Das Naish Hover an Land:
In gleich zehn (!) Größen (1179 bis 1529 Euro) gibt’s das Naish Hover, wir haben die “goldene Mitte” mit 85 Litern in der “Carbon Ultra” Bauweise getestet. Das Testboard kostet in dieser Größe 1349 Euro. Die Größen mit 110 und 125 Litern werden zusätzlich noch in der robusteren und rund einen Kilo schwereren “GS” Bauweise für 1179 Euro angeboten. Im Spätsommer 2021 sollen auch die Größen 85 und 95 als GS-Versionen folgen.
Der Hover 85 Carbon Ultra dürfte mit gemessenen 6,10 Kilo zu den leichtesten Wingboards in dieser Größenklasse gehören. Ausgestattet ist das Board mit ausreichend Schlaufenplugs, es gibt die Möglichkeit, entweder ein 3er Setup zu montieren, oder das Board vorne mit einer diagonal geschraubten Schlaufe im 2-Schlaufen-Setup zu nutzen. Stichwort “Schlaufen”: Zum Lieferumfang gehören keine Straps! An praktischen Tragegriffen wurde hingegen nicht gespart, der Hover hat sowohl im Deck als auch Unterwasserschiff einen großen Griff zum Tragen des Boards. Im Unterwasserschiff sollen ausgeprägte “Bevels”, also stark angeschrägte Kanten, dafür sorgen, dass man beim ungewollten Absetzen im Chop sanft wieder nach oben geschickt wird. Verglichen mit anderen Wingboard-Konzepten läuft der Bug des Hover recht spitz zu, das Volumen wurde eher hinten konzentriert.
Hier gibt’s noch das Produktvideo zum Naish Hover. Abonniert gerne unseren YouTube-Kanal, um keinen Clip mehr zu verpassen!
So fährt das Naish Hover auf dem Wasser:
Der Naish Hover 85 wirkt, verglichen mit anderen Boards der gleichen Volumenklasse, etwas kleiner und kippliger. Dies macht sich natürlich beim Starten bemerkbar und auch, wenn der Wind mal sehr löchrig ist und man dümpeln muss. Mit etwas Zug im Wing stabilisiert sich das Board aber schnell und liegt dann ausbalanciert im Wasser. Auf dem flachen, griffigen Pad steht man auch ohne Schlaufen (“strapless”) sehr komfortabel. Der Hover mag gerne etwas aktiver auf Touren gebracht werden, dann profitiert er von seinem geringen Gewicht, wirkt schön steif und setzt Pumpzüge unvermindert in Geschwindigkeit um. Anfänger, die hingegen nur passiv an Deck stehen, benötigen etwas mehr Grundzug im Wing, denn das kurze Board offenbart dann eine kleine Gleitschwelle, die erst überschritten werden will. In der Luft wirkt das Naish Hover schon auf der Geraden extrem leicht, agil und wunderbar kompakt, wir konnten für drei sehr unterschiedliche Foils stets eine passende Position finden – das Hover dürfte also mit nahezu allen Foils kompatibel sein.
Besonders gefallen hat uns das weiche Einsetzverhalten des Boards: Wer mal ungewollt absetzt und mit dem Bug oder der Kante eine Kabbelwelle trifft, wird quasi ohne Speedverlust und ohne die Tendenz, sich einzugraben, sanft wieder in die Luft befördert – eine Charakteristik, die sowohl Einsteigern als auch Cracks zugute kommt. In Manövern hat man mit dem Hover eine gute Kontrolle übers Foil, dazu trägt vor allem das flache und breite Deck bei. Ideal geht das Konzept zum Springen und Tricksen auf – sofern man ein passendes Foil mit gutem Speedpotential verwendet. Dann bekommt man mit dem Naish schnell einen Meter mehr Höhe als mit anderen Boards, denn der Hover hängt federleicht am Fuß und rotiert im Zeitraffer durch 360s und andere Freestylemoves.
Fazit:
Der Naish Hover 85 Carbon Ultra empfiehlt sich vor allem für Wingfoiler mit etwas Vorerfahrung und punktet dann als federleichtes und sehr kompaktes Wingboard zum Freeriden, Tricksen und auch in der Welle. Insgesamt wirkt das Brett eine Nummer kleiner, wodurch man den Hover im Zweifel lieber ein paar Liter größer wählen sollte – bei zehn angebotenen Größen sollte jeder fündig werden.
Gewicht; Kompakt in der Luft
Wirkt etwas kleiner
Keine Schlaufen im Lieferumfang