Bislang gibt es in der Range von Hersteller GA Sails mit den Modellen Manic (HIER gibt’s einen Test) und IQ (Test) gleich zwei 4-Latten-Konzepte, die beide primär für den Brandungseinsatz konzipiert sind. Auch das neue Modell Boost ist als Wavesegel designt, soll allerdings deutlich mehr Power und Kontrolle bieten als die beiden anderen Modelle. Ob dieser Plan aufgeht? Im Test erfährst du es.
An Land
Das GA Sails Boost ist in sechs Größen sowie in zwei Farbvarianten erhältlich. Im Vergleich zum Manic hat das Boost eine um einige Zentimeter längere Vorliekslänge - das 4,7er wird damit auf einem 400er RDM-Mast geriggt. Auch das Gabelmaß fällt etwas länger aus als beim Schwestermodell. Dank einer Segellatte mehr soll das Profil in starken Böen stabiler und das Segel damit kontrollierter bleiben. Das Boost fällt dafür mit gemessenen 3,35 Kilo rund 250 Gramm schwerer aus als das Manic. Der GA-Mastprotektor ist seit Jahren perfekt dimensioniert und lässt sich zudem gut umklappen, das Topp ist mit einem soliden Patch gegen Abrieb geschützt und am Schothorn sorgen integrierte Carbonfäden für Formstabilität. GA verbaut zwei Schothornösen, diese liegen allerdings nahe beieinander, wodurch der gefühlte Unterschied recht gering ausfällt: Die obere Öse hält wie immer das Achterliek etwas stärker geschlossen - das bringt mehr Power. Durch die Verwendung der unteren Öse kann das Top etwas besser twisten, was gemeinhin der Kontrolle zuträglich ist. Insgesamt lässt sich das Boost unkompliziert aufriggen - mit moderatem Loose Leech zwischen den oberen beiden Latten deckt man einen erfreulich großen Windbereich ab.
Auf dem Wasser
Das Boost liegt beim Anfahren satt in der Hand. Den Anstellwinkel muss man nicht aktiv suchen, er stellt sich quasi von selbst ein, was es auch weniger geübten Wavesurfern erleichtert, ohne Pumpen oder Fächeln die Gleitschwelle zu überschreiten. Auch angepowert liegt das Boost gut ausbalanciert und kraftvoll in der Hand. Es wirkt insgesamt zwar eine Spur schwerer als das Handlingwunder Manic, dafür sind Windrange und Kontrolle auf sehr hohem Niveau, stärkere Böen ignoriert das Profil weitgehend und liegt ruhig und fahrstabil in den Händen. Die Lattenrotation in Manövern ist ebenfalls tadellos, wenngleich man beim Boost schon etwas kraftvoller zupacken muss als bei den absoluten Leichtgewichten auf dem Markt. Auch auf der Welle setzt sich die Power-Charakteristik fort: Das Boost zieht mit reichlich Vortrieb in den Bottom Turn und sorgt dafür, dass man immer mit gutem Speed oben an der Wellenlippe ankommt - kraftvoll gecarvte Turns gelingen mit dem Segel besonders gut. Dass das Segel bei radikalen Wave-Moves etwas träger und weniger neutral als das Manic wirkt, ist bei diesem Konzept die logische Konsequenz. Das Boost ergänzt somit das Schwestermodell Manic passend. Es bietet im direkten Vergleich etwas mehr Fahrstabilität und einfacher abrufbare Power. Weil es auch am anderen Ende der Skala, bei starken Böen, lange kontrollierbar bleibt, punktet es mit einer großen Windrange, Trimmanpassungen sind kaum nötig.
GA Sails Boost - das Fazit
Das Boost ist ein idealer Motor für Crossover- und Waveboards, vor allem an typischen Nordsee-und Ostseespots mit Strömung. Auch für Surfer, die überwiegend auf Flachwasser oder bei Bump & Jump Bedingungen unterwegs sind, ist das Boost ein ideales Konzept. Wer auf maximal agiles Handling in Manövern, für Rotationen oder sogar Freestyle-Tricks Wert legt, sollte sich weiterhin zum Manic orientieren.
Technische Daten GA Sails Boost
- Größen: 3,3/3,7/4,2/4,7/5,0/5,3/5,8 qm
- Vorliek: 343/364/384/403/424/439 cm
- Gabel: 138/143/154/163/176/183 cm
- Preise: 849–999 Euro
- Infos: ga-windsurfing.com