Wer ein Segel zum Finne-Surfen und zum Foilen sucht, ist mit einem klassischen Windsurfsegel von Wave über Freestyle bis Race nach unseren ausgiebigen Erfahrungen grundsätzlich erst mal nicht schlecht bedient. Spezielle Foilsegel dagegen sind zum Windsurfen mit Finne eigentlich nicht mehr gut geeignet. Denn bei der Entwicklung nehmen die Designer einige bisherige Ansprüche aus dem Fokus heraus – und neue, charakteristische Merkmale der Foilsegel, wie ein sehr weit ausgestelltes Unterliek, sind beim Finne-Surfen ein echtes Hindernis in Manövern.
Das GA Air Ride 5,7 im surf-Test
In unserem Test konnte das GA Air Ride 5,7 beim reinen Foileinsatz als leichtes und gleitstarkes Segel überzeugen. Der Aufbau ist unkompliziert, mit moderaten Trimmkräften. Der passende Trimm schnell gefunden, die Range dabei ist recht groß– so dass man das Segel nur schwer vertrimmen kann. Auf dem Wasser baut das Air Ride auch in der Größe 5,7 Quadratmeter so viel Zug auf, dass mit einem großen Foil (hier Starboard Supercruiser) und etwas Pump-Unterstützung der Foilspaß anfängt, wenn man zum Gleitsurfen noch die ganz großen Segel aufziehen muss. Der Druckpunkt liegt etwas weiter vorne/oben, was sich gut in Druck auf den Frontflügel umsetzen lässt. Die Range des Segels ist ausreichend groß, vor allem wirkt es trotz gutem Bauch sehr leicht.
„Das Air Ride habe ich entwickelt, damit man ein möglichst kleines Segel fahren kann“, bestätigt GA-Entwickler Peter Munzlinger, auch auf Nachfrage unsere Eindrücke. „Das Segel hat weniger Loose Leech zwischen den beiden Toplatten bis zur Segelmitte und mehr Vorliekskurve als das Windsurfsegel GA Hybrid zum Beispiel.“
Mit dem passenden Trimm – also moderat am Vorliek und ruhig etwas beherzter am Schothorn – bietet das Segel genug Power und Kontrolle für spielerisches Freeride-Foilen schon bei leichtem Wind mit sehr guten Segeleigenschaften (dem Weiterfliegen in Windlöchern, was früher als Durchgleiten bekannt war).
surf-Fazit: Ein leichtes Foilsegel für ungetrübten Leichtwind-Spaß bis hin zum sportlichen Freeriden auf dem Foil.
GA Phantom Air 6,7 im surf-Test
Eine ganze Spur sportlicher wirkte das GA Phantom Air 6,7 im Test. Trotz drei Cambern gelingt der Aufbau leicht – wenn man sich an die richtige Reihenfolge hält. Anspruchsvoller ist es, den richtigen Trimm zu finden. Dabei muss man etwas tüfteln, denn das flache Segel liegt nicht in jedem Trimm super stabil in der Hand. „Ich habe es flacher geschneidert als das normale Phantom, das hat zu viel Querkräfte zum Foilen“, sagt der Designer. Hat man den perfekten Trimm gefunden, lässt es sich gut anpumpen, das Profil wirkt nicht zu starr und baut guten Zug auf. Am Schothorn sind Blöcke für eine Trimm-Einrichtung angebracht, das ist für solch einen Segeltyp empfehlenswert, um bei mehr Wind die Kontrolle im guten Bereich zu halten.
Das Segel überzeugt mit viel Speed, leichtem Segelgefühl – und gemessen an der breiten Masttasche und den drei Cambern – mit gutem Halsen-Handling.
surf-Fazit: Das Phantom Air erfordert stets schnelle Foils und einen bereits erfahrenen Foiler, der dem Segel dann die sehr gute Leistung bei Leicht- bis Mittelwind entlocken kann.