Windsurf-BasicsDie Basis-Halse beim Windsurfen

Manuel Vogel

 · 12.03.2023

Die Halse beim Windsurfen Schritt für Schritt: Hole wie immer nach dem Start erstmal etwas Schwung und bereite die Halse vor, indem du die Segelhand am Gabelbaum etwas nach hinten in Richtung Gabelbaumende verschiebst.
Foto: Oliver Maier
Die Halse ist eine 180-Grad Drehung – allerdings wird jede Halse durch Abfallen eingeleitet, das Brett fährt dementsprechend eine Kurve nach Lee. Sobald man steuern, kreuzen und wenden kann, ist man im Prinzip gerüstet, um auch die Halse zu lernen.
  • Ideale Bedingungen: 2–3 Beaufort, glattes Wasser
  • Ideales Material: Longboards oder Wind-SUPs mit Schwert, leichte Segel
  • Lernvoraussetzungen: Starten, Steuerung, Kreuzen

Unzählige Varianten der Halse werden dir im Laufe deines Surferlebens begegnen – Manöver wie eine durchgeglittene Powerhalse haben akutes Suchtpotenzial. Den ersten Grundstein für alles, was noch kommt, legst du mit der Basishalse. Aus diesem Grund macht das Fahren einer Halse vor allem dann Sinn, wenn man “Höhe vernichten” will, also ein Ziel anstrebt, welches sich weiter in Lee als der Ausgangspunkt befindet.

Zum Üben der Basishalse sollte man ebenfalls ein möglichst großes Board mit viel Volumen und einem Schwert verwenden, dazu ein mittelgroßes und nicht zu schweres Rigg.

Sobald die Basishalse sicher sitzt, kann man sich an die schnelle Halse ausprobieren. Diese ist die nächste Stufe auf dem Weg zur Powerhalse.

Die häufigsten Fehler bei der Halse

Fehlerquellen gibt es bei der Halse mehr als genug – wer ein großes Brett zum Üben verwendet und sich nicht zu schade ist, auch bei Leichtwind aufs Wasser zu gehen, wird die richtige Technik aber schnell im Kasten haben. Weil die schnelle Halse die Basis für alle Gleithalsen deines späteren Surferlebens bildet, lohnt es sich, bei diesem Manöver doppelt eine saubere Technik zu lernen, gern auch gemeinsam mit einem Lehrer in einer professionellen Windsurfschule. Die Erfahrung aus unzähligen Halsenkursen hat gezeigt, dass sich die Fehler beim Halsen im Wesentlichen auf drei Bereiche konzentrieren: Das Abfallen während der Einleitung, das richtige Timing sowie das abschließende Schiften. Die Knackpunkte zum Abfallen findest du im Artikel “Anluven und Abfallen”, alles Weitere gibt‘s jetzt an dieser Stelle:

“Halsen ist eine wacklige Sache!”

Wer die Basishalse kann und dann auf die schnelle Variante umsteigt, muss sich erst an das neue Timing zum Schiften gewöhnen.

Bei der Basishalse wird bereits auf dem Vorwindkurs...
Foto: Oliver Maier

Bei der Basishalse wird bereits auf dem Vorwindkurs die Segelhand vom Gabelbaum gelöst. Auf kleinen Brettern und bei Wellen ist diese Phase aber wackelig bis unmöglich, da man das Segel ja über einen längeren Zeitraum mit nur mit einer Hand hält und kein Zug im Segel ist. Genau dieser Zug ist es aber, der einem bei schwierigen Bedingungen Sicherheit gibt – man hat während der kompletten Halse etwas “zum Festhalten”. Wie das geht, seht ihr in der Galerie!

“Beim Schiften zieht es mich nach Lee vom Brett!”

Das Schiften stellt die letzte Hürde beim Lernen der schnellen Halse dar.

Um vom Vorwindkurs weiter in die neue Fahrtrichtung zu drehen, wurde der Mast – absolut richtig – weit in Richtung der Kurvenaußenseite zum Wasser geneigt, der Mastarm ist dementsprechend gestreckt
Foto: Oliver Maier

Der Grund dafür, dass das Segel bei der Halse nach Lee ins Wasser fällt ist, dass das Segel während des Schiftens zu sehr aus der Senkrechten kommt.

Grundregel: “Ein Segel schiftet man immer mit senkrechtem Mast!”

Ausblick: Fußsteuerung

Die Schnelle Halse stellt die wichtigste Grundlage der geglittenen Powerhalse dar, wer sich bei Leichtwind das entsprechende Segel- und Brettgefühl aneignet, lernt auch Gleithalsen viel schneller. Während man bei Gleithalsen nahezu ausschließlich mit Fußsteuerung, also Kantenbelastung, steuert, ist der Einfluss der Fußsteuerung bei wenig Wind sehr gering. Generell gilt: Auf Boards ohne Schwert kann man den Radius etwas verkleinern, wenn man die kurveninnere Kante belastet – das gilt auch auf Longboards mit eingeklapptem Schwert. Auf Brettern mit Schwert oder Centerfinne kehrt sich der Steuerimpuls um – dann unterstützt leichtes Drücken der Außenkante das Drehen.


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