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Der Norden Sardiniens gehört zu den beliebtesten Surfregionen Europas – und das aus gutem Grund. Wenn in Mitteleuropa noch Skisaison ist, steht die knapp 270 Kilometer lange Insel bereits in voller Blüte. Nicht selten erreichen die Temperaturen im Frühling tagsüber bereits die 20-Grad-Marke. Darüber hinaus sorgt in der Gegend rund um die Wassersport-Hochburg Porto Pollo die Nähe zur Insel Korsika für eine beeindruckende Windstatistik – sowohl westliche als auch östliche Winde werden hier spürbar verstärkt. Statistisch gesehen sind die Monate März und April die windsicherste Zeit des Jahres in Porto Pollo, mit einer Gleitwind-Häufigkeit von knapp 65 Prozent.
In Porto Pollo finden Windsurfer darüber hinaus eine voll auf Wassersportler abgestimmte Infrastruktur. Spotnahes Wohnen ist teilweise möglich, die Surfbedingungen bieten vom perfekten Flachwasser in Lee der Landzunge bis hin zu kleinen steilen Chops auf der auflandigen Seite ideale Rahmenbedingungen für Aufsteiger, Freerider, Foiler und Trickser. Natürlich sind auch perfekt ausgestattete Center ansässig, es werden Kurse angeboten und aktuelles Material verliehen. Und wer mag, kann innerhalb von 45 Minuten auch die wilde Seite des Mittelmeers kennenlernen. Spots wie Cala Pischina, Marina Delle Rose oder La Ciaccia sorgen bei Wavefans für erhöhten Puls. Trotzdem kann es auch im Norden Sardiniens zur Osterzeit chon ziemlich voll werden – und auch hier lohnt es sich, den Blick schweifen zu lassen.
Sardinien: Die besten Alternativen zu Porto Pollo
Sa Barra
Eine Reise wert ist in jedem Fall die Region Sant Antioco im Südwesten Sardiniens. Obwohl der aus westlichen Richtungen wehende Mistral hier nicht ganz so verlässlich auftritt wie am Topspot Porto Pollo, kommt die Region Sant Antioco auf rund 250 windsurftaugliche Tage pro Jahr. Dies liegt einerseits am verlässlichen Thermiksystem. Verspricht die Vorhersage eine leichte, westliche Strömung mit sieben bis acht Knoten, wird diese ab mittags oft auf satte 15 bis 20 Knoten verstärkt. Zuverlässig funktioniert das Windsystem im Sommerhalbjahr von März bis Oktober. Zum anderen wird auch der Scirocco aus Südosten lokal verstärkt und trägt seinen Teil zur beeindruckenden Windstatistik bei.
Der bekannteste Spot der Region ist sicher Sa Barra. In der 2,5 Kilometer breiten und teilweise stehtiefen Lagune zwischen dem sardischen Festland und der vorgelagerten Insel Sant Antioco kommen Aufsteiger, Freerider und Freestyler gleichermaßen auf ihre Kosten. Auch gut sortierte Surfcenter, diverse Übernachtungsmöglichkeiten und Campingplätze sind in der Umgebung vorhanden. Und wer möchte, findet unweit entfernt mit Calasetta einen kernigen Brandungs-Spot, der bei starkem Mistral solide Wellen abbekommt.
Saline
Wenn selbst weitgereiste Windsurf-Pros wie Vincent Langer von einem der schönsten Flachwasser-Spots weltweit schwärmen, wird die Sache interessant. Saline liegt im Nordwesten, nahe des Städtchens Stintino. Bekannt ist der Strand für seine kleinen, runden Steinchen und die türkisen Wasserfarben. Saline ist vermutlich nicht der Spot, an dem man den kompletten Urlaub verbringen wird, denn die Windquote ist nicht mit denen von Porto Pollo oder Sa Barra vergleichbar. Wer aber mal tageweise Neuland entdecken will, sollte die Fahrt ruhig einmal auf sich nehmen.
Lohnenswert ist die Reise nach Saline vor allem bei Windrichtungen aus Süd bis Südost (Scirocco) und Nord bis Nordost. Lokal verstärkt weht der Wind dann sideshore bis leicht schräg ablandig über den weißen Strand, das Wasser ist daher ziemlich glattgebügelt und ideal zum Heizen, Tricksen und Manöver üben. Im Hochsommer ist der Strand pickepackevoll mit Touristen, in der Vor- und Nebensaison aber gibt‘s hier noch Platz und einzigartige Wasserfarben.