"Das ist hier doch ein herrliches Plätzchen Erde"! Zufrieden schaut Bernd Graf uns an und steckt sich sogleich noch mal einen Glimmstengel an. Man könne fast meinen, Bernd ruht zufrieden in sich selbst. Der Sonntagnachmittag mit viel Sonne und milden Temperaturen zieht zahlreiche Ausflügler zum direkt am Wasser gelegenen Imbiss/Café. Ringsum chillen Jung und Alt und schauen bei abnehmenden Winden den Surfeinsteigern zu. Die Container der Surfschule von Bernd Graf und Bärbel Wengatz sind ein paar Meter weiter – genauso mitten im Grünen – platziert. Einige PP-Einsteiger-Schulungsboards liegen davor und auf dem Parkplatz nebenan bauen zufriedene und erschöpfte Surfer die letzten Segel ab. Surferpärchen sitzen vor den Wohnmobilen und genießen den Nachmittag. Und irgendwie hat man den Eindruck, dass sich die beinahe stereotypisch norddeutsche innere Ruhe Bernds auch auf seine Umgebung überträgt.
Der auch heute noch hochgradig Surfinfizierte hat vor rund 25 Jahren sogar mal beim Worldcup Sylt teilgenommen und das NDR-Fernsehen berichtete in großer Aufmachung über seine Teilnahme. Aber das ist nun Vergangenheit, genauso wie die Schilder "Surfzone/Kitezone". Die Naturschützer haben sich durchgesetzt, weshalb das Kitesurfen hier seit mehreren Jahren verboten ist. Wer jetzt glaubt, dass Bernd diese Entscheidung und der Rückgang der Kitekurse auf die Palme brächte, täuscht sich: "Ach ne. Seitdem das Kiten verboten ist, steigt die Anzahl der Windsurfer hier auf dem Koog." Tatsächlich kommen Tages- und Wochenendausflügler aus Schleswig-Holstein und dem Hamburger Ballungsgebiet. Viele Ein- und Aufsteiger, Gelegenheits- und Urlaubswindsurfer, aber auch die deutsche Freestyle-Elite werden hier regelmäßig vorstellig. Der Koog war mal in früheren Zeiten der Homespot von Profi André Paskowski, der nicht zuletzt hier den Grundstock für seine EM-Titel legte.
Der Speicherkoog glänzt mit großem Stehbereich, der zwischen den kurzen Buhnen noch knietief ist und dann über einen größeren Bereich Brusttiefe hat. Auf der gegenüberliegenden Seite der Buhnen wird es wieder flacher und viele Fahrer machen genau dort ihre Manöver, weil sie nach Abgängen schnell wieder aufs Board kommen.
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