinale gegen Maaike Huvermann durchsetzen, nachdem sie eine Kombination aus Shuvit Spocks, Burners und Skopus gelandet hatte.
Lisa Kloster hat mit ihrem vierten Platz 2023 schon bewiesen, dass sie in der Lage ist, in die Spitzengruppe vorzustoßen. Genau das konnte die 24-Jährige gestern tun, als sie sich einen fantastischen dritten Platz in der Single Elimination sicherte. Im Halbfinale gegen Offringa zeigte Kloster nicht ihre beste Leistung, aber im B-Finale gegen Huvermann passte alles zusammen und sie gewann mit 0,7 Punkten Vorsprung. Für Huvermann sicherlich kein idealer Auftakt in das Event, aber die 26-Jährige aus den Niederlanden kann sich damit trösten, dass sie im letzten Jahr ebenfalls keinen guten Start hatte und sich in der Double Elimination schnell auf den zweiten Platz verbesserte.
Frühes Aus bei Gollito-Comeback, Niclas Nebelung in Top-Form
Im ersten Heat der Herren setzte sich Sam Esteve souverän gegen Nigel Hart durch, während der neunfache Weltmeister Jose “Gollito” Estredo mit Steven Van Broeckhoven ein hartes Los erwischte. Am Ende war es Van Broeckhoven, der den Sieg für sich beanspruchte. Für Gollito, der mit Material von We One und GunSails am Start ist, steht ein langer Weg durch die Double Elimination an.
In Heat 2 zeigte sich Niclas Nebelung in beeindruckender Form, als der 26-jährige Deutsche den zweithöchsten Punktestand des Tages erzielte und Robin Van Linden besiegte. Jacopo Testa brauchte einen magischen Moment, um sich gegen Davy Scheffers durchzusetzen. Kurz vor Heat-Ende gelang dem Italiener ein wahnsinniger Spock-into-Kabikuchi, der wohl der beste Move des Tages war, um sich ins Achtelfinale zu befördern.
Balz Müller zeigte sich in seinem ersten Heat nicht von seiner besten Seite, aber er hatte immer noch genug in der Trickkiste, um an Lucas Nebelung vorbeizuziehen. Auf der anderen Seite von Heat 3 konnte Amado Vrieswijk Yarden Meir besiegen und sich ebenfalls einen Platz in der nächsten Runde sichern. Der amtierende U20-Freestyle-Weltmeister Takumi Moriya legte einen souveränen Start hin und beendete die Hoffnungen von Bodhi Kempen, während auf der anderen Seite Adrien Bosson einen selbstbewussten Start hinlegte und Sebastian Gux bei seinem Debüt eine Niederlage verpasste.
Lennart Neubauer mit dem besten Heat des Tages
In Heat 5 holte Lennart Neubauer mit 39,5 Punkten gleich mal die höchste Punktzahl des Tages und zeigte allen, dass mit ihm zu rechnen ist. Neubauer war der einzige Fahrer, der einen Shifty landete, während er auch exzellente Combos wie einen Spock into Kono und einen Double Burner zeigte. Im A-Panel setzte sich Takuma Sugi gegen Tigo Kort durch. In Heat 6 konnte sich das französische Duo Nicolas Akgazciyan und Antony Ruenes, die hier im letzten Jahr den dritten Platz belegten, gegen Nicolo Di Marco und Tim Gerdes durchsetzen und sicher ins Achtelfinale einziehen.
Heat 7b sah ein extrem enges Bonaire-Derby zwischen Youp Schmit und Kiri Thode, der sein Comeback feierte. Den größten Teil des Heats war der Abstand hauchdünn, aber Schmit konnte einen Kabikuchi und einen Doppel-Culo landen, um die Oberhand zu gewinnen um am Ende weiterzukommen. Auf der A-Seite des Panels konnte Antoine Albert die Hoffnungen von Manolis Chrysopoulous beenden.
Der Start des Events hätte für George Grisley nicht viel schlechter laufen können, denn in der ersten Minute seines Laufs gegen Nil Bacon riss dem Briten bei einer Ponch-Drehung die hintere Fußschlaufe, was ihm wenig bis gar keine Hoffnung auf ein Weiterkommen ließ... Das führte dazu, dass Bacon einen Großteil des Laufs alleine fuhr, so dass der Andorraner natürlich weiterkam. Im letzten Durchgang des Tages machte der amtierende Weltmeister Yentel Caers keine Fehler gegen Kango Iketeru. Der 29-Jährige zeigte ein starkes Repertoire an Manövern, mit einem doppelten Air Culo und einem Air Kabikuchi als Highlights.
Für den heutigen Freitag ist etwas weniger Wind angekündigt, aber es sollte immer noch mehr als windig genug sein, um weitere Freestyle-Heats zu fahren.