iQFOiL Olympia WIndsurfenTheresa Steinlein -keine Medaille und trotzdem eine Siegerin

Grandioses Olympia-Debut von Theresa "Resi" Steinlein - auch ohne Medaille.
Foto: Sailing Energy
Platz sechs im Finale ihrer ersten Olympischen Spiele - selbst kühnste Optimisten hätten Theresa “Resi” Steinlein dieses Ergebnis vor den Spielen wohl nicht zugetraut. Die 22-Jährige vom bayrischen Wörthsee überzeugte auch am Finaltag. Die Medaillen holten andere, aber der Jüngsten im deutschen Segelteam steht noch eine große Zukunft bei Olympischen Spielen bevor.

Als Achte der Qualifikations-Rennen war Steinlein, die für den Norddeutschen Regatta Verein (NRV) in Hamburg startet, in das erste Viertelfinale des Tages gestartet. Endlich blies der Wind in der Bucht vor Marseille konstant mit etwa 16 bis 18 Knoten. Ideale Bedingungen für die sieben Frauen, die im Viertelfinale zwei Plätze für das Halbfinale ausfuhren. Und Steinlein startete furios, war gleich ganz vorne dabei und konnte sich mit der Französin Helen Noesmoen ein wenig vom Feld absetzen. Beide gingen gemeinsam auf die Kreuz. Die Chinesin Yan und die Peuranerin German, die an der Tonne nur an siebter bzw. fünfter Stelle lagen, gingen volles Risiko und entschieden sich für die andere Kursseite. Und das Risiko zahlte sich aus. An der Luvtonnen hatten sie plötzlich 13 Sekunden Vorsprung auf Steinlein, die sich ihrerseits von Noesmoen absetzen konnte. Steinlein versuchte auf dem tiefen Raumkurs Richtung Ziel noch einmal alles, aber der Vorsprung von der Chinesin und er Peruanerin war zu groß. Da es keine weitere Kreuz auf dem nur etwa sieben Minuten langen Kurs gab, hatte Steinlein keine Chance mehr zu kontern. Damit blieb ihr der Einzug ins Halbfinale verwehrt, aber durch ihren dritten Rang konnte sie sich noch auf den sechsten Gesamtrang vorarbeiten. Gratulation zu dieser herausragenden Leistung.

Britin Wilson “verliert” Gold

Im Halbfinale konnten dann Yan und German den beiden fürs Halbfinale gesetzten Marta Maggetti (ITA) und Sharon Kantor aus Israel nicht mehr Paroli bieten. Maggetti und Kantor zogen ins Medal Race ein, wo sie auf die überlegene Britin Emma Wilson trafen. Wilson hatte acht von 14 Vorläufen gewonnen und wäre bei normalen Regattaformaten nicht mehr einzuholen gewesen. Gold wäre ihr sicher gewesen. Nicht so bei den Meisterschaften mit den iQFOiLs. Als Führende war sie zwar fürs Finale der besten Drei gesetzt - eine Medaille war ihr also sicher - aber sie konnte Gold noch verlieren. Und der Worst Case aus ihrer Sicht trat ein. Sie führte vom Start weg, machte dann aber einen Fehler und hatte an der Luvtonne plötzlich satte 22 Sekunden Rückstand auf die Italienerin Marta Maggetti. Die surfte in der Folge souverän ins Ziel und holte Gold vor Sharon Kantor. Bitter für die Britin.

Israleli Reuveny schnappt sich Gold

Vom Erfolg seiner Landsfrau Kantor angespornt, wollte Tom Reuveny bei den Männern eine weitere Medaille für Israel holen. Und er setzte im Finale sogar noch einen drauf und holte sich Gold vor dem Australier Grae Morris, der nach den Vorläufen geführt hatte, und dem Niederländer Luuc van Opzeeland.

Sebastian Kördel hatte den Einzug in die Medal-Series ganz knapp nicht geschafft und musste sich mit dem zwölften Gesamtrang zufrieden geben.

Morgen lest ihr hier einen großen Abschlussbericht mit Interviews und Analysen zur gelungen iQFOiL-Premiere bei den Olympischen Spielen.

Alle Ergebnisse findet ihr im Result Center von World Sailing

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