Wie mindestens 30 Kilo dürfte selbst ein kleines Erwachsenenrigg für ein Kind wirken – wenn man einfach mal das Materialgewicht ins Verhältnis zum Körpergewicht setzt. Auch wenn die Faustformel lediglich grob geschätzt ist: damit Kinder wirklich Spaß haben, reicht nicht das kleinste Wavesegel von Mama oder Papa. Dabei kostet das günstigste Kinder-Rigg mit 196 Euro etwa so viel, wie bei Erwachsenen ein Standard-Gabelbaum – und Spaß und schneller Erfolg sind mit so einem federleichten kleinen Flügel garantiert.
Mit etwa 3,0 bis 3,5 Quadratmetern haben wir für den Test bereits etwas größere Segel ausgewählt, weil dabei die Unterschiede etwas deutlicher hervortreten, als bei einem 1,5er, bei dem üblicherweise eine Latte völlig ausreichend ist.
Der Preisdruck bei Kindersegeln ist hoch, das erkennt man an den Sparmaßnahmen, vor allem bei Riggs, die noch unter, oder um etwa 300 Euro liegen. Neben viel Monofilm – der durchweg ordentlich dick ausfällt – findet man meist nur die nötigsten Verstärkungen.
Sparpaket Nummer zwei und drei bilden dann Mast und Gabel. Für kleine Kindersegel sind dabei auch Alumasten völlig akzeptabel, die Segel haben in der Regel keine definierte Biegekurve mit „Loose Leech“ im Top, und obwohl Alu im klassischen Materialsegment bei Masten ausgestorben ist, wird es bei Kinderriggs als beliebte Materialwahl für eine gutes Verhältnis aus Gewicht und Preis noch gerne eingesetzt. Bei Gabeln wird teils auf die Längenverstellung ganz verzichtet oder auf sehr einfache Mechanismen gesetzt, darüber hinaus sind nicht alle Gabeln im Kopfstück axial beweglich, was dazu führen kann, dass die Gabel vor allem in der höchst möglichen Position nicht spannungsfrei am Mast befestigt werden kann.
Den gesamten Test zu diesen 11 Komplettriggs für Kinder findet ihr als PDF unten im Download-Bereich:
- Ascan Pro 3,0
- Fanatic Ripper 3,5
- GA Sails Freetime 3,0
- Goya Scion X 3,0
- Goya Surf 3,0
- Gunsails Dragon 3,2
- J-Australia Vision X 3,5
- Point-7 Sick 3,1
- RRD Kidjoy MK6 Rigg 3,0
- STX Mini Kid Rigg 2,5
- STX Power Kid Rigg 3,2
Die Print-Ausgabe SURF 8/2019 erhalten Sie hier.