Schon gefahrenPerformance-Freerider I-99 Ponale im ersten Test

Julian Wiemar

 · 28.06.2024

Schon gefahren: Performance-Freerider I-99 Ponale im ersten TestFoto: Hersteller
Die Wiege des I-99 Ponale ist der Gardasee.
I-99 bringt diesen Sommer einen neuen feurigen Performance-Freerider, den Ponale, auf den Markt. Wir konnten beim Surf-Festival schon mal draufspringen.

An Land

Nach der berühmten Straße am Nordwestufer des Gardasees benannt, steht der neue Freerider Ponale von I-99 auf den ersten Blick breit und flach wirkend, mit relativ dünnen Rails und spitzem Heck da. Die moderne, glänzende Optik sticht besonders durch das gestreifte Deck ins Auge. Dabei ist der Standlack nicht flächendeckend, sondern nur in Streifen aufgetragen, um das Board möglichst funkeln zu lassen. Attraktiv ist auch der Preis – 1699 Euro für eine Carbon-Bauweise, das macht neugierig.

I-99 startet die Ponale-Serie mit nur einer Größe und wird dieses Jahr mit der 115-Liter-Version auf den Markt kommen. Für nächstes Jahr arbeiten sie bereits an weiteren Versionen mit 125 und 135 Litern. Auf den dünnen, jedoch griffigen Footpads gibt es zwei Optionen für die Schlaufenmontage: eine gemäßigte Innenposition und eine „racigere“ Außenposition.

Auf dem Wasser

Schon auf den ersten Metern ist deutlich zu spüren, dass dieses Board vermutlich, seinem Namen entsprechend, im Lago-Kabbel der Ora am Ponale entwickelt wurde, denn es steckt auch den Chop der Ostsee sehr gedämpft weg und setzt durch das starke „V“ im Unterwasserschiff schön sanft ein. Ohne Schläge ausgleichen zu müssen, gelingt der Weg in die Fußschlaufen mit wenig Aufwand. Das Brett kommt dabei auch gut auf Touren und wird mit entsprechender Mastfußposition (etwas weiter hinten als mittig) bei höherem Speed richtig frei und wirkt dann durchaus spritzig schnell. Dies lädt auf dem flachen Deck mit solidem Stand auch zum ein oder anderen Chop Hop ein. In der Halse lässt das Board alle möglichen Radien zu und kann zum Beispiel auch mal über den hinteren Fuß richtig eng gedreht werden, will aber immer aktiv geführt werden.

Mit camberlosen Freeridesegeln harmoniert der Ponale sehr gut – mit einem Slalomsegel bestückt, wirkte das Brett etwas übermotorisiert, denn über das spitz zulaufende Heck, mit seinen dünnen Rails, lässt sich die Power irgendwann nicht mehr ausreichend auf die Finne übertragen.

Auch wenn es sich an Deck sehr kippstabil dümpeln und durch die Wende tänzeln lässt, war es für Barfußsurfer auf dem nur streifenweise aufgetragenem Standlack recht rutschig. Laut Hersteller soll der Standlack in der Serienproduktion zwar streifenartig bleiben, jedoch durch eine gröbere Körnung der Grip verbessert werden. Das Gewicht ist noch nicht angegeben, da außerdem auch der Carbonanteil noch erhöht werden soll, um das Gesamtgewicht zu verringern. Der Flex soll dabei unverändert bleiben, um das weiche Fahrgefühl zu erhalten.

surf-Fazit zum I-99 Ponale 115

Ein sportlich schneller, angenehm gedämpfter Freerider mit solidem Manöver- und Halsenpotenzial. Hier steckt durchaus Performance drin, nur in Verbindung mit schnellen Cambersegeln kommt der Shape irgendwann an seine natürlichen Grenzen.

Technische Daten I-99 Ponale

surf/fotoweb/100052503Foto: Hersteller
  • Volumen: 115 Liter
  • Länge: 236 cm
  • Breite: 73 cm
  • Finne: 38 cm G10 TB
  • Preis: 1699 Euro

Meistgelesen in der Rubrik Windsurfen