Das passende Foil zu finden ist angesichts der vielen Produkte auf dem Markt vor allem für Neueinsteiger nicht leicht. Aus diesem Grund erklären wir dir im Folgenden die generellen Unterschiede zwischen den einzelnen Foiltypen und verraten dir, welche Foil-Größe Sinn macht.
Das Foil – Begriffe und Grundlagen
Bevor wir dir im Folgenden die unterschiedlichen Foilkonzepte kurz vorstellen, gibt es an dieser Stelle einen kleinen Überblick über die Teile und Fachbegriffe im Zusammenhang mit dem Thema Foil:
Ein Foil besteht aus mehreren Einzelteilen, diese haben folgende Funktionen:
- Mast: Vertikale Verbindung mit dem Board; besteht aus Carbon oder Aluminium
- Fuselage: (gesprochen “Fjuslaasch”): Längsträger, auf dem die Flügel montiert werden
- Frontwing: Vorderer Flügel, der abhängig von Fläche und Profildicke den Auftrieb erzeugt
- Backwing: Hinterer Flügel, der als Stabilisator fungiert
Foil-Montage: Doppelschiene als Standard
Für Wingboards hat sich durchweg die Doppelschiene als Befestigungssystem durchgesetzt, wodurch Foils und Boards unterschiedlicher Marken kompatibel sind und die Position des Foils angepasst werden kann. Worauf du hierbei achten solltest, erklären wir dir im Video:
Wie früh ein Foil abhebt, wie schnell es wird und wie einfach es zu fahren ist, hängt in erster Linie vom Frontflügel ab. Auch wenn die Übergänge zwischen den verschiedenen Foiltypen teilweise fließend sind, so kann man doch zwei generelle Typen von Foils unterscheiden: "Low-Aspect-Ratio Foils" und "High-Aspect-Ratio Foils".
Cruiser/Surf-Foils (”Low Aspect Ratio”)
Unter dem Begriff „low aspect ratio“ laufen markenübergreifend Foils, die sich durch eine geringere Flügelspannweite auszeichnen, dafür allerdings sehr großflächige und dick profilierte Flügelformen haben.
Diese werden im Fachjargon oft auch als "Cruiser" oder "Surf-Foils" bezeichnet und haben folgende Vor- und Nachteile:
Abheben schon bei niedrigen Geschwindigkeiten
Stabile Anströmung in Manövern, auch bei niedrigen Geschwindigkeiten
Gutes Durchfliegen von Windlöchern
Langsamer aufgrund des dickeren Profils
Weniger Potential für Sprünge und Freestyletricks
Damit eignet sich diese Art von Foils perfekt für den Einstieg ins Wingfoilen und für Leichtwindreviere wie Binnenseen. Anfänger kombinieren diese Cruiserfoils idealerweise mit einer langen Fuselage (>70 Zentimeter), das sorgt für eine sehr stabile Fluglage und verzeiht auch mal einen Belastungsfehler. Auch für geübte Wingfoiler können dick profilierte Frontwings mit viel Fläche Sinn machen, z.B. wenn man ein Setup für absolute Leichtwindreviere sucht.
Performance-Foils (”High Aspect Ratio”)
Hinter dem Fachbegriff "high aspect ratio" verbergen sich leistungsstarke Performance-Foils, die mit eher lang gestreckten Flügeln, vor allem aber einem dünnen Flügelprofil ausgestattet sind.
Foils mit einer "high aspect ratio" zeichnen sich durch folgende Fahreigenschaften aus:
Höheres Speedpotential durch das dünnere Profil
Mehr Potential für Sprünge und Freestyle-Tricks
Besserer “Glide” für das Abreiten kleiner Dünungs- oder Brandungswellen
Etwas höhere Abhebegeschwindigkeit nötig, mit entsprechender Pumptechnik kann das aber ausgeglichen werden
Schnellerer Strömungsabriss bei niedrigen Geschwindigkeiten
Teilweise sensiblere Reaktion auf Belastungs- und Fahrfehler
Damit eignet sich ein High-Aspect-Foil perfekt für Wingfoiler, die bereits etwas Übung mitbringen und in erster Linie an Sprüngen und flotten Manövern feilen wollen oder eine höhere Grundgeschwindigkeit zum Freeriden bevorzugen. High-Aspect-Foils müssen nicht generell schwieriger zu fahren sein als Cruiser-Foils, sofern sie mit einer langen Fuselage kombiniert werden - bei Anfängern sollte diese mindestens 70 Zentimeter lang sein.
Die richtige Foil-Größe
Die ideale Foilgröße hängt in erster Linie vom Körpergewicht und dem genutzten Windbereich ab. Die meisten Foilhersteller bauen mittlerweile modulare Systeme, bei denen sich z.B. verschieden große Frontwings einfach austauschen lassen. Die folgende Empfehlung sollte nur als grobe Orientierung verstanden werden und bezieht sich auf Wingsurfer, die mit nur einem Frontflügel einen möglichst großen Windbereich abdecken wollen:
Wie die Länge der Fuselage die Fahreigenschaften beeinflusst
Die Länge der Fuselage (Längsträger, auf dem die Flügel montiert sind) hat massiven Einfluss auf die Fahreigenschaften. Dabei gilt: Kurze Fuselages machen das Foil drehfreudig und wendig - ideal, um z.B. Dünungs- oder Brandungswellen abzureiten und enge Haken zu schlagen. Lange Fuselages sorgen für einen stabilen Geradeauslauf und ein fehlerverzeihendes Fahrverhalten. Das bedeutet, dass Ein- und Aufsteiger Foils mit Fuselages wählen sollten, die mindestens 70 Zentimeter lang sind. Auch zum schnellen Heizen sind solche langen Fuselages von Vorteil. Geübte Freestyler und Wave-Fans können ihr Foil hingegen mit kurzen Fuselages (55-65 Zentimeter) spürbar auf Agilität trimmen, nehmen dafür aber ein weniger stabiles Flugverhalten in Kauf.
Die passende Mastlänge zum Wingfoilen
Die meisten Foils werden mit Masten zwischen 75 und 85 Zentimetern Länge ausgeliefert, was zum Lernen ideal ist. Abweichende Maße können für blutige Anfänger oder auch fürs Wingfoilen in der Welle Sinn machen. Solltest du dazu Fragen haben, bekommst du HIER alle Antworten rund um dieses Thema.