Hersteller Naish hat kein nominelles Freemovesegel im Programm, wer hier ein Modell für Flachwasser, Bump & Jump und gelegentliche Ausflüge in die Brandung sucht, landet unweigerlich beim Force 5. Aber wie viel Flachwassereignung steckt in diesem Wave-Modell? Der Test verrät es.
An Land:
Das Force 5 wird auf einem 400er Mast geriggt, dank Variotopp wäre theoretisch sogar der 430er nutzbar. Unsere Empfehlung geht allerdings klar zum 400er Mast, da das Segel auch mit dem kürzeren Mast bereits viel Profilspannung aufweist und mit dem längeren Mast noch straffer würde. Die Trimmkräfte am Vorliek fallen etwas höher aus als bei anderen Segeln dieser Gruppe. Den Tampen legt man beim Aufbau ohne Fummelei über die offenen Rollen, bei entspanntem Tampen fällt dieser aber auch gerne mal wieder ab - der offene Rollenblock bleibt daher Geschmacksache. Fertig geriggt, zieht sich das Loose Leech vergleichsweise weit runter in Richtung Schothorn. Naish verbaut auch unterhalb der Gabel klaren Monofilm, der allerdings dick ausfällt. Der Protektor ist lang genug und lässt sich gut klappen. Traditionell kurz fällt bei Naish die Gabelbaumaussparung aus.
Auf dem Wasser:
Dass das Naish Force 5 im Test einen kleinen Nachteil in Form eines Masts mit niedrigerem Carbongehalt hatte, machte sich auf dem Wasser nicht negativ bemerkbar - im Gegenteil. In der Anfahrphase liegt Segel gut ausbalanciert und trotzdem leicht in der Hand. Moderater Zug an der Trimmschot reicht aus, so getrimmt zieht das Naish gut los und bleibt in diesem Trimm über einen großen Windbereich hinweg fahrbar, ohne dass sich störende Lastwechsel oder gar Druckpunktwanderungen ergeben. Wer das Force 5 als reines Wavesegel abgespeichert hatte, wird hier eines Besseren belehrt: Die Druckpunktlage erlaubt es, auch mit Singelfinboards tüchtig Gas zu geben, trotzdem bleibt es stets leicht und agil genug, um damit auch mal zum Spinloop anzusetzen. Auch wenn es Modelle gibt, die noch einen Tick spielerischer und flinker rotieren, so setzt das Naish Force 5 doch keinerlei Limits bei Manövern wie Powerhalsen, klassischen Freestyle-Tricks oder sogar Front- und Backloops in der Welle.
Naish Force 5 - das Fazit
Das Force 5 ist als durchzugsstarker Motor fürs Waveboard genauso passend, wie als agiles Manöversegel auf Flachwasser. Sogar Speedduelle auf dem Freeridebrett muss man damit nicht aus dem Weg gehen.
Einsatzbereich
Kurze Gabelaussparung
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Technische Daten Naish Force 5
- Verwendeter Mast: Naish 60 RDM 400, 60 % Carbon, Gewicht 1,90 kg*
- Segelgewicht: 3,28 kg*
- Gabelaussparung: 104–148 cm*
- Infos unter naish.com
*surf-Messung