Umweltfreundlicher unterwegsTipps für nachhaltiges Camping

SURF Redaktion

 · 15.06.2024

Seit September 2011 sind Ela & Oli schon gemeinsam on Tour. Bisher haben sie Italien, Kroatien, Österreich, Dänemark, Norwegen, Schweden und natürlich schon viele Ecken in Deutschland bereis
Foto: privat
Unter Bäumen übernachten, am Lagerfeuer essen, morgens das Gras unter den Füßen spüren – wer campen geht, möchte häufig die Natur intensiver erleben. Um die aber auch zu schützen, achten immer mehr Camper auf ihren CO2-Fußabdruck. Aber wie campt man wirklich im Einklang mit der Natur? Zwei Experten geben Tipps

Alle sprechen vom Thema Nachhaltigkeit und auch bei Campern ist der Trend 2024 sehr präsent. Doch wie urlaubt man „richtig“, wenn man nicht heute auf Kosten von morgen leben möchte? Ja, die Hemmschwelle ist meist groß, denn viele Urlauber wollen – wenn sie das Thema angehen – alles richtig machen. Doch hier kommen einfache Tipps, die wirklich jeder umsetzen kann und die in kleinen Schritten zu großen Veränderungen führen können. Ela und Oli sind etwa ein Viertel des Jahres auf Rädern unterwegs – egal ob in den Urlaub, auf Dienstreise oder zur nächsten Campingmesse. Die Besonderheit: Der Nachhaltigkeitsgedanke steht neben dem Abenteuer bei allen Reisen im Fokus. Unter @vanriding halten sie auf Instagram die Erlebnisse fest und geben den Followern Einblicke in ihr Leben.

Zwei Generationen zurückblicken

Wenn man sich an das Thema Nachhaltigkeit im Allgemeinen heranwagen will, stößt man schnell an seine Grenzen. Zu viele Punkte gibt es zu beachten, zu viele Steine liegen im Weg. Doch man kann sich dem Thema auch viel einfacher nähern. Denn im Grunde ist der Beginn hin zur Nachhaltigkeit ganz einfach, da ist sich auch Camperin Ela sicher: „Ich bin so aufgewachsen. Nachhaltigkeit ist für mich kein Trend. Meine Oma hat es vorgelebt. Ich habe das letztendlich einfach auf den Camper und unser Leben übertragen.“ Viel über Nachhaltigkeit lernt man also, wenn man zwei Generationen zurückschaut: Denn schon Groß- und Urgroßeltern lebten mit und von der Natur. Sie wussten, zu welcher Jahreszeit es welches Gemüse gibt, und haben sich regional versorgt. Das geht auch heute und beim Campen sowieso.

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Regional genießen, Sprit sparen

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Wir haben unser Lieblingsessen, Lieblingsgetränke, Lieblings-Biermarke – und am liebsten immer reichlich davon. Wer aber viel von zu Hause mitnimmt, hat nicht nur einiges an Ballast und verbraucht mehr Sprit, sondern verpasst es auch, regionale Spezialitäten kennenzulernen. Also: Lieber mal beim Bauern vor Ort einkaufen gehen. Dieser Bummel spart Sprit und bringt Abwechslung vom gewohnten Alltag. Wer dann noch mit dem eigenen Korb unterwegs ist, verzichtet auch auf Plastikverpackung.

Worauf muss man bei einem ökologischen Campingplatz achten?

Nicht alle Campingplätze sind gleich, zumindest nicht, wenn sie umweltfreundlich sein sollen. Wer auf ökologischen Campingplätzen seine Rast machen möchte, sollte auf ein paar Dinge achten: Ist der Campingplatz beispielsweise naturnah angelegt? Das schützt die regionale Artenvielfalt. Beim Bau der Campinganlagen sollten die Besitzer zudem auf Naturmaterialien Wert gelegt haben. Diese Punkte kann man durch genaue Recherche im Voraus herausfinden. Nicht zuletzt zählt der Einsatz von regenerativen Energien und moderner, energieeffizienter Technik auf dem Platz. Ein Beispiel sind die Sanitäranlagen. Auf ökologischen Campingplätzen wird hier auf einen sparsamen Umgang mit Ressourcen – wie zum Beispiel Wasser – geachtet. Die Umweltfreundlichkeit eines Platzes kann man auf den ersten Blick mit verliehenen Siegeln, Zertifikaten oder auf Webseiten, wie ECOCAMPING, EU Ecolabel, Viabono, Bookitgreen oder das Green Key Ökolabel, herausfinden

Weg von der Chemie-Toilette

Auch wenn es für viele ein Ekelthema ist, die Auseinandersetzung mit der Camping-Toilette ist ein wichtiger Punkt. Konventionelle Camping-Vans sind in der Regel mit Chemie-Toiletten ausgestattet. Die funktionieren meist mit chemischer Sanitärflüssigkeit. Um die Natur und die Kläranlagen bei der Entsorgung nachhaltig zu entlasten, sollte man aber auch beim Toilettengang auf Chemie verzichten. Mittlerweile gibt es sehr gute, chemiefreie und biologisch abbaubare Toilettenzusätze. Man kann aber auch auf alternative Systeme wie Trockentrenn- oder Komposttoiletten wechseln. Die Entsorgung geht dann sogar über den Bio- oder Restmüll.

Mit Plan fahren

Ob kurze Roadtrips oder langer Sommerurlaub: Wer einfach drauflosfährt, läuft Gefahr, dass er in puncto Umweltfreundlichkeit auf der Strecke bleibt. Je nachhaltiger es sein soll, desto mehr Zeit muss man in die Planung stecken. Ob es darum geht, wo die besten Öko-Campingplätze sind, welche Wochenmärkte auf dem Weg liegen oder wie lange man mit dem Wasser auskommt, bevor man wieder nachfüllen muss – gründliche Recherche vorab ist für nachhaltige Camper unerlässlich.

Slow travelling - der Weg ist das Ziel

„Urlaub beginnt für uns bereits beim Einstieg in den Camper“, erzählt Ela. Wer sich darauf einlassen kann, wird nicht dem Ziel nachhetzen, sondern unterwegs an Orten stehen bleiben, die man nicht auf dem Schirm hatte. Dann einfach mal zwei, drei Tage den Wagen stehen lassen und auf dem Rad die Gegend erkunden. Diese Form des Reisens hat sich inzwischen auch unter „slow travelling“ einen Namen gemacht. Die Vorteile? Sprit sparen und Quality-Time genießen!

Beim Camping fürs Leben lernen

Aber genauso wie man Nachhaltigkeitsaspekte aus dem Alltag ins Campingleben überträgt, lernt man auch beim Camping für den Alltag: „Letzten Endes erfahren wir durch jede Reise, mit wie wenigen Dingen wir unterwegs auskommen. So wird unser ganzes Leben durch das Camping etwas nachhaltiger.

Dieser Artikel ist Teil des Camping-Specials 2024 von surf, bike und MyBike


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