Zunächst einmal eine kleine Begriffs-Klärung: Hyères ist die nahegelegene Stadt in Südfrankreich, zwischen Marseille und Saint Tropez, deren Name oftmals mit der Halbinsel gleichgesetzt wird. Diese heißt jedoch vielmehr Giens, während der größte Strand hier der Plage d'Almanarre ist. Bis vor einigen Jahren gastierte hier regelmäßig der PWA-Worldcup, außerdem gilt der Spot als einer der beliebtesten in ganz Frankreich. Dementsprechend ist es hier vor allem in der Hauptsaison brechend voll, doch im Frühjahr und Herbst wird es entspannter. Dann können Aufsteiger bei angenehmen Temperaturen an Wasserstart, Powerhalse und Co. feilen.
Anreise nach Hyeres
Wer mit dem Flugzeug anreist, landet am besten iun Marseille oder Nizza, muss dann allerdings einen Mietwagen buchen, um vor Ort mobil zu sein. Außerdem können die bisweilen undurchschaubaren Gepäck-Regelungen und -Preise der Fluggesellschaften den Trip stressig und teuer machen. Empfehlenswerter ist da die Anreise mit dem Auto oder Camper, dann kann man auch entspannt Umgebung und Sehenswürdigkeiten erkunden. Von München und Köln sind es jeweils etwa 1.000 Kilometer. Zwar fallen dabei rund 70 Euro Maut an, die bestens ausgebauten Autobahnen machen die Fahrt aber sehr entspannt.
Wind & Wetter
Hyères liegt voll im Angriffsgebiet des Mistral, der meistens aus West bis Nordwest weht. Seine beste Zeit hat dieser Fallwind aus dem Rhone-Tal zwischen Oktober und Mai, kann aber grundsätzlich das ganze Jahr über auftreten. Die Statistiken versprechen 30-40% Gleitwind, laut den Erfahrungen der Locals sind es aber deutlich mehr. Kleine Segel gehören unbedingt ins Gepäck! Während es im Sommer sehr heiß werden kann und ein Shorty reicht, sollte im Winterhalbjahr schon ein 5/3er Neo dabei sein. Doch mit 13 Grad Durchschnittstemperatur ist man auch dann an der Cote d'Azur immer noch deutlich sommerlicher unterwegs als an den deutschen Küsten.
Hyeres - die Windsurf-Spots
Der bekannteste Spot der Halbinsel ist der Plage d'Almanarre, der auf der Westseite der Halbinsel liegt. Hier gibt es alles, was das Surfer-Herz begehrt: Surfschule, Station, Parkplätze und einen Shop - nur einsam wird es hier selten. Je stärker der Mistral weht, desto welliger kann es werden, auch Shorebreak ist möglich. Bei Ostwind hingegen bietet das Flachwasser dann beste Bedingungen zu Manöver üben und Heizen.
Ebenfalls bestens für Aufsteiger geeignet ist La Madrague im Süden der Halbinsel. Der Mistral kommt hier etwas konstanter, außerdem gibt es einen Stehbereich. Auch hier ist die Infrastruktur optimal, allerdings ist ein Teil des Spots für Kiter reserviert.
Auf der Ostseite kann man von mehreren Campingplätzen und Ferienanlagen direkt aufs Brett steigen. Der beste Spot hier ist La Bergerie, wo ein großer Stehbereich den Einstieg entspannt macht und auch bei starkem Wind aus Osten entspannte Wellen bietet. Der Mistral weht hier ablandig und wegen der Abdeckung am Ufer etwas böig, aber dafür gibt es dann feinstes Flachwasser.
Und bei Flaute?
Bleibt der Mistral doch einmal aus, kann man sich entweder in den nahegelegenen Städten Hyères und Toulon umschauen oder aber gleich einen Städtetrip nach Marseille machen. Aber nicht nur dort, sondern in der gesamten Region sollte man wachsam sein, keine Wertsachen im Auto lassen und den Schlüssel nicht einfach hinter dem Reufen verstecken. Richtung Osten kann man sich die Reichen und sehr Reichen in ihren Hochburgen um Saint Tropez oder Cannes anschauen. Verlockender und vor allem billiger ist es aber, die Natur an der Cote d'Azur zu genießen oder aber in die nahegelegenen Alpen zu fahren.
Im Spotguide Südfrankreich findet ihr noch mehr Infos über die gesamte Region.
Auch unsere regelmäßigen Spot Guides im surf-Magazin solltet ihr nicht verpassen, wir werden dabei in Zukunft aufsteigerfreundliche Spots besonders hervorheben.