Vor einigen Jahren saß ich mit ein paar Kieler Freunden an einem Strand auf Südsardinien. Es war Februar, Norddeutschland war fest im Griff des Winters und wir genossen in Chia die ersten Sonnenstrahlen und Wellenritte des Jahres. Einige Tage zuvor hatten wir uns die Frage aller Fragen gestellt: Wie setze ich die schwarze Null auf dem Konto möglichst sinnvoll in Wind- und Wellentage um?
Kapstadt? Utopisch! Tarifa? Eine endlose Autofahrt! Bretagne? Da liegt Schnee! Kroatien? Vergiss es! Da gibt es zwar im Winter viel Wind und erträgliche Temperaturen, aber Brandung: absolute Fehlanzeige! Diese Worte kamen damals aus meinem Mund. Ich glaubte zu wissen wovon ich sprach…
27 Jahre zuvor hatte mein Vater das Windsurfen gelernt. Ein Jahr später, ich war gerade geboren worden, kündigte er seinen Job in Deutschland, um auf der kroatischen Insel Losinj eine Windsurfschule zu eröffnen. Es herrschte Goldgräberstimmung im Windsurfbusiness. Die Surfstation gibt es noch heute. Seitdem verging kein Jahr in dem ich nicht einige Wochen vor Ort war, um dort während der Schul- oder Semesterferien als Surflehrer zu arbeiten.
An besagtem Tag auf Sardinien gesellten sich noch zwei slowenische Surfer zu uns, die sich hauptsächlich dadurch auszeichneten, maßlos zu übertreiben (die netten Zwei-Meter-Wellen der Vortage waren demnach “mindestens masthoch”). Als sie uns abschließend noch erzählten, dass es auf der kroatischen Insel Losinj möglicherweise einen waschechten Wavespot geben solle, konnte ich mir das Lachen nur schwer verkneifen. Ich glaubte kein Wort. Nach 27 Jahren vor Ort kennt man schließlich jeden Fleck! Der Gedanke, drei Kilometer entfernt seines zweiten Zuhauses einen unbekannten Spot zu finden, erschien äußerst abwegig – und trotzdem faszinierend.
Diese Spots findet ihr unten im PDF-Download:
1. Martiniscica
2. Mali Losinj / Cikat
3. Osor
4. Kurille
5. Preluk-Volosko
6. Punat
7. Premantura-Medulin