“Ich wollte mal eine Finne mit Sichtkarbon in glänzender Optik bauen - und meine Frau paddelt gerne auf dem SUP” - die banalsten Anlässen führen offensichtlich zu teils erstaunlichen Ergebnissen. Denn Michael Still von MS Fins baut üblicherweise matt gefinishte Race-Finnen für Windsurfer, die für Geschwindigkeiten ab 60 km/h aufwärts gedacht sind.
Vorwärts und rückwärts über Felsen
Die Funktionsvorgabe kam von einem Kumpel: “Bau doch mal eine Finne, mit der man vorwärts wie rückwärts über Felsen fahren kann”. Für den Finnenentwickler ergibt das gleich vier Anforderugen: “Die Finne muss natürlich kurz sein, sollte aber dennoch ausreichend Fläche haben. Außerdem braucht man eine stabile, breite Auflage und die Finne sollte sich am Finnenkasten abstützen”, erläutert Michael.
Das Ergebnis ist bemerkenswert. Die Finne sitzt quasi in ganzer Dicke auf dem Finnenkasten und integriert den Kasten somit in das Profil. Nach vorne wurde die Finne deutlich über den Kasten hinaus verlängert, was dann in Summe eine sehr ordentliche Fläche ergibt. Die stark angeschrägten Kanten dürften den Aufprall auf Steine reduzieren - ein Praxistest steht noch aus. Damit die Finne sicher im Kasten sitzt, wird sie in der Mitte mit einem zweiten Finnenplättchen fixiert und hinten verschraubt.
US-Boxen bei SUPs mit großen Abweichungen
Die wichtigste Frage: Ist die Finne erhältlich und was kostet sie? “Was mich genervt hat, ist die unterschiedliche Passgenauigkeit der US-Boxen auf den SUP-Boards”, sagt der anspruchsvolle Finnendesigner, der das Projekt erstmal wieder in den Ruhemodus geschaltet hat. Im Gegensatz zu den Tuttle-Boxen in Windsurfboards weichen die Maße der US-Boxen in Länge und Tiefe stärker voneinander ab. “Wenn ich so eine Finne aber anbieten würde, dann als Sandwich in matt und das würde sicher 150 Euro oder mehr kosten.”
