Wir haben Peter Gyori zum Interview gebeten und uns mit ihm über seinen neuen Mastfuß unterhalten.
Peter, was war euer Antrieb, einen eigenen Mastfuß zu entwickeln?
Weder mit Boge-Joint noch mit Tendon-Systemen (Tendon = Sehne; die Red.) waren wir zufrieden. Beim Boge-Joint sind die Gewindehülsen nur in den Gummi eingeklebt, sicher ist das nicht. Bei Mastfüßen mit Sehnen wird der Querschnitt der Sehne durch die Befestigungsschrauben verringert. Man sieht nicht, wenn die Sehne an der Bohrung einzureißen beginnt. Schlechte Erfahrungen haben wir mit beiden Systemen gemacht. Da wollten wir Besseres schaffen. Ich bin für Konstruktion und Berechnungen zuständig, mein Bruder für Herstellung und Montage. Testen tun wir beide.
Was unterscheidet euren Mastfuß konstruktiv von anderen Modellen auf dem Markt?
Ober- und Unterteil werden aus Edelstahl hergestellt. Die gegossene Sehne wird nicht mittels eines Bolzen verschraubt, sondern mit konischen Halbringen komplett formschlüssig befestigt, also ohne Schrauben. Damit wird die Sehne nicht geschwächt. Natürlich kann sie auch irgendwann spröde werden, aber sie tut es dort, wo man es sieht. Um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein, haben wir extrem reißfeste Kiteleinen als Sicherheitssystem verbaut. Das Manko der Konstruktion ist noch, dass der Mastfuß mit knapp 500 Gramm deutlich schwerer ist als übliche Modelle.
Wo habt ihr eure Prototypen gefertigt? Und wie lange hat das gedauert?
Ich bin gelernter Maschinenbauingenieur und arbeite seit 13 Jahren im Einzelmaschinenbau: Seit 2013 tüfteln wir schon an Mastfuß-Prototypen, die aktuelle Version ist bereits die sechste. Sie ist mehr als ein Konzept, aber weniger als ein marktfertiges Produkt. Die ersten Teile hat mein Bruder noch persönlich angefertigt, die Metallform für die Sehne haben wir selbst gedreht. Beim Testen hat uns auch Freestyle-Pro Balz Müller geholfen.
Wie geht‘s jetzt weiter? Wie wollt ihr das Projekt zu Ende – und zur Marktreife bringen?
Wir haben beide aktuell keine Kapazitäten, das Projekt bis zur Marktreife zu bringen – und uns um alles zu kümmern, was damit verbunden wäre wie z.B. Vertrieb, Marketing etc.. Trotzdem sind wir von unserer Idee überzeugt, da jeder Windsurffan einen sicheren und stabilen Mastfuß braucht. Daher hoffen wir darauf, die Idee verkaufen zu können, idealerweise an eine Marke aus dem Windsurfbereich.