Leucate ist eine der besten Surfregionen Europas: Von Deutschland aus noch mit dem Auto erreichbar, stets wärmer als Deutschland, mit einer unglaublichen Windstatistik und einer großen Auswahl an Spots gesegnet, kommt hier jeder Windsurfer auf seine Kosten - egal ob Sommer oder Herbst, egal ob Aufsteiger oder angehender Profi!
"Wer ein guter Windjäger ist und es darauf anlegt, wird nahezu täglich ein Plätzchen mit Gleitwind fnden." (Jean Souville)
Die beste Reisezeit ist wohl im Frühjahr und Herbst - wie so häufig in Europa kommen dann die höchste Windwahrscheinlichkeit und noch schön warme Temperaturen zusammen. Auch die Touristenmassen, die sich hier im Sommer tummeln, sind dann schon weniger. Aber: Der Wind weht hier das ganze Jahr über sehr häufig und die Temperaturen sind auch im Winter noch erträglich. Für einen traumhaften Surfurlaub werdet ihr hier nicht auf die richtige Reisezeit achten müssen...
Wind
Die Hauptwindrichtung ist hier Nord bis Nordwest – der kühle, oft starke Tramontana, der den Höhenlagen der nahen Pyrenäen entspringt. Im Winterhalbjahr von September bis April ist er hier der Wetterchef - oft mit über 30 Knoten. Im Sommer bekommt der Tramontana Unterstützung vom Marin, einem thermisch verstärkten Wind aus östlicher bis südöstlicher Richtung. Die Statistik dieser Region sagt an sich schon genug: In den letzten 25 Jahren gab's im Schnitt an 40 Prozent der Tage im Jahr Gleitwind, häufig auch mit über 25 Knoten. Wer ein Auto hat und zu den passenden Spots im nahen Umkreis fahren kann, wird fast an jedem Tag ein surfbares Fleckchen finden!
Die Spots:
Entlang der Mittelmeerküste reiht sich hier ein Spot an den anderen. Der Tramontana (aus nordwestlicher Richtung) weht hier meist ablandig - dann sollten auch geübte Surfer, gerade in den kälteren Monaten, nicht allein aufs Wasser gehen. Sollte mal etwas kaputt gehen, dann ist das nächste Stück Land erst Nordafrika! Der Vorteil des ablandigen Windes ist, dass das Wasser in Ufernäher spiegelglatt bleibt – Ein El Dorado zum Manöverüben und Heizen. Gerade für Aufsteiger gibt es hier aber wunderbare Alternativen, denn entlang der Mittelmeerküste liegen zahlreiche, oft stehtiefe Seen (franz.: Étang). Hier braucht ihr auch Wind in Sturmstärke nicht zu scheuen, das nächste Ufer ist nie weit und man läuft im Notfalls einfach durchs stehtiefe Wasser ans Ufer zurück.
Ganz im Norden des Sees befindet sich der Spot Le Goulet, wo es teilweise Stehrevier und das Wesh Center mit dem aktuellsten Material von Naish sowie eine Bar gibt. Auch bei Hack ist das Wasser hier noch glatt, im Wasser liegen vereinzelt Steine. In der Nachbarbucht Les Pecheurs geht’s ruhiger zu, das Wasser ist tiefer, der Chop etwas größer. Vor Ort befindet sich die Surfschule Fun Club. Der Spot Eole ist von einer Sandbank abgegrenzt und dadurch etwas kleiner, dafür besonders flach und sicher und für Aufsteiger ein Top-Tipp. Außerdem kann man hier auch bei Ostwind super aufs Wasser.
Wichtig: In den Sommermonaten gehört eine Seegrasfinne zur absolut notwendigen Ausstattung!
Unterkunft
Im Juli und August hat ganz Frankreich gleichzeitig Ferien - Vorreservierungen sind dann unerlässlich. In der Vor- und Nachsaison seid ihr deutlich günstiger und ohne Reservierung unterwegs. In Frankreich ist es durchaus noch üblich, sich beim Tourismusbüro nach freien Zimmern zu erkundigen, viele Vermieter melden ihre Kapazitäten dort auch in Zeiten des Internets. In der Nebensaison wird wildes Campen vielerorts toleriert, zur Hauptsaison wird konsequent abkassiert! An vielen Stränden gibt es Höhenbeschränkungen von 1,90 Meter.
Anreise
Es gibt ein gut ausgebautes Autobahnnetz, sodass auch die 1200 bis 2000 Kilometer ab Deutschland gut zu fahren sind. In Frankreich müsst ihr mit einer Maut von etwa fünf Euro je 100 Kilometer rechnen. Wer lieber fliegen möchte, sollte unbedingt den Zielflughafen Perpignan checken. Er wird von vielen Billigfliegern angesteuert.
Für echte Leucate-Fans lohnt es sich auch den ausführlichen Reisebericht mit vielen Infos zu den Spots in der Ecke von Leucate auszuchecken.