Im Sommer tummeln sich hier viele Touristen, in der Nebensaison trifft man hier neben den Anwohnern bloß noch ein paar Urlauber, auf der Suche nach Ruhe, Herbststürmen und Kamingeprassel sowie natürlich eine Handvoll hartgesottener Surfer.
Anreise nach Hvide Sande
Auf der A7 entlang geht es ab Hamburg immer Richtung Norden, an Flensburg vorbei und schon seid ihr in Dänemark. Bis nach Hvide Sande liegen jetzt grad mal noch 200 Kilometer vor euch, für die man durch das Tempolimit von maximal 90 km/h und einer guten Strecke auf Landstraßen durchaus drei Stunden braucht - Zeit, in der man die Veränderung der Landschaft in aller Ruhe bewundern kann. Üblicherweise fahrt ihr auf der E45 Richtung Kolding, dort wechselt ihr auf die E20 Richtung Esbjerg. Kurz vor der Stadt biegt ihr auf die 11 ab und folgt den Schildern Richtung Varde. Die Stadt verlasst ihr schließlich auf der 181 Richtung Nymindegabvej. Von Nymindegab sind es dann noch 20 Autominuten auf der 181 gen Norden bis ihr die Ortsschilder von Hvide Sande passiert.
Wind & Wetter
Die beste Reisezeit ist von Ende April bis Oktober, dann solltet ihr temperaturtechnisch üblicherweise oberhalb der magischen 10-Grad-Marke liegen. Windmäßig werdet ihr das ganze Jahr über gute Tage haben - am meisten Wind gibt es natürlich im Frühjahr und Herbst, doch auch im Sommer ziehen hier kräftige Tiefdruckgebiete entlang und sorgen für schöne Stunden auf dem Wasser. Oft fungiert der gut 15 Kilometer breite und 30 Kilometer lange Ringkøbing Fjord als Wetterschneise: Sonnenschein im Norden und Shit-Wetter im Süden oder umgekehrt. Entsprechend findet ihr dann auch den Wind vor.
Hvide Sande - der Spot
Wer Flachwasser, ein Stehrevier und vielleicht auch noch etwas Komfort sucht, ist auf der Fjordseite genau richtig. Hier gibt es nördlich vom Ort den Spot Hvide Sande Nord und südlich den Spot Argab. Mit ihren Stehbereichen von mehr als 500 Metern braucht ihr euch hier auch bei dem ablandig wehenden Westwind keine Sorgen machen. Bei lange andauerndem, sehr starkem Westwind kann es hier schon mal sehr flach werden - achtet auf Untiefen! Auch mit Foils kann es je nach Wasserstand eng werden. Zusammen mit Schönwetterlagen kommt der Wind typischerweise aus Ost und somit auflandig über den etwa 15 Kilometer breiten Ringkøbing Fjord und beschert euch Bump & Jump-Bedingungen.
Wer sich in der Welle austoben will, sollte mal auf der Nordseeseite vorbeischauen. Neben vielen weiteren Spots entlang der Küste, werdet ihr direkt im Ort südlich der Hafenmole fündig. Bekannt unter dem Namen Hvide Sande Süd rollen hier bei Wind aus NNW sauber geordnete Wellen rein. Je näher ihr an der Steinmole seid, desto niedriger der Shorebreak - bei großen Wellen solltet ihr aber nicht zu nah ran fahren - dann kann die Mole auch eine echte Gefahr darstellen. Die besten Bedingungen findet ihr bei Niedrigwasser. Ist grade eine dickes Tief durchgezogen, könnt ihr mit etwas Glück auch noch schöne Bedingungen zum Wellenreiten abgreifen.
In Hvide Sande habt ihr gleich zwei Surfschulen zur Auswahl. Beide werden von Westwind betrieben und bieten euch sowohl Windsurf-Kurse als auch Kitesurf-Kurse auf dem Fjord an. Ihr könnt euer Material in sogenannten Riggställen direkt am Spot lagern, euch Material (von den verschiedenen Boards über Segel, Paddel, Trapeze bis hin zum Neo) ausleihen oder im jeweiligen Shop stöbern. Auf der Nordsee-Seite könnt ihr unter Anleitung SUP paddeln oder Wellenreiten lernen, außerdem gibt es ein kleines Café hinter der Düne.
Wohnen & Campen
Dänemark ist wohl das Land der Ferienhäuser. In jedem Dorf gibt es zentrale Vermittlungsbüros, oder ihr bucht vor eurem Trip im Internet eines der vielen Häuschen. Die Auswahl ist riesig. Die Preise variieren je nach Saison - gerade im Frühjahr und Herbst könnt ihr oft günstig wunderschöne Häuschen - meist mit Kamin, manchmal sogar mit Sauna fürs Aufwärmen nach einer kalten Surfsession - mieten. Für alle, die ihre eigenen vier Wände mitbringen: Entlang der Nordseeküste gibt es zahlreiche, oft auch kostenfreie, Parkplätze für den Tages-Strandausflug. Nachts dürft ihr dort aber nicht stehen bleiben - während die Dänen früher noch recht kulant waren, wird das inzwischen auch kontrolliert und geahndet. Eine der wenige Ausnahmen ist der Parkplatz hinter der Düne an der Mole: Hier könnt ihr gegen Gebühr übernachten, es gibt auch ein Sanitärgebäude mit Duschen sowie eine (kalte) Außendusche und Entsorgungsmöglichkeiten. Der Charme des Kiesplatzes hinter den Fischfabriken ist etwas rustikal, aber an guten Tagen versammelt sich hier die Surf-Szene. Daneben gibt es zahlreiche Campingplätze in Spot- und Wassernähe, auf denen ihr zu normalen Preisen stehen und ebenfalls eine heiße Dusche nach dem Surfen genießen könnt. Die meisten Campingplätze haben üblicherweise nur in der Sommer-Saison geöffnet.
Gerade in den Sommermonaten ist der gemütliche Fischerort Hvide Sande sehr belebt und bietet von schönen Restaurants bis hin zu urigen Geschäften allerlei. An windstillen Tagen lohnt sich eine Radtour an der Küste oder am Fjord entlang - die Fahrradwege sind hier gut ausgebaut. Direkt neben dem Spot Hvide Sande Nord findet ihr eine Wakeboardanlage der Extraklasse. An stürmischen Tagen lohnt sich für alle Nichtsurfer (und vielleicht auch den ein oder anderen Surfer) ein Strandspaziergang an der Nordsee!
Ihr wollt auch noch die anderen Strände und Spots in Dänemark entdecken? Ausführliche Reiseberichte mit vielen Infos zu den Spots entlang der Küste findet ihr in unserem Dänemark-Bereich!