Nicolas Saillard und Lodovic Jossin bündeln in ihrem Projekt LISA ihr Know-how als Ingenieure und Worldcupfahrer. Was die Produkte so besonders machen soll und was das alles mit einem verstorbenen Hund zu tun hat – hier erfahrt ihr es.
Bei eurer Marke LISA dreht sich alles ums Thema Gabelbäume. Was unterscheidet eure Gabeln von denen anderer Marken?
NICOLAS: Wir waren der Meinung, dass sich bei der Entwicklung in diesem Bereich seit vielen Jahren wenig bewegt hatte. Hinzu kam, dass es aufgrund der aktuellen Situation schwierig ist, bei asiatischer Produktion vernünftige Qualität und termingerechte Lieferungen zu garantieren. Unseren T1000-Gabelbaum fertigen wir deshalb als Semi-Custom-Produkt hier in Tarifa. Dafür verwenden wir hochwertigstes Carbon, das gleiche, welches Lodovic auch für seine Finnen (Ludovic Jossin ist Gründer und Designer von Chopperfins, die Red.) verwendet. Die Kunststoffteile werden über einen 3-D-Drucker gefertigt und auch die Formen für Prototypen stammen aus dem Drucker. Abgesehen davon hat unsere Gabel aber auch einige Features, die anders sind, als man es kennt.
Welche sind das?
LUDOVIC: Wir verwenden zum Beispiel einen extrem dünnen Belag, der aber trotzdem widerstandsfähig ist. Dieser wird ohne Kleber fixiert, im Stile eines Schrumpfschlauchs. Dadurch kann man ihn bei Bedarf schnell austauschen – für die Montage benötigt man ledigleich einen Heißluftföhn und den Austauschbelag. Das Verstellsystem funktioniert ohne Löcher für die Pins, wir arbeiten hier mit Vertiefungen, was die Struktur weniger schwächt. Der Boom ist zudem mit einem Trimmsystem ausgestattet, dieses verläuft im Inneren. Das sieht cleaner aus und man hat kein störendes Tampengebimmel.
„Alle Teile werden in Europa produziert. In Zeiten wie diesen hat das viele Vorteile“
Ludovic Jossin, Mitgründer von LISA
Viele Hobbyracer finden Trimmsysteme für die Gabel gut, stören sich aber an der Montage des Systems. Für diese Zielgruppe gibt’s euer Twist Lock Pulley. Erklärt uns mal, wie das funktioniert.
NICOLAS: Die meisten Racer verwenden eine Gabel für verschiedene Segelgrößen. Es lag also nahe, das Trimmsystem und den aufschraubbaren Rollenblock am Schothorn komplett bei der Gabel zu belassen und dieses dann sekundenschnell mit dem Segel zu verbinden. Beim Twist Lock Pulley bleibt immer alles eingefädelt, es werden nur die beiden Hälften sekundenschnell mit einer Viertelumdrehung in der Schothornöse verbunden, fertig.
Woraus besteht das System?
LUDOVIC: Aus leichtem Aluminium und Rollen aus Kunststoff. Den Pulley gibt’s für 60 Euro im Shop.
Was hat es eigentlich mit dem Namen LISA auf sich?
LUDOVIC (lacht): Mein Hund – Gott hab ihn selig – hieß so. Ich hab immer gesagt, dass mein erstes eigenes Projekt seinen Namen tragen wird.
Infos unter www.lisawindsurfing.com